TY - RPRT A1 - Schorn-Schütte, Luise T1 - Die Rolle von Rechtfertigungsnarrativen in politisch-theologischen Debatten des 16. und 17. Jahrhunderts N2 - Herrschaft ist umstritten, das gilt für alle historischen Epochen. Die Wege zur Herstellung legitimer Herrschaft allerdings haben sich seit der Antike wiederholt verändert. Für die Frühe Neuzeit, also die Zeitspanne zwischen Reformation und Französischer Revolution, bleibt der Rückgriff auf Traditionen als Legitimationsgrund unangefochten, erst der radikale Umbruch zum Ende des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts hat diese Linie beendet. Recht präzis lässt sich die Legitimierungsstrategie mit dem Begriff der reformatio charakterisieren, der Wiederherstellung also einer Ordnung, die als gerechte anerkannt war und ist und deren Rückgewinnung zeitgenössisch schlechte Zustände überwinden helfen kann. Solche Berufung auf Vergangenes konnte sehr wohl zu radikalen Brüchen in der Gegenwart führen, unter diesem Anspruch musste sich alle Herrschaft im Europa der Frühen Neuzeit rechtfertigen, unter diesem Votum durfte legitimerweise Kritik geübt, schließlich legitimerweise Widerstand geübt werden. In diesem Sinne spricht die Forschung von »Rechtfertigungsnarrativen«; im sozialen, politischen, rechtlichen und religiösen Weltverständnis des frühneuzeitlichen Europa fanden sie Verwendung. KW - Herrschaftslegitimation KW - Rechtfertigungsnarrativ KW - Ständeordnungen Y1 - 2012 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/25194 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30:3-251940 N1 - Erschienen in: Frankfurter Kunstverein und Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ (Hgg.), Demonstrationen. Vom Werden normativer Ordnungen. Katalog zur gleichnamigen Ausstellung im Frankfurter Kunstverein (20.1.-25.3.2012), Nürnberg 2012, S. 339-345. SP - 1 EP - 8 CY - Nürnberg ER -