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Einfluss der Umweltfaktoren auf die Entwicklung eines Typ 1 Diabetes mellitus

  • Der Typ 1 Diabetes ist eine klinisch heterogene Erkrankung. Sowohl die genetischen Faktoren als auch die Umwelt wirken bei der Entstehung der autoimmunologischen Prozesse dieser Erkrankung zusammen. Die Fragestellung der vorgestellten Untersuchung war, inwieweit sich ein Einfluss der exogenen Faktoren auf das Risiko des T1D der Betroffenen äußert und sich nachweisen lässt. Als Determinante der Veränderung der Umwelt diente die Migrationsbewegung der Bevölkerung. Die derzeitige Forschungslage bietet, trotz den seit Jahrzehnten geführten kontroversen Diskussionen dieser Frage, keine Klärung der Kausalitäten in der Pathogenese des T1D. Aus der vorliegenden Arbeit ergibt sich ein Hinweis auf einen möglichen Risikoanstieg von T1D bei Probanden mit einem Migrationshintergrund. Dabei wurden zum Einen die Überlegungen der Hygienehypothese berücksichtigt. Zum Anderen scheint ein Abfall der Vitamin D-Konzentration – aufgrund der geringeren Sonneneinstrahlung, die durch eine meist von Süd nach Nord verlaufende Migrationsbewegung bedingt ist – als ein möglicher Risikofaktor. Untersucht wurde eine Stichprobe von insgesamt 187 Typ 1 Diabetikern. Zur Erfassung der möglichen Maßparameter der gestellten Hypothese wurde ein Fragebogen verwendet und die Befragung fand in Form eines Telefoninterviews statt. Die klinischen Daten wurden den Krankenakten entnommen. Die rekrutierte Gesamtkohorte wurde entsprechend dem Migrationsstatus in Gruppen der Einheimischen aus der Bundesrepublik Deutschland (D), der Migranten (M) und der Kinder von Migranten (KM) getrennt. Für die definierten Teilkollektive konnte ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Migrationsstatus und dem Erkrankungsalter gefunden werden: (D) mit 22 Jahren, (KM) mit 11 Jahren und (M) mit 35 Jahren; p < 0,001. Die beobachtete Verschiebung des Manifestationsalters bei Probanden mit einem Migrationshintergrund könnte auf den Einfluss der Umweltfaktoren bei gegebener genetischer Prädisposition hindeuten und somit die Hypothese dieser Studie bestätigen. Andererseits könnte dieses Phänomen durch die selektive Zuweisung von deutschen/migrierten Patienten in das Diabetestherapiezentrum bzw. die Ambulanz der Universitätsklinik bedingt sein. Der Tabakkonsum konnte als ein Risikofaktor nicht bestätigt werden. Desweiteren entwickelte die meist gefährdete Gruppe „Kinder von Migranten“ den Diabetes bevor ein Einstieg ins Raucherleben stattfand (Manifestationsalter bei (KM): 11 Jahre vs. durchschnittliches Einstiegsalter ins Rauchen 11,6 Jahre). Die Belastung durch das Passivrauchen im elterlichen Haushalt unterschied sich weder in Bezug auf den Gruppenvergleich, noch zur Allgemeinbevölkerung. Es wurde eine geringere Prävalenz von zusätzlichen Erkrankungen unter den Migranten in der zweiten Generation beobachtet, die wahrscheinlich auf dem allgemein jüngeren Alter der Probanden beruht. Im Gegensatz dazu ist die Verteilung der Autoimmunopathien zwischen den Gruppen gleich. Die autoimmune Thyreoiditis kommt am häufigsten vor und betrifft fast ausschließlich die Frauen. Aufgrund des höheren Alters bei der Manifestation des T1D unter den männlichen Probanden kann das männliche Geschlecht als ein Risikofaktor in dieser Studie nicht bestätigt werden. Das Alter der Eltern bei der Migration scheint ebenso, wie der Abstand zwischen der Migration und der Schwangerschaft bzw. der Geburt des Kindes, keinen Einfluss auf das Risiko einer früher einsetzenden Diabetesmanifestation bei den Kindern zu spielen. Ein Vitamin D-Mangel wurde bei den einheimischen Patienten mit T1D nicht so häufig wie bei solchen mit Migrationshintergrund beobachtet, was ein höheres Risiko in der letzteren Gruppe bedingen könnte. Dies muss jedoch an einer größeren Stichprobe untersucht werden. Die vorgelegte Untersuchung ist deshalb ein Pilotprojekt einer größer angelegten Folgestudie.
  • The type 1 Diabetes is a clinically heterogeneous disease. The genetic factors as well as the environment contribute to the origin of the autoimmune processes of this ailment coactively. The aim of the present study was to investigate to what extent the exogenous factors influence the risk of the T1D by affected people. The migration movement was chosen to act as a determinant of the environmental modification. In spite of amount of the research material the current standard of knowledge does not offer a judicious review of the causality in the pathogenesis of the T1D. The present study detected a possible increase in risk for T1D by subjects with a migration background. On the one hand there are postulates of the hygiene hypothesis, on the other hand the vitamin D deficit conditionals on lower solar irradiation. The last could be caused by main migration’s direction, that take course from south to north. Overall 189 subjects with type 1 diabetes were examined using a questionnaire in combine with a phone interview. The clinical data were taken from the patients acts. The recruited cohort was separated according to the migration status in groups of the natives from the Federal Republic of Germany (D), the migrants (M) and the migrants children (KM). A significant coherence could be found between the migration status and the age at onset of T1D: (D) developed the T1D at the age of 22 years, (KM) at the age of 11 years and (M) at the age of 35 years; p <0,001. The observed tendency in the younger manifestation age of subjects with a migration background indicates the influence of the environmental factors combined with the genetic disposition and confirm the primary hypothesis of this study. This phenomenon could be also caused by the selective allocation of German/migrated patients in the diabetes therapy centre or the policlinic of the university hospital. The tobacco consumption could not be approved as a potential risk factor for T1D. Furthermore (KM) mostly developed the diabetes before they entrance the smoke experience (manifestation age of (KM): 11 years versus average entrance age in the smoking 11.6 years). The exposure to the passive smoking in the parental household does not differ neither in the groups comparison, nor to the general population. A lower prevalence of co-morbidity was observed among the migrants in the second generation – probably by reason of a general younger age of the subjects of this group. In contrast the distribution of the autoimmune disease was equal between the groups. The autoimmune thyroiditis occured most frequently affecting almost only women. The male gender could not be adopt as a risk factor for T1D because of the older age at the manifestation of T1D within these patients. The age of the parents at a date of migration as well as the distance between the migration and the pregnancy or the birth of the child do not seem to influence the risk for an accelerated manifestation of T1D. A vitamin D lack was observed by autochthon patients with T1D not so often in difference to patients with migration background. It could also be a sign of higher risk of T1D by the last mentioned group. Nevertheless, this must be proved in a bigger random examination. Therefore, the presented investigation is a pilot project of a greater invested subsequent study.

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  • Einfluss_der_Umweltfaktoren_auf_die_Entwicklung_eines_Typ_1_Diabetes_mellitus_LGerber.pdf
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Metadaten
Author:Ludmila GerberGND
URN:urn:nbn:de:hebis:30-103129
Referee:Klaus BadenhoopORCiDGND, Hansjosef BöhlesGND
Advisor:Klaus Badenhoop, Maria Elizabeth Ramos Lopez
Document Type:Doctoral Thesis
Language:German
Date of Publication (online):2011/05/10
Year of first Publication:2010
Publishing Institution:Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg
Granting Institution:Johann Wolfgang Goethe-Universität
Date of final exam:2011/04/14
Release Date:2011/05/10
Note:
Diese Dissertation steht außerhalb der Universitätsbibliothek leider (aus urheberrechtlichen Gründen) nicht im Volltext zur Verfügung, die CD-ROM kann (auch über Fernleihe) bei der UB Frankfurt am Main ausgeliehen werden.
HeBIS-PPN:425238512
Institutes:Medizin / Medizin
Dewey Decimal Classification:6 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften / 61 Medizin und Gesundheit / 610 Medizin und Gesundheit
Sammlungen:Universitätspublikationen
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