TY - JOUR A1 - Haustein, Jens A2 - Stierle, Karlheinz T1 - Autopoietische Freiheit im Herrscherlob : zur deutschen Lyrik des 13. Jahrhunderts T2 - Poetica : Zeitschrift für Sprach- und Literaturwissenschaft N2 - Poetologische Reflexionen in der erzählenden Literatur des deutschen Hochmittelalters haben Seltenheitswert. Sie gehören zu den am häufigsten interpretierten Stellen, und dies nicht nur deshalb, weil sie uns Aufschluss über literarische Gestaltungsweisen oder das Selbstverständnis der Autoren zu geben scheinen, sondern auch weil sie nicht selten mehrdeutig oder besser: uneindeutig sind. (…) [Jens Haustein geht] es mit diesem Beitrag darum zu zeigen, daß man (…) die Sangspruchdichtung des späten 13. Jahrhunderts für einen (…) Bereich autopoetischer Freiheit wird ansehen dürfen. (…) [Diese] Literatur [hat] ihre pragmatische Seite schon deshalb, weil sie einen Ort der Aufführung und mäzenatische Unterstützung benötigt. Aber diese pragmatische Einbindung erreicht gar nicht oder allenfalls in spielerischer Weise die Ebene des Textes. Dieser konstituiert sich weitgehend autonom, realisiert sich als Imagination der Dichter, die ihn verantworten. Die Poesie Konrads von Würzburg oder die Frauenlobs wird man nur dann als abgelegt ansehen können, wenn man der irrigen Überzeugung anhängt, daß auch die Dichtung den Gesetzen des Fortschritts gehorche. KW - Sangspruch KW - Heinrich KW - Konrad KW - Walther Y1 - 2012 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/24659 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30:3-246599 SN - 0303-4178 N1 - Jenaer Antrittsvorlesung vom 1. Februar 1996. VL - 29 SP - 94 EP - 113 PB - Fink CY - München ER -