TY - CHAP A1 - Hárs, Endre T1 - Adrasteas Sammelwut : Herders Spätwerk zwischen Lesen und Auflesen T2 - Die Sachen der Aufklärung : Beiträge zur DGEJ-Jahrestagung 2010 in Halle a. d. Saale / Frauke Berndt/Daniel Fulda (Hg.), Studien zum achtzehnten Jahrhundert ; Bd. 34 N2 - Eine Reihe von Sprachgesten des jungen Herder haben nachhaltige Wirkung gehabt und wurden zum literaturhistorischen Paradigma des Lebensgefühls einer Generation, zu Merkmalen des Sturm und Drang. Allem voran pflegt man jene Rhetorik zu diesen Gesten zu zählen, mit der sich Herder von den „vielen Beyträge[nl des Jahrhunderts“, d. h. von der zeitgenössischen Gelehrsamkeit distanziert. Tatsächlich werden in seiner Schrift Auch eine Philosophie der Geschichte zur Bildung der Menschheit (1774) die „Erfahrung“, die „That“, die „Anwendung des Lebens, in dem bestimmtesten Kreise“ dem „abgezogne[nl Geist“, der selbstgefälligen Sprachgewalt der Aufklärung gegenübergestellt und auch die Institutionen der „Letternkultur“ kritisiert. […] Herders Charakterisierung seiner Epoche als des „Jahrhundert[sl des Bücherlesens“ wird darüber hinaus in der Attesten Urkunde des Menschengeschlechts (1774) verbunden mit einem apokalyptischen Denken, das eine Schelte der Aufklärung einschließt. Für Ralf Simon schafft die Buchkultur eine „medientheoretisch“ signifikante Situation: Das große Archiv, das durch den Buchdruck ermöglicht und bis einschließlich des 18. Jahrhunderts errichtet wurde, erhebt sich über die Zeit und wird zum Medium einer Art papierenen Posthistoires. KW - Herder, Johann Gottfried von KW - Adrastea KW - Medienkultur KW - Lesen KW - Aufklärung Y1 - 2012 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/36065 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30:3-360658 SN - 978-3-7873-2243-5 SP - 273 EP - 280 PB - Meiner CY - Hamburg ER -