Paramythische Freiheit : vom Grund des Ungenügens an theologischer Rede

  • Angenommen, Literatur sei der unalltägliche Ausdruck dessen, was in der Luft liegt. Angenommen weiterhin, es verhalte sich so, wie unser alltägliches Sprechen über Literatur es nahelegt: das in den Wissenssystemen anwesende Wissen sei tendenziell defizitär, bedürfe daher der steten korrigierenden Ergänzung durch ein irreguläres Medium, und die freie, sprich keiner Sparte des Wissens und Handelns, allein der Öffentlichkeit verpflichtete Literatur sei dieses Medium, so ergibt sich daraus zweierlei. Erstens müßte verständlich gemacht werden können, welches Potential gerade die Literatur befähigt, immer neue Lücken im jeweiligen Wissensgefüge ihrer Zeit aufzuspüren und gemäß den eigenen Möglichkeiten zu benennen. Zweitens sollte es möglich sein, die Erfindung dieser Literatur im Zuge der europäischen Aufklärung so zu beschreiben, daß erkennbar wird, welche alle folgenden präjudizierende Lücke sie in ihren Anfängen auf den Plan ruft.
Metadaten
Author:Ulrich Schödlbauer
URN:urn:nbn:de:hebis:30-1138431
URL:http://www.fernuni-hagen.de/EUROLIT/US/pub/philol/paramythe.html
Document Type:Part of a Book
Language:German
Date of Publication (online):2009/11/17
Year of first Publication:1994
Publishing Institution:Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg
Release Date:2009/11/17
GND Keyword:Herder, Johann Gottfried von
Page Number:10
Note:
Postprint, Erstfassung: Erstfassung: "Herders Paramythien. Vom Grund des Ungenügens an theologischer Rede" (in:) Theo Elm, Peter Hasubek: Fabel und Parabel. Kulturgeschichtliche Prozesse im 18. Jahrhundert. - Stuttgart: 1994, S. 248-264
HeBIS-PPN:220806624
Dewey Decimal Classification:8 Literatur / 83 Deutsche und verwandte Literaturen / 830 Literaturen germanischer Sprachen; Deutsche Literatur
Sammlungen:Germanistik / GiNDok
BDSL-Klassifikation:12.00.00 18. Jahrhundert / BDSL-Klassifikation: 12.00.00 18. Jahrhundert > 12.13.00 Zu einzelnen Autoren
Licence (German):License LogoDeutsches Urheberrecht