Expression of information structure in the Bantu language Northern Sotho

  • Die Hauptthese dieser Dissertation ist, dass Nord-Sotho keinen obligatorischen Gebrauch von grammatischen Mitteln zur Markierung von Fokus macht, weder in der Syntax noch in der Prosodie oder Morphologie. Trotzdem strukturiert diese Sprache eine Äußerung nach informationsstrukturellen Aspekten. Konstituenten, die im Diskurs gegeben sind, werden entweder getilgt, pronominalisiert oder an den rechten oder linken Satzrand versetzt. Diese (morpho-)syntaktischen Prozesse wirken so zusammen, dass die fokussierte Konstituente oft final in ihrem Teilsatz erscheint. Obwohl die finale Position keine designierte Fokusposition ist, ist das Wissen um diese Tendenz doch entscheidend für das Verständnis einer morphologischen Alternation, die in Nord-Sotho am Verb erscheint und die in der Literatur im Zusammenhang mit Fokus diskutiert wurde. Obwohl also ein direkter grammatischer Ausdruck von formaler F(okus)-Markierung im Nord-Sotho fehlt, ist F-Markierung trotzdem entscheidend für die Grammatik dieser Sprache: Fokussierte logische Subjekte können nicht in kanonischer präverbaler Position erscheinen. Sie erscheinen stattdessen entweder postverbal oder in einem Spaltsatz, abhängig von der Valenz des Verbs. Obwohl Nord-Sotho bei Objekten im Gebrauch von Spaltsätzen eine Korrespondenz von komplexer Form mit komplexer Bedeutung zeigt, gilt diese Korrespondenz nicht für logische Subjekte. Die vorliegende Dissertation modelliert die oben genannten Ergebnisse im theoretischen Rahmen der Optimalitätstheorie (OT). Syntaktischer in situ Fokus und die Abwesenheit von prosodischer Fokusmarkierung können mit unkontroversen Beschränkungen erfasst werden. Für die Ungrammatikaliät fokussierter logischer Subjekte in präverbaler Position schlägt die vorliegende Arbeit die Modifizierung einer in der Literatur vorhandenen Beschränkung vor, die in Nord-Sotho von entscheidener Bedeutung ist. Die Form-Bedeutungs-Korrespondenz wird, wie andere Phänomene pragmatischer Arbeitsteilung auch, innerhalb der schwach bidirektionalen Optimalitätstheorie behandelt.

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Metadaten
Author:Sabine Zerbian
URN:urn:nbn:de:hebis:30:3-306888
URL:http://www.zas.gwz-berlin.de/fileadmin/material/ZASPiL_Volltexte/zp45/zaspil45.pdf
ISSN:1435-9588
ISSN:0947-7055
Parent Title (English):Zentrum für Allgemeine Sprachwissenschaft, Typologie und Universalienforschung (Berlin): ZAS papers in linguistics ; Nr. 45
Series (Serial Number):ZAS papers in linguistics : ZASPiL (45)
Publisher:Zentrum für Allgemeine Sprachwissenschaft, Sprachtypologie und Universalienforschung
Place of publication:Berlin
Document Type:Working Paper
Language:English
Year of Completion:2006
Year of first Publication:2006
Publishing Institution:Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg
Release Date:2013/11/14
GND Keyword:Sotho; Thema-Rhema-Gliederung; Wortstellung; Intonation <Linguistik>
Page Number:290
Last Page:275
Note:
Zugl.: Berlin, Humboldt-Univ., Diss., 2006
HeBIS-PPN:35101716X
Dewey Decimal Classification:4 Sprache / 49 Andere Sprachen / 490 Andere Sprachen
Sammlungen:Linguistik
Linguistik-Klassifikation:Linguistik-Klassifikation: Syntax
Linguistik-Klassifikation: Phonetik/Phonologie / Phonetics/Phonology
Zeitschriften / Jahresberichte:ZAS papers in linguistics : ZASPiL
:urn:nbn:de:hebis:30:3-306552
Licence (German):License LogoDeutsches Urheberrecht