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Evaluation des Therapieresponse nach CT gesteuerter Mikrowellen- oder Radiofrequenzablation mittels des AMICA™ Dual Ablationssystems bei Lebermetastasen

  • Aufgrund einer Vielzahl an Patienten mit sekundären Lebertumoren sind aus medizinischen oder technischen Gründen nicht operabel sind, erfahren alternative lokalablative Behandlungsformen in den letzten beiden Jahrzehnten zunehmende Verbreitung. Das Ziel der hier vorliegenden Studie ist es, das Therapieansprechen und die Sicherheit von Mikrowellen- (MWA) und Radiofrequenzablation (RFA) von Lebermetastasen in einer randomisierten Studie zu bestimmen und prospektiv zu vergleichen. Es unterzogen sich 50 Patienten (27 Frauen, 23 Männer, mittleres Alter 62,8 Jahre) einer CT-gesteuerten perkutanen thermischen Ablation von 50 Lebermetastasen. Davon erhielten 26 Patienten eine MWA und 24 Patienten eine Behandlung mit RFA. Das kolorektale Karzinom war in 54 % der Fälle ein Primärtumor, das Mammakarzinom in 20 %, das Pankreaskarzinom und das Gallenblasenkarzinom jeweils in 6 %, der Ovarialtumor in 4 %, das Ösophaguskarzinom und andere Tumorentitäten jeweils in 2 % der Fälle. Die Lage der Lebermetastasen und die morphologische Veränderung der Läsionen in Größe, Volumen, nekrotischem Bereich, Diffusion und ADC-Wert wurden durch Magnetresonanztomo-graphie (MRT) bewertet. Die erste MRT-Kontrolle erfolgte vor der Behandlung mit thermischer Ablation. Das Follow-up beinhaltet MRT-Kontrollen 24 Stunden nach der Ablation und 4 Kontrolluntersuchungen im Abstand von 3 Monaten innerhalb von einem Jahr. 50 Läsionen mit einem mittleren Durchmesser von 1,63 cm (Range: 0,6 - 3,7 cm; MWA 1,72 cm, RFA 1,53 cm) wurden mit thermischer Ablation behandelt. Die lokale Rezidivrate innerhalb eines Jahres betrug für beide Versuchsarme 4 % (2/50), 0 % (0/26) in der MWA-Gruppe und 8,3 % (2/24) in der RFA-Gruppe. Die Rate für neu entstandene maligne Formationen, die sich an einem anderen Ort als die behandelte Läsion befanden, betrug in beiden Gruppen etwa 38 % (19/50), in der MWA-Gruppe 38,4 % und in der RFA-Gruppe 37,5 %. Die Sterblichkeitsrate für diese Studie betrug 14,0 %. 15,4 % der Patienten im Behandlungsarm der MWA-Gruppe und 12,5 % im RFA-Behandlungsarm verstarben im Rahmen dieser Studie. Es konnten keine größeren Komplikationen festgestellt werden. Zusammenfassend zeigt die MIRA-Studie zur thermischen Ablation von Lebermetastasen keine signifikanten Unterschiede in der Mortalität, malignen Neubildungen oder Komplikationsraten zwischen MWA und RFA. Die Studie stellt fest, dass die thermische Behandlung mit MWA im Rahmen des 1-Jahres-Follow-ups größere Volumina im Ablationsgebiet und eine gering höhere Mortalität hervorruft, wobei man die höhere Pankreaskarzinomrate in diesem Studienzweig berücksichtigen sollte. Im RFA-Studienarm wurden hingegen 2 Lokalrezidive erfasst. Vor dem Hintergrund der hier vorliegenden Ergebnisse und in Zusammenschau mit der aktuellen Literatur sind beide thermischen Verfahren mehrheitlich sicher durchführbare und effektive Methoden zur Behandlung von Patienten mit nicht operablen sekundären Lebermalignomen. Unterschiede zeigen sich in den physikalischen, technischen Voraussetzungen und damit in der Größe der erzeugten Ablations- und Nekrosezonen. Diese spielen vorrangig in der Behandlung von großen und gefäß- sowie gallengangsnahen Läsionen eine differenzierte Rolle. Die Größe und die Heterogenität des Patientenkollektivs in Bezug auf Tumorentität, die unterschiedlichen Vorbehandlungen sowie der Nachbeobachtungszeit-raum von nur 12 Monaten mindern die Aussagekraft der Studie. Um die vorliegenden Ergebnisse zu stützen, sollten weitere Untersuchungen mit einem größe-ren Patientenkollektiv folgen, beispielsweise in Form einer multizentrischen Studie, in welcher differenzierter bezüglich Tumorentität und Vorbehandlungen unterteilt wird.  
  • Due to the large number of patients with secondary liver tumors who are inoperable for medical or technical reasons, alternative local ablative forms of treatment have become increasingly widespread in the last two decades. The aim of the present study is to determine the therapeutic response and the safety of microwave (MWA) and radio frequency ablation (RFA) of liver metastases in a randomized study and to compare them prospectively. 50 patients (27 women, 23 men, mean age 62.8 years) underwent a CT-guided per-cutaneous thermal ablation of 50 liver metastases. Of these, 26 patients received MWA, and 24 patients received treatment with RFA. Colorectal cancer was a primary tumor in 54 % of the cases, breast cancer in 20 %, pancreatic cancer and gallbladder cancer in each case in 6 %, ovarian tumor in 4 %, esophageal carcinoma and other tumor entities in each case in 2 % of the cases. The location of the liver metastases and the morphological changes in the lesions in terms of size, volume, necrotic area, diffusion and ADC value were assessed by magnetic resonance imaging (MRI). The first MRI check-up took place before the treatment with thermal ablation. Follow-up includes MRI controls 24 hours after the ablation and 4 controls every 3 months within a year. Fifty lesions with a mean diameter of 1.63 cm (range: 0.6 - 3.7 cm; MWA 1.72 cm, RFA 1.53 cm) were treated with thermal ablation. The local recurrence rate within one year for both experimental arms was 4 % (2/50), 0 % (0/26) in the MWA group and 8.3 % (2/24) in the RFA group. The rate of newly formed malignant formations located in a different location than the treated lesion was about 38 % (19/50) in both groups, 38.4 % in the MWA group and 37.5 % in the RFA group. The mortality rate for this study was 14.0 %, 15.4 % in the MWA treatment arm, and 12,5 % in the RFA treatment arm. No major complications could be noticed. In summary, the first MIRA study on thermal ablation of liver metastases shows no significant differences in mortality, malignant neoplasms, or complication rates be-tween MWA and RFA. The study found that thermal treatment with MWA resulted in larger volumes in the ablation area and a slightly higher mortality, although the higher pancreatic cancer rate in this branch of the study should be considered. In contrast, two local recurrences were recorded in the RFA study arm. Regarding the results shown above and in context to the current literature, both ther-mal procedures are mostly safe and effective methods for the treatment of patients with inoperable secondary liver malignancies. Differences can be seen in the physi-cal, technical requirements and thus in the size of the ablation and necrosis zones created. Regarding these observations treatment of large lesions and lesions close to the vascular and bile ducts should be performed by MWA. The size and the het-erogeneity of the patient collective regarding tumor entity, the different pretreatments and the follow-up period of 12 months reduce the informative value of the study. To support the present results further investigations with a larger group of patients that is further subdivided according to tumor entity and previous treatments should follow.

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Verfasserangaben:Amela JahovicORCiDGND
URN:urn:nbn:de:hebis:30:3-714047
DOI:https://doi.org/10.21248/gups.71404
Verlagsort:Frankfurt am Main
Gutachter*in:Thomas J. VoglORCiDGND, Mireen Friedrich-RustORCiDGND
Betreuer:Thomas J. Vogl
Dokumentart:Dissertation
Sprache:Deutsch
Datum der Veröffentlichung (online):13.01.2023
Jahr der Erstveröffentlichung:2022
Veröffentlichende Institution:Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg
Titel verleihende Institution:Johann Wolfgang Goethe-Universität
Datum der Abschlussprüfung:05.12.2022
Datum der Freischaltung:13.01.2023
Seitenzahl:109
Bemerkung:
Die Arbeit wurde unter dem Geburtsnamen der Autorin "Amela Mehmedovic" verfasst.
HeBIS-PPN:503549975
Institute:Medizin / Medizin
DDC-Klassifikation:6 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften / 61 Medizin und Gesundheit / 610 Medizin und Gesundheit
Sammlungen:Universitätspublikationen
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