TY - JOUR A1 - Matuschek, Stefan A2 - Dittmann, Lorenz A2 - Franke, Ursula A2 - Kroll, Frank-Lothar A2 - Moog-Grünewald, Maria T1 - Zensur der Zensur : zur Theorie des Surrealismus T2 - Zeitschrift für Ästhetik und Allgemeine Kunstwissenschaft N2 - „Ich will zu diesem Vorkommnis aus dem psychischen Binnenleben das Seitenstück aus dem sozialen Leben suchen.“ Mit diesem Satz gelangt [Sigmund] Freud zum Begriff der Zensur und kann dann all dessen Ausdruckskraft nutzen – Unterdrückungsinstanz unangenehmer Wahrheiten, Zwang zur Mäßigung und Verstellung –, um seine neue psychologische Entdeckung zu erläutern: „eine bis ins einzelne durchzuführende Übereinstimmung zwischen den Phänomenen der Zensur und denen der Traumdeutung“. [André] Breton verdankt Freuds Zensurbegriff den entscheidenden Anstoß. Sein Programm des Surrealismus besteht im wesentlichen darin, traditionelle sprachreligiöse Idee auf moderne und provokante Art neu zu formulieren – und Freuds Zensurbegriff ist es, der dabei die Modernität und Provokation ausmacht. Die ‚écriture automatique’ folgt der literarisch-religiösen Idee von der sich selbst sagenden, sich selbst schreibenden Wahrheit. Die wichtigen Texte haben keinen Verfasser, heißt es, jedenfalls nicht einen Menschen bei wachem Verstand, sondern sind Offenbarungen aus göttlicher Quelle oder, sprachreligiös gewendet, der Sprache selbst. KW - Surrealismus KW - André Breton KW - Sigmund Freud KW - écriture automatique Y1 - 2011 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/23166 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30:3-231660 N1 - (in:) Zeitschrift für Ästhetik und Allgemeine Kunstwissenschaft 39/1, 1994, S. 45-54. Auch (in:) Peter Brockmeier, Gerhard R. Kaiser (Hrsg.): Zensur und Selbstzensur in der Literatur - Würzburg: Königshausen & Neumann, 1996 S. 193-203. VL - 39 IS - 1 SP - 45 EP - 54 PB - Bouvier CY - Bonn ER -