Virtueller Wasserhandel : Analyse und Bewertung mit Fokus auf Deutschland

  • 140 Liter Wasser werden für die Herstellung einer Tasse Kaffee benötigt, 1.300 Liter Wasser für ein Kilo Gerste und 3.400 Liter Wasser für ein Kilo Reis. Diese Zahlen mögen im ersten Moment unglaubwürdig erscheinen, doch sie entsprechen der Wirklichkeit. Für die Herstellung von nahezu allen Produkten wird Wasser in teils sogar sehr großen Mengen benötigt. In dem Endprodukt jedoch findet sich meist nur ein kleiner Teil des ursprünglich eingesetzten Wassers in seiner physischen Form wieder. Der überwiegende Anteil wurde während des Produktionsprozesses verdunstet oder zur Kühlung eingesetzt und wird daher als „virtuelles Wasser“ bezeichnet. Aufgrund des Exports und Imports von Produkten im Zuge des internationalen Handels kommt es somit auch zu Strömen von virtuellem Wasser zwischen den einzelnen Ländern. In dieser Bachelorarbeit wird der virtuelle Wasserhandel mit 23 verschiedenen Feldfrüchten mit dem Fokus auf Deutschland für den Zeitraum von 1998 bis 2002 untersucht. In die Berechnung dieser virtuellen Wasserströme ist ein neuartiges Modell eingegangen, das Global Crop Water Model (GCWM), welches den virtuellen Wassergehalt für unterschiedliche Feldfruchtgruppen global für jede 5-Minuten-Zelle auf Basis detaillierter Daten berechnet. Dank dieses Modells ist es möglich, eine Trennung zwischen dem virtuellen Wasser, welches aus der Nutzung des Niederschlagswassers und dem virtuellen Wasser, welches aus der Bewässerung von Ackerflächen resultiert, vorzunehmen und diese getrennt von einander zu analysieren. Mittels der Verwendung der Handelsstatistik Comtrade der Vereinten Nationen lässt sich aus den Ergebnissen des GCWM der virtuelle Wasserhandel darstellen. Es zeigt sich, dass Deutschland das meiste Wasser in seiner virtuellen Form nach Algerien, Saudi-Arabien, Belgien und in die Niederlande exportiert, wohingegen aus Brasilien, den USA, Frankreich und der Elfenbeinküste die größten virtuellen Wassermengen importiert werden.
  • 140 litres of water are used for producing one cup of coffee, 1.300 litres for producing one kilogram of barley and 3.400 litres for producing one kilogram of rice. These figures may not sound credible at first glance, but they are in fact reality. Water is needed for the production of almost all commodities, generally in large amounts. However, in the finished product there is usually only a small proportion of this water left. Most of the water evaporates during the production process or is used for cooling and is therefore called “virtual water”. Because of the export and import of commodities in the course of international trade there is also a flow of virtual water between the nations. In this bachelor thesis the virtual water trade of 23 different crop classes will be analysed, the focus will hereby be on Germany during the period of 1998 to 2002. A new model is assumed in the calculation of virtual water flows, the Global Crop Water Model (GCWM). It is a model which calculates the virtual water content for each crop class at a spatial resolution of 5-arc-cells at a global scale on the basis of detailed data. From this model, it is possible to differentiate and later analyse the virtual water flow, which results from the use of precipitation and the irrigation of land. With the help of the United Nations Commodity Trade Statistic Database (UN Comtrade) it is possible to visualise virtual water trade. It appears, that Germany exports most of its virtual water embedded in crops to Algeria, Saudi-Arabia, Belgium and the Netherlands whereas it imports most of its virtual water from Brazil, the USA, France and the Cote d’Ivoire.

Download full text files

  • Bachelorarbeit_Christ.pdf
    deu

Export metadata

Additional Services

Share in Twitter Search Google Scholar
Metadaten
Author:Mona Christ
URN:urn:nbn:de:hebis:30:3-376141
URL:http://www.uni-frankfurt.de/45217833/Bachelorarbeit_Christ.pdf
Referee:Petra DöllORCiDGND, Steven Higgins
Document Type:Bachelor Thesis
Language:German
Year of Completion:2009
Year of first Publication:2009
Publishing Institution:Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg
Granting Institution:Johann Wolfgang Goethe-Universität
Release Date:2015/05/19
Page Number:52
Note:
Diese Arbeit dürfen wir leider (aus urheberrechtlichen Gründen) nicht außerhalb der UB anbieten, benutzen Sie ersatzweise die o.g. URL.
HeBIS-PPN:359862225
Institutes:Geowissenschaften / Geographie / Geowissenschaften
Dewey Decimal Classification:5 Naturwissenschaften und Mathematik / 55 Geowissenschaften, Geologie / 550 Geowissenschaften
Sammlungen:Universitätspublikationen
Licence (German):License LogoArchivex. zur Lesesaalplatznutzung § 52b UrhG