Die Freiheit des Einzelnen und die Religion der Freiheit als Bedingungen interreligiöser Konvivenz

  • Das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher religiöser Überzeugung und Praxis wirft zunächst die Frage auf, wer das primäre Subjekt dieser Über-zeugung und Praxis ist. Im interreligiösen Dialog oder Kampf wird in der Regel darunter ein religiöses Kollektiv verstanden, sei es nun real oder bloß virtuell organisiert, sei es z.B. die reale Organisation 'Katholische Kirche' oder die virtuelle Gemeinde der 'Sunni-ten', jedenfalls eine Menge von Menschen, die auf eine gemeinsame Lehre und Praxis, auf eine gemeinsame Religionskultur bezogen sind. Die Vorstellung, daß Religionskollektive die eigentlichen religiösen Subjekte seien und daher auch berufen, für die Religionskulturen verbindlich zu sprechen und zu handeln, ist jedoch nichts anderes als eine kollektivistische Gewaltideo-logie. Sie stellt den Versuch dar, das moderne Individuum, das seit 200 Jahren angehalten ist, seine Belange in die eigenen Hände zu nehmen, den anachronis-tischen Herrschafts- und Konsumbedürfnissen von abstrakten Kollektiven zu unterwerfen.

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Metadaten
Author:Edmund WeberGND
URN:urn:nbn:de:hebis:30-50304
URL:http://web.uni-frankfurt.de/irenik/religionskultur.htm
ISSN:1434-5935
Parent Title (German):Journal of religious culture = Journal für Religionskultur
Series (Serial Number):Journal of religious culture = Journal für Religionskultur (92)
Publisher:Univ.
Place of publication:Frankfurt am Main
Document Type:Part of Periodical
Language:German
Year of Completion:2007
Year of first Publication:2007
Publishing Institution:Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg
Release Date:2007/10/25
Issue:92
HeBIS-PPN:193954834
Institutes:Angeschlossene und kooperierende Institutionen / Institut für Wissenschaftliche Irenik
Dewey Decimal Classification:2 Religion / 20 Religion / 200 Religion
Licence (German):License LogoDeutsches Urheberrecht