TY - THES A1 - Budiman, Kerstin T1 - Spektroskopische Charakterisierung von PM-, F•- und F-Intermediaten der Cytochrom-c-Oxidase von Paracoccus denitrificans T1 - Spectroscopic characterization of PM-, F•-, and F-intermediates of the cytochrome c oxidase of Paracoccus denitrificans N2 - Die Cytochrom c Oxidase von Paracoccus denitrificans katalysiert die Reduktion von Sauerstoff zu Wasser und „pumpt“ zusätzlich vier Protonen von der cytoplasmatischen Seite auf die periplasmatische Seite der Cytoplasmamembran. Die Spaltung des molekularen Sauerstoffes im binuklearen Zentrum erfolgt im katalytischen Zyklus des Enzyms bei der Umwandlung des Intermediates A, in welchem molekularer Sauerstoff an das Häm a3 Eisen gebunden ist, in das Intermediat PM durch spontane elektronische Umorganisation. Drei der dazu benötigten vier Elektronen werden von den Metallzentren geliefert. Das vierte Elektron wird sehr wahrscheinlich von einer Aminosäure in der Nähe des binuklearen Zentrums durch Bildung eines Aminosäureradikals beigesteuert. Dieses Radikal sollte in den Intermediaten PM und F• des katalytischen Zyklus der Cytochrom c Oxidase vorhanden sein. Durch Reaktion von stöchiometrischen Mengen an Wasserstoffperoxid mit dem vollständig oxidierten Enzym lassen sich PM; F• und F-Intermediate künstlich erzeugen und durch ihre Maxima in Absorptionsdifferenzspektren charakterisieren. Mit paramagnetischer Elektronenresonanzspektroskopie (EPR-Spektroskopie) können Struktur und Dynamik paramagnetischer Zentren in Proteinmolekülen untersucht werden. Mit dieser Methode konnte in mit Wasserstoffperoxid generierten PM und F•-Intermediaten ein Tyrosinradikal nachgewiesen werden. Der Schwerpunkt der vorliegenden Arbeit war die Identifikation dieses Tyrosins mittels einer Mutagenesestudie. Dazu wurden Tyrosinvarianten (Y35F, Y167F, Y267F, Y280H, Y328F und Y414F) aus Untereinheit I, die einen maximalen Abstand von 25 Angström vom binuklearen Zentrum aufweisen, mit Hilfe von Absorptions- und EPR-Spektroskopie charakterisiert. Auf diese Weise konnte nachgewiesen werden, dass Tyrosin 167 eindeutig der Ursprungsort des Tyrosinradikals ist, das bei der Generierung von PM- und F•-Intermediaten der Cytochrom c Oxidase mit Wasserstoffperoxid entsteht. Da die Variante Y167F jedoch eine hohe katalytische Aktivität aufwies und in der Lage war, die Oxoferrylintermediate PM; F• und F zu bilden, konnte gleichzeitig gezeigt werden, dass dieses Tyrosin nicht der primäre Donor des vierten Elektrons sein kann, das im katalytischen Zyklus des Enzyms für die Spaltung der Sauerstoffbindung benötigt wird. Diese Ergebnisse wurden dahingehend interpretiert, dass Tyrosin 167 eine thermodynamische Senke darstellt, in die das von einem unbekannten kurzlebigen Elektronendonor bei der Wasserstoffperoxidreaktion gebildete Radikal verschoben wird. Als Donor des vierten Elektrons für die Sauerstoffspaltung kommt auch Tryptophan 272 infrage. Daher wurde auch die Variante W272M spektroskopisch charakterisiert. Diese Variante war katalytisch inaktiv und nicht in der Lage in Reaktion mit Wasserstoffperoxid die Intermediate PM, F• und F zu bilden. Es ließen sich weder das Tyrosin-167-Radikal noch ein anderes Radikal nachweisen. Diese Ergebnisse sprechen dafür, dass Tryptophan 272 möglicherweise der ursprüngliche Donor des vierten Elektrons für die Sauerstoffspaltung im katalytischen Zyklus der Cytochrom c Oxidase sein könnte. Während des PM zu F-Übergangs im katalytischen Zyklus der Cytochrom c Oxidase werden zwei Protonen gepumpt. Diese können vom Enzym entweder über den D-Weg oder den K-Weg aufgenommen werden. Eine Untersuchung des PM zu F-Übergangs von D-Weg- und K-Weg-Varianten der Cytochrom c Oxidase kann Aufschluss über die Beteiligung der beiden Protonenaufnahmewege des Enzyms an diesem Schritt des katalytischen Zyklus geben. Daher wurde die Reaktion der D-Weg Varianten D124N, N131D, Y35F und E278Q und der K-Weg Variante K354M mit Wasserstoffperoxid absorptionsspektroskopisch untersucht. Durch diese Experimente konnte die zentrale Bedeutung des D-Weges für die Protonentranslokation im PM zu F-Übergangs bestätigt, aber auch ein gewisser Einfluss des K-Weges nicht ausgeschlossen werden. Außerdem wurde der PM zu F-Übergang der Variante R437N, die eventuell Teil des noch nicht konkret identifizierten Protonenaustrittsweg der Cytochrom c Oxidase ist, untersucht. N2 - Determination of the three-dimensional structure of cytochrome c oxidase, the terminal enzyme of the respiratory chain, from Paracoccus denitrificans offers the possibility of site-directed mutagenesis studies to investigate the relationship between the structure and the catalytic function of the enzyme. The mechanism of electron-coupled proton transfer is still, however, poorly understood. The PM intermediate of the catalytic cycle is an oxoferryl state the generation of which requires one additional electron, which cannot be provided by the two metal centers. It is suggested that the missing electron is donated to this binuclear site by a tyrosine residue that forms a radical species, which can then be detected in both the PM and F• intermediates of the catalytic cycle. One possibility to produce PM and F• intermediates artificially in cytochrome c oxidase is the addition of hydrogen peroxide to the fully oxidized enzyme. Using electron paramagnetic resonance (EPR) spectroscopy, the radical species detected in this reaction was assigned to a tyrosine residue (MacMillan et al. (1999) Biochemistry 38, 9179-9183). To address the question, which tyrosine residue is the origin of the radical species, several tyrosine variants of subunit I are investigated. These variants are characterized by their turnover rates, as well as using EPR and optical spectroscopy. From these experiments, it is concluded that the origin of the radical species appearing in PM and F• intermediates produced with hydrogen peroxide is tyrosine 167 which is surprising as this residue is not part of the active site (Budiman et al. (2004) Biochemistry 43, 11709-16 ). Upon inspection of the active site it becomes evident that W272 could be the actual donor of the missing electron, which can then be replenished from Y167 or from the Y280-H276 cross link in the natural cycle. To address the question, whether such a direct electron transfer pathway to the binuclear centre exists the tryptophan variant W272M in subunit I has been generated. This variant is characterised by its turnover rate as well as using EPR and optical spectroscopy. From these experiments it is concluded, that W272 is an important intermediate in the formation of the radical species appearing in PM and F• intermediates produced with hydrogen peroxide. The significance of this finding for the catalytic function of the enzyme is discussed (MacMillan et al. (2006) FEBS. Lett.; 580 (5). 1345-9). KW - Cytochromoxidase KW - Tyrosin KW - Radikal KW - Mutante KW - Elektronenspinresonanzspektroskopie KW - Bioenergetik KW - UV-VIS-Spektroskopie KW - Proteine KW - Cytochrom c Oxidase KW - Oxoferrylzustand KW - katalytischer Zyklus KW - Membranprotein KW - cytochrome c oxidase KW - tyrosine radical KW - mutants KW - EPR spectroscopy KW - bioenergetics Y1 - 2006 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/1666 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30-36799 SP - 1 EP - 117 CY - Frankfurt am Main ER -