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Soziale Ungleichheit von Gesundheitschancen : Anmerkungen zum Beitrag der Gesundheitspolitik

  • Die Privatisierung von Krankheitskosten durch erhöhte Zuzahlungen, informelle Leistungsverweigerungen in der GKV sowie das Nebeneinander von gesetzlicher und privater Krankenversicherung bei einer wachsenden Kluft zwischen beiden Systemen haben die sozialen und die räumlich-zeitlichen Barrieren zur Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen für sozial schwache Gruppen erhöht. Damit wächst die Gefahr, dass die Krankenversorgungspolitik zu einer eigenständigen Ursache für die Verstärkung und Aufrechterhaltung gesundheitlicher Ungleichheit wird. Gleichzeitig werden die Möglichkeiten der gesetzlichen Krankenversicherung, durch verbesserte Prävention zu einer Verringerung gesundheitlicher Ungleichheit beizutragen, nur unzureichend genutzt. So liegt die Teilnahmequote von Personen mit niedrigem Sozialstatus an zahlreichen Maßnahmen der Krankheitsfrüherkennung, insbesondere bei der Krebsvorsorge, nach wie vor deutlich unter dem Durchschnitt. Mit der Novellierung des § 20 SGB V im Jahr 2000 hat zwar auch die Verminderung der sozialen Ungleichheit von Gesundheitschancen Eingang in das Zielsystem der GKV gefunden. Allerdings geht dieses Ziel nur teilweise in die Präventionspraxis der Krankenkassen ein. Nach wie vor existieren zahlreiche Hürden bei der Implementierung von Maßnahmen der kontextgestützten Verhältnisprävention.
  • In recent years, poorer people in Germany are facing new barriers to get access to health care, due to the raising of co-payments and the informal rationing of benefits. Moreover, the persisting segregation and widening gap between social and private health insurance is raising barriers towards the use of health services by the poor. Thus, health care policy is more likely to become a separate cause for maintaining and increasing health inequalities. At the same time, social health insurances do not adequately use existing opportunities to reduce health inequality by improving prevention strategies. Thus, participation rates of people of low socio-economic status in secondary prevention, especially cancer prevention, are mostly far below average. The goal of reducing the social inequality of health chances was included into the social health insurance code by the amendment of para 20 (non-medical primary prevention und health promotion) in 2000. But in practice, this goal has only in part been pursued by the social health insurance organisations. High barriers to implement structural changes in order to prevent illness do still continue to exist.

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Metadaten
Verfasserangaben:Thomas GerlingerGND
URN:urn:nbn:de:hebis:30-57708
URL:http://www.kgu.de/zgw/medsoz/Papers.htm
ISSN:1861-5732
Titel des übergeordneten Werkes (Deutsch):Institut für Medizinische Soziologie (Frankfurt, Main): Diskussionspapier ; 2007,2
Schriftenreihe (Bandnummer):Diskussionspapiere des Instituts für Medizinische Soziologie (2007, 2)
Verlag:Institut für Medizinische Soziologie
Verlagsort:Frankfurt am Main
Dokumentart:Arbeitspapier
Sprache:Deutsch
Datum der Veröffentlichung (online):24.09.2008
Jahr der Erstveröffentlichung:2008
Veröffentlichende Institution:Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg
Datum der Freischaltung:24.09.2008
GND-Schlagwort:Deutschland; Medizinische Versorgung; Gesetzliche Krankenversicherung; Private Krankenversicherung; Gesundheitswesen; Soziale Ungleichheit
HeBIS-PPN:205836739
Institute:Medizin / Medizin
DDC-Klassifikation:3 Sozialwissenschaften / 32 Politikwissenschaft / 320 Politikwissenschaft
Lizenz (Deutsch):License LogoDeutsches Urheberrecht