TY - JOUR A1 - Römer, Alexander A1 - Fiedler, Wolfgang T1 - Kontakte zwischen Wildvögeln und Hausgeflügel - ein ernst zu nehmender Faktor bei der Verbreitung von Vogelgrippe? T1 - Contacts between wild birds and domestic poultry - a serious factor in transmission of avian influenza? T2 - Vogelwarte : Zeitschrift für Vogelkunde N2 - Wasservögel gelten als Hauptreservoir für viele Subtypen niedrig pathogener Influenza A Viren. Auch auf eine mögliche Verbreitung hoch pathogener Formen durch Wasservögel gibt es Hinweise. Daher wird die Übertragung von Geflügelpest-Erregern von Wildvögeln auf Hausgeflügel und umgekehrt bei Kontakten zwischen beiden Gruppen (z.B. in Freilandhaltungen) als Risikofaktor für die Ausbreitung der Seuche angesehen und Aufstallungsgebote zählen zum Standardrepertoire der Reaktion auf eine mögliche Geflügelpest-Gefahr. Daten zum tatsächlichen Ausmaß solcher Wildvogel-Geflügel-Kontakte waren jedoch bislang nur in Form einzelner Anekdoten verfügbar. Im Rahmen des Projektes „Constanze“ zur Untersuchung des Geflügelpest-Risikos am Beispiel des Bodenseeraumes wurden von Oktober 2007 bis einschließlich Januar 2008 im Rahmen einer Diplomarbeit schweizerische Geflügel-Freilandhaltungen auf Kontakte von Wildvögeln mit Hausgeflügel untersucht. Ziel dabei war, das Ausmaß dieser Kontakte hinsichtlich eines möglichen Übertragungsrisikos von Geflügelpest-Erregern abzuschätzen. Die Beobachtungen wurden an 21 Geflügelhaltungen mit Freilauf in den Kantonen Thurgau und Sankt Gallen durchgeführt. Während der Gesamtbeobachtungszeit von 65 Stunden wurde abgesehen von Besuchen von einmal drei und einmal einer Lachmöwe kein Fall eines Auftretens von Wasservögeln in den Geflügelhaltungen festgestellt. Es gab lediglich Kontakte zu Landvögeln urbaner Lebensräume wie Haussperling, Buchfink oder Rabenkrähe und indirekte Kontakte zu bzw. Anwesenheit von Greifvögeln, Lachmöwen, Tauben und einigen weiteren Arten in der näheren Umgebung. Die beobachteten Vogelarten sind nach derzeitigem Kenntnisstand nicht an der Übertragung der Vogelgrippe beteiligt. Obwohl die Beobachtungen im Winter zu einer Zeit stattfanden, als mehrere zehntausend Entenvögel am Bodensee anwesend waren, wurde kein einziger Kontakt mit dieser für das Vogelgrippegeschehen relevanten Gruppe beobachtet. Insgesamt kann geschlossen werden, dass das Risiko einer Übertragung der Geflügelpest von einem Wildvogel auf Hausgeflügel oder umgekehrt durch die direkten Kontakte aufgrund von deren Seltenheit im Bodenseeraum eher vernachlässigbar ist. N2 - Waterbirds are seen to be the main reservoir for many subtypes of low pathogenic avian influenza A virus. There is also evidence for a potential spread of high pathogenic subtypes through waterbirds. Transmission of avian influenza virus from wild birds into poultry and vice versa therefore is seen as a risk factor for the spread of the disease and a prohibition of keeping poultry outdoors is among the standard repertoire in veterinary disease defense. Data about the extent of contacts between wild birds and poultry until now are only available through single anecdotes. Within the framework of project „Constanze“ (exploration of the bird flu risk at the example of Lake Constance) between October 2007 and January 2008 Swiss poultry farms with open air enclosures were searched for contacts between poultry and wild birds. It was aimed to estimate the extent of these contacts in the light of a potential transmission risk of influenza virus. Observations were made on 21 poultry holdings with open air enclosures in the districts of Thurgau and St. Gallen. During 65 hrs. of observation no visit of a waterbird was registered, except for registration of three and one Black headed Gulls. Only contacts with land birds of typical species of urban areas like House Sparrow, Chaffinch or Carrion Crow were registered. In addition, birds of prey, Black-headed Gulls and pigeons have been observed in the vicinity of the enclosures. According to current knowledge the bird species observed are not involved in the transmission of avian influenza. Despite several tens of thousands of anatids being present in the Lake Constance area at time of the study not a single contact between this relevant group for avian influenza and poultry has been seen. We conclude that - due to it’s infrequency - the transmission risk of avian influenza between wild birds and poultry through direct contacts in the Lake Constance area is of minor relevance. Y1 - 2011 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/27603 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30:3-276034 SN - 0049-6650 VL - 49 IS - 3 SP - 149 EP - 161 PB - DO-G-Geschäftsstelle CY - Wilhelmshaven ER -