TY - CHAP A1 - Nübling, Damaris T1 - Entwicklungen im Flexionsklassen- und Ablautsystem des Alemannischen T2 - Bausteine zur Sprachgeschichte : Referate der 13. Arbeitstagung zur Alemannischen Dialektologie in Augsburg (29.9. - 3.10.1999) / hrsg. von Edith Funk ... ; Sprache - Literatur und Geschichte ; Bd. 19, N2 - Der Präteritumschwund dürfte eine der markantesten morphologischen Entwicklungen des Alemannischen (bzw. Oberdeutschen) bilden. Sein Verlauf in schweizerdeutschen Dialekten ist mit der Arbeit von JÖRG (1976) dokumentiert und ungefiibr ins 16. Jahrhundert zu datieren. Konsequenz der Aufgabe dieses synthetischen Verfahrens war die Verlegung der Vergangenheitskategorie in die Syntax. Dies hat zu einer starken typologischen Drift des Alemannischen in Richtung eines analytischen und zusätzlich klammernden Sprachtyps geführt: Das Perfekt ist zweigliedrig (finites Auxiliar + infinites Vollverb), das Plusquamperfekt sogar dreigliedrig (sogenanntes doppeltes Perfekt). Finites und infinites Verb können durch ganze Satzglieder, Adverbien etc. voneinander getrennt sein, sind also unter Umständen weit voneinander entfernt, was das Ausdrucksverfahren nicht gerade vereinfacht. Der Präteritumschwuud kontrastiert in eigentümlicher Weise mit dem Erhalt, ja sogar dem sekundären Ausbau synthetischer Konjunktivformen (sowohl Konjunktiv I als auch II), die weiteres morphologisches Charakteristikum des Alemannischen sind, doch nicht Thema dieses Beitrags (hierzu s. NÜBLING 1997). KW - Lautwandel KW - Phonologie KW - Alemannisch Y1 - 2010 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/19916 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30-81729 UR - http://www.germanistik.uni-mainz.de/Dateien/Nuebling_2000d.PDF SP - 217 EP - 229 PB - Winter CY - Heidelberg ER -