TY - THES A1 - Böttger, Bernd T1 - Paare in der Krise : Paardiagnostik mit der Konzentrierten Beziehungsdokumentation ; Einfühlung, Verkennung und Wirkung im Gießen-Test als Beziehungsmarker in Paartherapie und Paarforschung N2 - Auf der Basis komplexer Paaruntersuchungen mit dem erweiterten Gießen-Test (pro Partner sieben Auswertungsbögen) werden zwölf Paare beschrieben und analysiert, die in einer Beziehungskrise die Psychosoziale Ambulanz der Frankfurter Universitätsklinik aufsuchten, um Beratungsgespräche und gegebenenfalls therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Der Erweiterung der Testanwendung auf die Erfassung der Einfühlungsbilder beider Partner (eingefühltes Selbst- und Beziehungsbild sowie eingefühltes Partnerbild, Moeller 1979, siehe 3. Methodik) lag unter anderem die Vermutung zugrunde, dass die — immer auch von der Durchlässigkeit des Partners abhängige — Einfühlungsfähigkeit Aufschluss über den Grad der Beziehungsintensität sowie der Kommunikation des Paares zu geben vermag. Anders formuliert: gravierende Einfühlungsdefizite können möglicherweise auf eine Beziehungsstörung hinweisen, die - wie auch immer bedingt - mit einem zu geringen Austausch über die inneren Befindlichkeiten zusammenhängt. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die untersuchten Paare ausnahmslos aufgrund einer Beziehungskrise um professionelle Hilfe nachsuchten, sodass mit globalen oder selektiven Einfühlungsdefiziten zu rechnen ist, aber unter Umständen auch mit einer brüchig gewordenen kollusiven emotionalen Abwehr (Dicks, 1969, S. 68 ff.) die sich in einer — auf den ersten Blick — hohen wechselseitigen Rollenbestätigung niederschlagen wird (siehe 2. Einführung). Die vorliegende Studie demonstriert, welche Aussagen aus den direkten Profilvergleichen hergeleitet werden können, zu denen systematisch auch die Beziehungsbilder einbezogen werden, welche die inneren Veränderungen der Partner in der Beziehung spiegeln. Im Anschluss an jeden Profilvergleich wird gezeigt, inwieweit - ausgehend von je spezifischen Auffälligkeiten - intensive Analysen von Paarbeziehungen anhand der Konzentrierten Paardokumentation durchgeführt werden können (siehe 4.1 Profilvergleiche und dynamische Interpretationen). Damit wird das diagnostische Potenzial des erweiterten Gießen-Tests ausgelotet, indem von einfachen über intra-individuelle und inter-individuelle Vergleiche hin zu komplexen neuen Formen von Gegenüberstellungen geprüft wird, ob und wie die Konzentrierte Beziehungsdokumentation in einer diagnostischen Gesamtschau eine im Aufwand zu vertretende empirische Kontrolle des therapeutischen Prozesses ermöglicht. Weiter soll untersucht werden, inwieweit sie im Rahmen der Erstuntersuchung zu einer Verbesserung und Erweiterung der Paardiagnostik dient. Sie soll damit einen Beitrag zum besseren Verständnis der zwischenmenschlichen Beziehung, der „Dyadologie“ (Moeller 2002) leisten, die das intuitive Wissen um Liebesbeziehungen in Wissenschaft verwandelt, die „Scientification of Love“ (Odent, 1999). KW - Partnerschaftskonflikt KW - Selbsteinschätzung KW - Interpersonale Wahrnehmung KW - GT KW - Paartherapie Y1 - 2002 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/2024 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30-33890 SP - 1 EP - 325 CY - Frankfurt am Main ER -