TY - JOUR A1 - Röber, Günther A1 - Schmidt, Daniel T1 - Brutansiedlung des Fischadlers im Landkreis Bitterfeld T2 - Naturschutz im Land Sachsen-Anhalt N2 - Der Fischadler (pandion haliaefus), der nahezu weltweit verbreitet ist, kommt in Deutschland vorwiegend im Nordosten als Brutvogel vor. Er ernährt sich fast ausschließlich von lebend erbeuteten Fischen. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts wurde er deshalb in vielen Teilen Europas als vermeintlicher Nahrungskonkurrent des Menschen verfolgt und ausgerottet (z. B. SCHMIDT 1995a). Weitere Bestandseinbußen erlitt der Fischadler in den 1960er und 70er Jahren durch Kontamination mit den auf land- und forstwirtschaftlichen Flächen ausgebrachten Pestiziden, vornehmlich DDT. Das führte zur Dünnschaligkeit und zum Bruch der Eier. Seine dadurch über eine lange Zeit bedingte Seltenheit führte bei Ornithologen und Naturschützern zu der Annahme, der Fischadler sei eine scheue und anspruchsvolle Vogelart. Schutzmaßnahmen in den mitteleuropäischen Kerngebieten seiner Verbreitung, in Mecklenburg und Brandenburg, haben in den vergangenen 20 Jahren zu einer deutlichen Bestandserholung geführt. So kommt es jährlich zu neuen Ansiedlungen auch in Regionen, die den bisherigen Vorstellungen über den von dieser Vogelart bevorzugten Lebensraum kaum entsprechen. Im Folgenden soll über eine Ansiedlung des Fischadlers im Landkreis Bitterfeld berichtet werden. Diese Region war einerseits einer hohen Umweltbelastung durch chemische Industrie und Braunkohletagebau ausgesetzt, andererseits existieren aber auch noch Reste von fast ursprünglichen Naturräumen, und es wurde durch menschliches Wirken eine "Natur aus zweiter Hand" geschaffen. Besonderes Augenmerk wird bei diesen Ausführungen auf praktische Artenschutzmaßnahmen gelegt, die dem Fischadler die Ansiedlung zur Brut in einer Bergbaufolgelandschaft ermöglicht haben. Y1 - 1998 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/34352 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30:3-343522 VL - 35 SP - 11 EP - 16 ER -