TY - THES A1 - Majerus, Anne Lena T1 - Bipolare Radiofrequenzablation gutartiger Schilddrüsenknoten: Eine vergleichende Analyse szintigraphisch hyper- und hypofunktioneller Knoten N2 - Schilddrüsenknoten stellen mit einer Prävalenz von ca. vierundzwanzig Prozent eine häufige Erkrankung in Deutschland dar. Zahlreiche Studien belegen den erfolgreichen Einsatz der Radiofrequenzablation (RFA) an heißen und kalten Knoten. Sie tritt damit als berechtigte Alternativmethode zum bisherigen Standard Operation und Radiojodtherapie auf. Ziel dieser vorliegenden retrospektiven Studie war der direkte Vergleich einer mit bipolarer RFA behandelten Gruppe heißer und kalter Knoten bezüglich Knotenvolumenreduktion nach drei Monaten, Schmerzempfinden sowie Ultraschall- und laborchemischen Veränderungen. Material und Methoden: Die vorliegende retrospektive Untersuchung basiert auf Daten von 40 heißen und 40 kalten benignen Schilddrüsenknoten, die im Mittel 17 ml maßen und mittels bipolarer Radiofrequenzablation behandelt wurden. Alle Patienten unterliefen einer Befunderhebung vor und nach der Therapie sowie nach drei Monaten, bestehend aus vollständigem Schilddrüsenhormonstatus und sonographischen Kriterien. Letztere beinhalteten Messungen des Volumens, der Echogenität, des Blutflusses und der Elastizität. Die übertragene Gesamtenergiemenge [kJ] sowie die Behandlungszeit [s] wurden nach der jeweiligen Intervention dokumentiert. Schmerzen, die während der Behandlung auftraten wurden auf einer 10-Punkte-Rating-Skala gemessen. Ergebnisse: Die einmalige bipolare Radiofrequenzablation resultierte in keiner signifikant unterschiedlichen Volumenreduktion zwischen heißen und kalten Knoten nach 3 Monaten (51,57 vs. 54,91 %). Die Hypothese einer geringeren Effektivität der RFA in heißen Knoten aufgrund des „heat sink effect“ ließ sich somit nicht bestätigen. In den einzelnen Gruppen konnte dagegen eine signifikante Volumenreduktion erzielt werden (p < 0, 005). Es ergaben sich Hinweise auf eine korrelative Reduktion des Knoten- und Schilddrüsenvolumens über 60-Jährigen Probanden, analog zu der im Alter abnehmenden fettfreien Körpermasse. Der Energie- und Zeitaufwand stieg stets linear mit dem Knotenvolumen an (r > 0,65). Das Schmerzempfinden wurde dagegen nicht von der Knotengröße beeinflusst (p > 0,05). Es bestätigte sich ein stärkeres Schmerzempfinden bei der Verwendung ungekühlter Sonden (Schmerzmedian 3 versus 2). Weiterhin kam es zu einer signifikanten Abnahme des Blutflusses und der Elastizität durch die RFA in beiden Knotenarten (p < 0,005). Laborchemisch blieben alle Patienten auch nach Radiofrequenzablation euthyreot. Es konnte eine signifikante Zunahme des TSH-Wertes zwischen Ausgangszeitpunkt T0 und Nachuntersuchungstermin (T2) nachgewiesen werden (p < 0,05) und somit eine Verbesserung des hormonellen Funktionsstatus. Nach Radiofrequenzablation kam es in beiden Gruppen zu einem signifikanten Anstieg des Thyreoglobulin-Spiegels (p < 0,005) als Zeichen einer erfolgreichen Intervention. Die TRAK-, TG- und TPO-Antikörper blieben ohne signifikante Änderung (p > 0,05). Schlussfolgerung: Die Radiofrequenzablation stellt eine sichere und effektive Therapiealternative von benignen Schilddrüsenknoten dar und liefert gleichwertige Volumenreduktionen bei heißen und kalten Knoten. Es bedarf weiterer direkter Vergleichsstudien hinsichtlich der Wirksamkeit auf die Knotenart sowie Langzeitbeobachtungen, um abschließende Aussagen darüber treffen zu können. KW - Radiofrequenzablation KW - Schilddrüsenknoten Y1 - 2019 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/52915 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30:3-529157 CY - Frankfurt am Main ER -