TY - JOUR A1 - Rensch, Bernhard T1 - Prinzipien der Evolution T2 - Osnabrücker naturwissenschaftliche Mitteilungen : Veröffentlichungen des Naturwissenschaftlichen Vereins Osnabrück N2 - Am Anfang unseres Jahrhunderts war die DARWINsche Selektionstheorie bereits ziemlich generell anerkannt, aber viele Forscher glaubten, daß daneben auch unmittelbare Umwelteinflüsse sowie Gebrauch und Nichtgebrauch von Organen die Erbsubstanz allmählich ändern könnten. Gerade die Höhlentiere legten eine solche lamarckistische Auffassung nahe. P. KAMMERER (1912) hatte gezeigt, daß der bekannte Grottenolm (Proteus anguineus) bei Aufzucht im Licht dunkles Hautpigment und auch verhältnismäßig normal gestaltete Augen ausbildet, während die Augenanlagen, speziell die sich bildenden Linsen, bei dunkel gehaltenen Tieren wieder weitgehend reduziert werden. Die starke Modifikabilität deutete darauf hin, daß bei anderen, erblich völlig augenlosen Höhlentieren die Augenrückbildung auf dem Wege einer zunächst nichterblichen Verkümmerung erfolgt sein könnte. Daß die Obereinstimmungen von erblichen Merkmalen und Modifikationen auch anders erklärt werden können, wurde vornehmlich erst durch R. GOLDSCHMIDTs Versuche über mögliche Parallelinduktion bei Drosophila (1929) erkannt. Heute wissen wir, daß solche Phänokopien bei sehr zahlreichen Merkmalen auftreten können, weil sowohl erblich als auch nichterblich bedingte Faktoren in verschiedenen Phasen des Entwicklungsprozesses in gleicher Weise steuernd eingreifen können. Y1 - 1972 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/27562 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30:3-275625 SN - 0340-4781 VL - 1 SP - 73 EP - 87 PB - Museum am Schölerberg Natur und Umwelt CY - Osnabrück ER -