Analyse der Beratungstätigkeit zum Schwangerschaftsabbruch von 1997 - 2000

  • Im Zeitraum von 1997 bis 2000 wurden 229 Patientinnen im Alter von 16 bis 44 Jahren wegen eines Schwangerschaftsabbruchs in einer südhessischen Allgemeinarztpraxis beraten. Die gesetzlich vorgeschriebene Beratung wurde anhand eines Fragebogens durchgeführt und dokumentiert. 50 % der Patientinnen sind verheiratet und zwischen 21 und 35 Jahre alt. Es ist jedoch im Gegensatz zu vorherigen Jahren ein klarer, wenn auch kleiner Anstieg jüngerer Frauen erkennbar, die eine Abtreibung wünschen. Der Anteil der ausländischen Patientinnen beträgt ca. 55 %, wobei die meisten Frauen aus Osteuropa kommen. 57 % der Patientinnen sind berufstätig. Kontrazeptiva haben nur etwa 45 % der Frauen verwendet. Die meisten der Patientinnen gaben Gründe für den Schwangerschaftsabbruch an, die der Eigenproblematik zuzuordnen sind. Der Anteil der Frauen, die sich zu den sozialen Notständen zählen, ist von 21 % (Zeitraum von 1994 – 1996) auf 5 % (von 1997 – 2000) gesunken. Bei 94 % der Frauen erfolgte der Abbruch wegen einer sozialen Notlage (Indikation). In dieser Notsituation sehen die ungewollt Schwangeren keine andere Alternative als den Schwangerschaftsabbruch. Den Schwangeren sollte insoweit geholfen werden, als dass sie ihren Konflikt selbst erkennen und eine Entscheidung treffen, mit der sie leben können, unabhängig davon, wie sie ausfällt. Die Beratungsprotokolle der verschiedenen Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen unterscheiden sich nicht signifikant voneinander. Die staatlichen Hilfen sind zwar ausgedehnt und erweitert worden, jedoch sind sie bei weitem nicht ausreichend. Ist die Schwangere verheiratet und berufstätig, so fällt ihr Verdienst weg, der überbrückt werden muss. Ist die Frau alleinstehend und auf Ihren Verdienst angewiesen, müssen mehr Betreuungsmöglichkeiten für Babys / Kleinkinder angeboten werden, damit sie Ihrer Tätigkeit weiterhin nachgehen kann und nicht auf soziale Hilfen angewiesen ist. Ein deutlicher Trend ist der, dass Frauen Kind und Karriere verbinden möchten. Hier ist die Familienpolitik gefragt, für entsprechende Betreuungsmöglichkeiten der Kinder zu sorgen, bzw. soziale Hilfen und Angebote auszuweiten.
  • From the period of 1997 to 2000, in a south hessian general practice, 229 patients ranging in age from 16 to 44 years old were given counseling regarding an abortion. The counselling mandated by law was conducted and documented by questionaire. 50% of the patients were married and ranged in age from 21 to 35 years of age. In contrast to prior years a clear, although smaller increase of younger women want an abortion. The portion of foreign patients amounts to pproximately 55%, whereby most of the women come from eastern Europe. 57% of the patients are working. Only 45% of the women used contraceptives. Most of the reasons for an abortion given by the patients could be blamed on personal problems. The portion of women who count themselves as socially needy fell from 21% (period of 1994 - 1996) to 5% (from 1997 - 2000). 94% of the women had the abortion as a result of a social need (indication). In this emergency situation the involuntarily pregnant women saw no other alternative to the abortion. Help to the pregnant women was meant to help them recognize their conflict on their own and to come to a decision they can live with, no matter how it turns out. The counseling protocols of the diverse institutions that counsel pregnancy conflicts do not differ significantly from each other. Assistance given by the State, although having been extended, is by no means sufficient. If the pregnant woman is married and employed, her income falls off and has to be bridged. Is the woman single and dependent on their income the care possibilities for babies and/or small children has to be offered, so that she can continue her job and is not dependent on social help. A clear trend is that women want to combine child and career. This is where child care possibilites i.e. expanded social help and offers are asked of family policy.

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Metadaten
Author:Katja Pratz-Holst
URN:urn:nbn:de:hebis:30-48204
Place of publication:Frankfurt am Main
Referee:Klaus Jork, Frank LouwenORCiDGND
Advisor:Klaus Jork
Document Type:Doctoral Thesis
Language:German
Date of Publication (online):2007/08/30
Year of first Publication:2007
Publishing Institution:Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg
Granting Institution:Johann Wolfgang Goethe-Universität
Date of final exam:2007/06/20
Release Date:2007/08/30
Page Number:131
First Page:1
Last Page:131
Note:
Diese Dissertation steht leider (aus urheberrechtlichen Gründen) nicht im Volltext im WWW zur Verfügung, die CD-ROM kann (auch über Fernleihe) bei der UB Frankfurt am Main ausgeliehen werden.
HeBIS-PPN:316044091
Institutes:Medizin / Medizin
Dewey Decimal Classification:6 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften / 61 Medizin und Gesundheit / 610 Medizin und Gesundheit
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