TY - CHAP A1 - Trînca, Beatrice T1 - Ästhetische Erfahrung an der Hundeleine : profane Leseformen mittelalterlicher Dichtung T2 - Sonderforschungsbereich 626 (Hg.): Ästhetische Erfahrung : Gegenstände, Konzepte, Geschichtlichkeit N2 - Mit dem Aufkommen schriftlicher volkssprachiger Literatur wurde im Mittelalter ästhetische Erfahrung im Medium der Lektüre möglich, einer Lektüre, die nicht mehr im religiösen Rahmen praktiziert wurde. Das bis zu dem Zeitpunkt vom Klerus – der den Genuß des Textes um seiner selbst willen verbot – kontrollierte Medium wurde von einer Literatur in Anspruch genommen, die sich nicht mehr primär als religiöse verstand. In der neuen volkssprachigen Literatur wurden die ihr spezifischen Leseformen im Modus des Literarischen reflektiert. Ästhetische Erfahrung läßt sich dabei aus den Texten erahnen und in der Interpretation herausarbeiten. Die Analyse von Chrétiens Lektüreanweisung und von Wolframs Titurel, dessen Handlung ab dem Erscheinen der beschrifteten Unterlage Lektüre und ästhetische Erfahrung ins Zentrum stellt, bekräftigt das, wovon die jüngere Forschung, trotz gelegentlicher Einwände, überwiegend ausgeht: dass bezüglich der Reichweite des Konzepts der ästhetischen Erfahrung auch das Mittelalter unbedingt zu berücksichtigen ist. Ästhetische Erfahrung in der profanen Lektüre, ohne dem Vorwurf der Sünde direkt ausgesetzt zu sein, ist kein rein neuzeitliches Phänomen. KW - Weltliche Lyrik KW - Altgermanistik KW - Hermeneutik KW - Nichtreligiöse Interpretation KW - Ästhetische Wahrnehmung Y1 - 2006 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/13887 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30-1147995 UR - http://www.sfb626.de/veroeffentlichungen/online/aesth_erfahrung/aufsaetze/trinca.pdf CY - Berlin ER -