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Charakterisierung fokaler Leberläsionen in der Magnetresonanztomographie : Wertigkeit des neuen retikuloendothelialen Kontrastmittels SHU 555 A im Vergleich zur Standardtechnik

  • Wesentliche Ziele in der Leberdiagnostik sind die Detektion und Charakterisierung fokaler Leberläsionen. Durch Verbesserungen in der Geräte- und Untersuchungstechnik, sowie Neuentwicklungen von MRT-Kontrastmitteln stehen dem Radiologen immer mehr diagnostische Möglichkeiten zur Verfügung. Daher muss der Stellenwert der einzelnen Methoden ständig neu evaluiert werden. Das seit Ende 2001 in Europa zugelassene Resovist® (SHU 555 A, Schering AG, Berlin) ist ein neues superparamagnetisches Kontrastmittel in der Magnetresonanztomographie der Leber, das sich durch seine leberspezifische Anreicherung im RES-System von anderen Kontrastmitteln unterscheidet. Nach intravenöser Injektion werden die Mikropartikel von Resovist® hauptsächlich in der Leber von den Kupffer Sternzellen aufgenommen. Das Eisen wird dann über den normalen Eisenstoffwechsel wieder ausgeschieden. Die Speicherung des Kontrastmittels in den Kupffer Sternzellen führt zu lokalen Feldinhomogenitäten und dadurch zu einem hohen Signalintensitätsverlust des Leberparenchyms in T2-gewichteten Aufnahmen und einem etwas diskreteren Absinken des Signals in T1-gewichteten Sequenzen. Während die meisten benignen Tumoren ein noch intaktes RES-System besitzen und somit einen Signalverlust erfahren, zeigen maligne Tumoren kaum Änderungen der Signalintensität nach KM-Gabe, da hier das RES-System nicht oder nur reduziert vorhanden ist. In vorangegangenen Studien konnte bereits gezeigt werden, daß die Resovist®-verstärkte MRT bei der Detektion fokaler Leberläsionen der CTAP und Gadolinium-verstärkten MRT gleichwertig bzw. überlegen ist. Die Ergebnisse der vorliegenden Phase-IIIB-Studie basieren auf der Untersuchung von 90 Patienten mit verschiedenen fokalen Leberläsionen und Auswertung von 70 Patienten vor und nach Applikation von Resovist® in Korrelation mit einem definierten Goldstandard. Zusätzlich wurden 39 der 70 Patienten mit dem klinischen Standardverfahren der Gadolinium-verstärkten MRT untersucht und die Ergebnisse mit denen der Resovist®-verstärkten MRT verglichen. Die Untersuchungen wurden durchgeführt, um den Einfluß von Resovist® auf das Kontrastverhalten von fokalen Leberläsionen in der statischen und T1-gewichteten dynamischen MRT zu überprüfen, ein optimales Untersuchungsprotokoll zu erstellen und weiteren Aufschluß über die Verträglichkeit des Kontrastmittels zu gewinnen. Die bolusförmige Applikation des Kontrastmittels ermöglicht einerseits eine dynamische Perfusionsbildgebung, andererseits eine funktionelle Bildgebung, die das Vorhandensein von Kupffer Sternzellen voraussetzt. In der vorliegenden Arbeit konnten nach Applikation von Resovist® anhand von Signalverhalten und Morphologie typische Charakterisierungsmerkmale für die einzelnen Pathologien evaluiert werden. In den T2-gewichteten statischen Sequenzen (HASTE-, TSE-Sequenz) zeigte sich bei den benignen Läsionen (16 FNH, 8 Adenome, 16 Hämangiome) ein deutlicher Signalverlust, wobei es kaum Unterschiede zwischen den beiden Sequenzen gab. Im Vergleich dazu wiesen die malignen Läsionen (19 HCC, 21 kolorektale Metastasen) keine Signaländerung auf. Lediglich einige HCC-Knoten zeigten abhängig vom Differenzierungsgrad einen geringen Signalverlust. In den T1- gewichteten statischen Sequenzen fand bei den FNH-Knoten und den Adenomen ebenfalls ein Signalverlust statt, während die Hämangiome einen deutlichen Signalanstieg aufwiesen. Die malignen Läsionen zeigten kaum Änderungen der Signalintensität. In den dynamischen Sequenzen zeigten die Läsionen in der T1-3D-VIBE-Sequenz ein insgesamt höheres Enhancement als in der T1-2D-GRESequenz. Hypervaskularisierte Läsionen konnten somit besser in der T1-3D-VIBESequenz beurteilt werden. In den späten dynamischen Phasen zeigte sich insgesamt ein stärkerer Signalverlust in der T1-2D-GRE-Sequenz, so daß v.a. die benignen Läsionen besser abgrenzt werden konnten. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, daß die Resovist®-verstärkte MRT nicht nur zur Detektion, sondern auch zur Charakterisierung von fokalen Leberläsionen hervorragend geeignet ist. Da das Standardverfahren der Gadolinium-verstärkten MRT ausgezeichnete Charakterisierungsmöglichkeiten, aber schlechtere Detektionsraten besitzt, sollte im prätherapeutischen Patientenmanagement die Resovist®-verstärkte MRT öfter zum Einsatz kommen.
  • Detection and characterization of focal liver lesions are important aims in the diagnosis of the liver. As equipment and examination technique have been considerably improved and new contrast agents have been developed in the last few years there are more and more diagnostic options radiologists have to chose from. Thus, different methods have to be continually evaluated. At the end of the year 2001 Resovist® (SHU 555 A, Schering AG, Berlin) was clinically approved for the use on the European market. Resovist® is a new superparamagnetic contrast agent in MRI of the liver that differs from other liverspecific contrast agents. After intravenous application the microparticles of Resovist® are absorbed mainly by the Kupffer cells of the liver where they are dissolved. The iron is then transferred into the normal iron pool. The accumulation of the contrast agent in the Kupffer cells leads to local field inhomogenities followed by a loss of signal intensity of the liver parenchyma in T2-weighted sequences and also a small signal loss in T1-weighted sequences. Most of the benign liver lesions still contain a certain amount of Kupffer cells and therefore show a variable signal loss. Malignant liver tumors do not show a relevant decrease in signal intensity because they contain no Kupffer cells or only a reduced number. Recent studies demonstrated that in the detection of focal liver lesions Resovist®-enhanced MRI is equal or superior to CTAP and Gadoliniumenhanced MRI. The results of the phase-IIIB study are based on the examination of 90 patients with different focal liver lesions and the analysis of 70 patients before and after the application of Resovist®. These results were compared with a defined standard of Truth. In addition, 39 of the 70 patients were also examined with the clinical standard examination of Gadolinium-enhanced MRI. The results were compared to those of Resovist®-enhanced MRI. The study was made to demonstrate the influence of Resovist® on the contrast pattern of focal liver lesions in static and T1-weighted dynamic MRI as well as to develop an optimal examination protocol and to obtain more safety data. The application of the contrast agent by bolus allows a dynamic perfusion imaging as well as a functional imaging depending on the presence of Kupffer cells. In the present study typical characterization criteria for the different pathologies were found due to signal changes and the morphology of the lesions. In the static T2-weighted sequences (HASTE-, TSE-sequence) a distinct signal loss was documented in benign lesions (16 FNH, 8 adenomas, 16 hemangiomas). There was no significant difference between the two T2-weighted sequences. In comparison to the benign tumors the malignant tumors (19 HCC, 21 colorectal metastases) showed no signal loss. Only a few HCC nodules showed a small signal loss depending on the differentiation of the tumor. In the static T1-weighted images the FNH and the adenomas showed a signal loss while hemangiomas had a distinct increase in signal intensity. The malignant lesions did not show any changes in signal intensity. In the dynamic sequences all lesions demonstrated more enhancement in the T1-3D-VIBE sequence than in the T1-2D-GRE sequence. Therefore hypervascular lesions could be better evaluated in the T1- 3D-VIBE sequence. In the late dynamic phases a higher signal loss in theT1-2DGRE sequence was documented that allowed a better differentiation of benign lesions. The results of this present study showed that Resovist®-enhanced MRI is not only very useful for the detection of liver lesions but also for the characterization of these tumors. Due to the lower detection rates of standard Gadolinium-enhanced MRI (in spite of excellent characterization rates) Resovist®-enhanced MRI should be more often considered in the pretherapeutical management of patients with liver lesions.

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Metadaten
Author:Friederike Marquardt
URN:urn:nbn:de:hebis:30-33395
Publisher:Univ.-Bibliothek
Place of publication:Frankfurt am Main
Referee:Thomas J. VoglORCiDGND, Andreas Schmidt-Matthiesen
Advisor:Thomas J. Vogl
Document Type:Doctoral Thesis
Language:German
Date of Publication (online):2006/11/20
Year of first Publication:2005
Publishing Institution:Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg
Granting Institution:Johann Wolfgang Goethe-Universität
Date of final exam:2006/06/21
Release Date:2006/11/20
Page Number:142
First Page:1
Last Page:142
Note:
Diese Dissertation steht leider (aus urheberrechtlichen Gründen) nicht im Volltext im WWW zur Verfügung, die CD-ROM kann (auch über Fernleihe) bei der UB Frankfurt am Main ausgeliehen werden.
HeBIS-PPN:349654077
Institutes:Medizin / Medizin
Dewey Decimal Classification:6 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften / 61 Medizin und Gesundheit / 610 Medizin und Gesundheit
Licence (German):License LogoArchivex. zur Lesesaalplatznutzung § 52b UrhG