TY - JOUR A1 - Lindenberg, Katajun A1 - Hofmann, Sarah T1 - Überprüfung der Effekte dissonanzbasierter Primärprävention von Internet- und Computerspielabhängigkeit in der Jahrgangsstufe 5 auf die Einstellung zum Gaming: eine Pilotstudie T2 - Zeitschrift für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie N2 - Hintergrund: Das Kindesalter wurde bei der Entwicklung von wirksamen Präventions- und Interventionsprogrammen bei Computerspiel- und Internetabhängigkeit bisher kaum berücksichtigt. PROTECTdissonanz wurde daher als 1-stündiges dissonanzbasiertes universelles Primärpräventionsprogramm für die Klassenstufe 5 konzipiert. Die vorliegende Pilotstudie überprüft die unmittelbaren Effekte der Dissonanzinduktion auf die Einstellung zum Gaming. Methodik: In einem einarmigen A+B-Design mit drei Messzeitpunkten (T0, T1, T2) wurde die Einstellung zum Gaming anhand des Gaming Attitude Test (GAT) erfasst. In die Baselinesequenz (Sequenz A, T0 bis T1, Teilstichprobe) wurden N = 83 Schüler_innen eingeschlossen (Alter: M = 10.27; SD = 0.48) und in die Interventionssequenz (Sequenz B, T1 bis T2, Gesamtstichprobe) N = 200 Schüler_innen (Alter: M = 10.24; SD = 0.47). Akzeptanz und Zufriedenheit wurden nach der Intervention erfasst. Ergebnisse: Hierarchisch lineare Wachstumsmodelle zeigten eine signifikante Reduktion der GAT-Symptome durch die Intervention, sowohl im Gesamtwert des GAT als auch auf der Subskala „Bagatellisierung negativer Konsequenzen“. Im natürlichen Verlauf (Baselinesequenz A) zeigten sich keine Veränderungen. Die Schüler_innen bewerteten PROTECTdissonanz zudem mit einer hohen Zufriedenheit. Schlussfolgerungen: Eine kurze, gezielte übung zur Dissonanzinduktion zeigt unmittelbare Effekte auf ein Einstellungsmaß zum Gaming. Zur Weiterverfolgung dieses vielversprechenden Ansatzes sollte in künftigen Studien untersucht werden, ob sich eine verringerte Bagatellisierung negativer Konsequenzen von Gaming im Sinne der kognitiven Dissonanztheorie auch tatsächlich in einer Verhaltensänderung widerspiegelt. N2 - Objective: To date, childhood has hardly been considered in the development of effective prevention and intervention programs for gaming disorder and Internet addiction. PROTECTdissonance was therefore designed as a 1-hour dissonance-based, universal primary prevention program for grade 5 high-school students. This pilot study examines the immediate effects of dissonance induction on attitudes toward gaming. Method: A single-arm A+B design with three measurement points (T0, T1, T2) assessed attitudes toward gaming using the Gaming Attitude Test (GAT). The baseline sequence (sequence A, T0 to T1, subsample) included N = 83 high-school students (age: M = 10.27; SD = 0.48) and the intervention sequence (sequence B, T1 to T2, total sample) included N = 200 pupils (age: M = 10.24; SD = 0.47). Acceptance and satisfaction were recorded after the intervention. Results: Hierarchical linear growth models showed a significant reduction of GAT symptoms through the intervention, both in the total GAT score and on the subscale “Trivialization of Negative Consequences.” There were no changes in the natural course (baseline sequence A). Pupils correspondingly reported a high rate of satisfaction with PROTECTdissonance. Conclusions: A brief, targeted dissonance-induction exercise shows immediate effects on an attitudinal measure of gaming. To follow up on this promising approach, future studies should investigate whether reduced trivialization of negative consequences of gaming is actually reflected in behavioral change. KW - Prävention KW - Kindesalter KW - kognitive Dissonanz KW - schulbasiert KW - Einstellung KW - Gaming disorder KW - prevention KW - childhood KW - cognitive dissonance KW - school-based KW - attitude Y1 - 2021 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/62215 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30:3-622158 SN - 1664-2880 N1 - 1) Drittmittelförderung: PROTECTdissonanz wurde im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekts „Transfer Together“ sowie mit Unterstützung der Hopp Foundation for Media Literary durchgeführt. 2) Autorenbeiträge K. L.: Studienleitung, Entwicklung der PRO- TECTdissonanz-Intervention, Studiendesign, Projektkoordination, Datenerhebung, statistische Analyse und Interpretation, Studiensupervision, Literaturrecherche und Manuskripterstellung. S. H.: statistische Analyse und Interpretation der Daten, Manuskripter- stellung und Literaturrecherche. Alle Autorinnen hatten vollen Zugang zu den Studiendaten und übernehmen die Verantwortung für die Integrität der Daten und die Genauigkeit der Datenanalyse. Open-Access-Veröffentlichung ermöglicht durch Goethe-Universität Frankfurt am Main VL - 2021 SP - 1 EP - 12 PB - Huber CY - Bern ER -