TY - CHAP A1 - Grewe, Cordula T1 - Biblische Antike und bildliche Vergegenwärtigung : Julius Schnorr von Carolsfeld, Gustave Doré und William Homan Hunt T2 - Imagination und Evidenz : Transformationen der Antike im ästhetischen Historismus / hrsg. von Ernst Osterkamp und Thorsten Valk N2 - Das christliche Bild im 19. Jahrhundert zeigt, so die These dieses Aufsatzes, dass Verwissenschaftlichung nicht notwendigerweise historistische Entidealisierung bedeuten musste – wie eben auch die Lektion der historisch-kritischen Bibelforschung nicht unweigerlich zu einer Relativierung der Heiligen Schrift führen musste. In der ästhetischen Konstruktion der biblischen Antiken wurden Evidenz und Imagination zu komplementären Repräsentationsstrategien, die einen gemeinsamen Ursprung jenseits der Unterscheidung zwischen geschichtlicher Wahrheit und archäologischem Wissen hatten. Eine christliche Kunst musste diese historische Wahrheit, die eben keine wissenschaftlich positivistische sein sollte, sichtbar machen. „Das Göttliche kann sich in der Knechtsgestalt begränzter Zeit und Körperlichkeit nicht völlig offenbaren“, formulierte Karl Schnaase im Jahre 1862 diesen Grundsatz eindringlich, „es will mehr geahnt und geglaubt als gesehen sein“. Zwischen archäologischer Treue und kunsthistorischer Tradition, mimetischer Sinnlichkeit und abstrakter Idee erfüllt die Kunst ihre ureigene Aufgabe des Sichtbarmachens im Bewusstsein einer eingeborenen Unmöglichkeit. Die Welt der biblischen Antike wird so zum experimentellen Feld eines erfolgreichen Scheiterns. KW - Religiöse Malerei KW - Antike KW - Christentum KW - Nazarener KW - Historismus Y1 - 2011 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/36504 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30:3-365045 SN - 978-3-11-025297-2 N1 - Abbildungsverzeichnis anhängend ab S. 364-381 SP - 259 EP - 289 PB - De Gruyter CY - Berlin ; Boston, Mass. ER -