TY - JOUR A1 - Schönhoff, Judith T1 - "Der guote sundaere" Gregorius als christlicher Ödipus : Mythenrezeption in Thomas Manns Roman "Der Erwählte" T2 - Komparatistik online : komparatistische Internet-Zeitschrift / Justus-Liebig-Universität Gießen N2 - Als Hartmann von Aue vor gut 800 Jahren seine Version der Gregoriuslegende niederschrieb, mag ihm der Ödipusmythos bekannt gewesen sein, aus der Perspektive eines mittelalterlichen Gelehrten war dieser jedoch ein Überbleibsel aus einer vorchristlichen und damit gottesfernen Zeit und eher über den Umweg der christlichen Allegorese interessant. Wahrscheinlicher ist es hingegen, dass für ihn die Legende vom heiligen Papst eine historisch wahre, die Allmacht Gottes unter Beweis stellende Geschichte war. Thomas Mann versteht Hartmanns Gregorius hingegen in Folge seiner Beschäftigung mit den mythologischen Ursprüngen der europäischen Kultur als Variante des Ödipusdramas Sophokles’ und versucht in dem Erwählten die antiken Quellen zum einen auf einer literaturhistorischen Ebene freizulegen, zum anderen jedoch auch im Rahmen der psychoanalytischen Theorie zu interpretieren. Im Folgenden wird diesem Interpretationsansatz anhand der Differenzen der Textfassungen nachgegangen, um die Frage zu erörtern, welche Elemente des Ödipusmythos Thomas Mann aus der Gregoriuslegende herausgearbeitet hat. ... KW - Hartmann / Gregorius KW - Gregorius auf dem Stein KW - Mann KW - Thomas / Der Erwählte KW - Ödipuskomplex Y1 - 2010 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/18243 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30-106597 SN - 1864-8533 VL - 5 SP - 159 EP - 182 ER -