TY - JOUR A1 - Garst, Ernst T1 - Das Diluvium im südlichen Rheinhessen und in der Rheinpfalz T2 - Bericht der Oberhessischen Gesellschaft für Natur- und Heilkunde zu Gießen, Naturwissenschaftliche Abteilung N2 - Zusammenfassung der Ergebnisse. 1. Eine einheitliche Gliederung der diluvialen Terrassen ist Voraussetzung für die vorliegende Untersuchung. a) Die Bezeichnung "Mittelterrassen" wurde vermieden, vielmehr ist in Hoch- und Talwegterrasse gegliedert worden. b) Die Höhenbezeichnungen wurden durch Altersbestimmungen ersetzt. 2. Eine gemeinsame Behandlung erforderten die älteren Terrassen des Eis- und Eckbaches. a) Der Oberlauf des Eckbaches ist tektonisch angelegt. In diesem Engtal wie auch in den südlich folgenden fehlen nicht nur die älteren sondern überhaupt jegliche Terrassen. b) Die Schotterfluren innerhalb der Marnheimer Bucht stellen Gleithänge dar, an denen der Eisbach nach dem Innern hin heruntergerutscht ist. c) Schon im Pliozän ist die Scholle der Marnheimer Bucht gegen den Rheintalgraben aufgerichtet. 3. Die Hochterrasse ist nur im nördlichen Gebietsteil ausgebildet, im Süden wird sie durch die Ablagerung der Freinsheimer Tonschichten lokal ersetzt. 4. Die Freinsheimer Tonschichten stellen eine lokale prärißeiszeitliche Auffüllung des rückgesunkenen Mitteldiluvialen Senkungsfeldes dar. 5. Die mittel diluviale Reakkumulation ist eine der bedeutendsten Erscheinungen für die Morphologie des Mainzer Beckens. a) Infolge der starken Niveaudifferenzen am Rand des Pfälzerwaldes mußte die Aufschüttung gerade hier sehr mächtig sein. b) Die Schuttkegel sind teils ein Ergebnis dieser Aufschüttung teils ein Ergebnis der flächenhaften Abtragung und mechanischen Zertrümmerung am Gebirgsrand. c) Morphologische Tatsachen beweisen, daß die südlichen Seitenfliisse des Rheins jünger sind als Pfrimm und Eisbach. 6. Die Ursache für die Entstehung des einzelnen Fluß terrassenrestes im Gebirge (Rotliegendausräumung von Lambrecht-Grevenhausen) ist die Stauung des Speyerbaches unmittelbar vor der Verwerfung Albersweiler-Lindenberg-Bad Dürkheim. 7. Der Niederterrasse kommt im südlichen Teil des Untersuchungsgebietes größere morphologische Bedeutung zu als im nördlichen. 8. Der Südwestteil des Mainzer Beckens kann in einzelne tektonische Senkungsfelder eingeteilt werden, die durch· Verwerfungen begrenzt sind. a) Erst im Mitteldiluvium sind die Hauptschollen des Rheinhessischen Blockgebirges aus dem allgemeinen Senkungsbereich ausgegliedert worden. b) Verschiedene morphologische Tatsachen, besonders in der Rheinpfalz, sprechen dafür, daß im Rheintalgraben gegensätzliche Bewegungsrichtungen der sich senkenden Schollen geherrscht haben. c) Im Mitteldiluvium wirkte noch die alte Bewegungstendenz mit größter Intensität im Innern. d) Frühestens im Riß-Würm-Interglazial sank alsdann das Mitteldiluviale Senkungsfeld gebirgswärts zurück. e) Aber auch in gleichen Zeitabschnitten herrschten im Rheintal verschiedene Bewegungsrichtungen, wobei sich Wilsers Ansicht bestätigt, daß das Rheintal in quer gerichtete Unterabschnitte zu gliedern ist, die als Einheiten verschiedensinnige Bewegungen zeigen. Y1 - 2012 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/25332 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30:3-253322 SN - 0365-9720 VL - NF 17 SP - 147 EP - 195 PB - Schmitz CY - Giessen ER -