Krötenbesen und Geisterbohne : Pflanzennamen in Tenkodogo (Burkina Faso)

  • Unermüdliche Pflanzer sind die meisten Mosi, die - gemeinsam mit den Bisa - in Tenkodogo, Verwaltungshauptstadt der Provinz Boulgou im Südosten Burkina Fasos, die Bevölkerungsmehrheit stellen. Im Zentrum ihrer agrarisch geprägten Vorstellungswelt stehen die Kulturpflanzen, vor allem die Hirsearten Sorghum bicolor und Pennisetum americanum, von deren gutem Gedeihen das Überleben in jenem Gebiet weitgehend abhängt. Diese in der täglichen Ernährung unentbehrlichen Pflanzen spielen allerdings in unseren Ausführungen keine Rolle. Wir wollen vielmehr zeigen, wonach selten oder nicht genutze Wildpflanzen, vor allem Kräuter und Gräser, ihren Namen erhielten. Ihre Taxonomie stützt sich wesentlich auf Ordnungssysteme des Alltags, basierend auf der "natürlich-sozialen" Organisation und Opposition von Drinnen und Draußen, welche durch die Gegensätze Kulturland und Busch, Nutzpflanze und Unkraut, Haustier und Wildtier, Gruppenoberhäupter und gesellschaftliche Außenseiter, Menschen und Geister repräsentiert werden.

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Metadaten
Author:Ulrike Kéré, Ute Ritz-Müller
URN:urn:nbn:de:hebis:30-35682
Parent Title (German):Berichte des Sonderforschungsbereichs 268
Series (Serial Number):Berichte des Sonderforschungsbereichs 268 (05, 189)
Publisher:SFB 268
Place of publication:Frankfurt, M.
Document Type:Article
Language:German
Date of Publication (online):2006/12/18
Year of first Publication:1995
Publishing Institution:Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg
Release Date:2006/12/18
Volume:5
Page Number:11
First Page:189
Last Page:199
HeBIS-PPN:289672554
Institutes:Zentrale Einrichtung / SFB 268
Dewey Decimal Classification:6 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften / 63 Landwirtschaft / 630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
Licence (German):License LogoDeutsches Urheberrecht