Der kosmogonische Eros: Zur Geschlechtersymbolik in Bruno Tauts Architekturphantasien

  • Bruno Tauts Filmphantasie "Der Weltbaumeister"(1920) wird interpretiert als ein kosmischer Zeugungsakt, der das architektonische Schaffen symbolisiert. Das Spezifische der Liebesmetaphorik, deren Wurzeln in der Romantik (Runge) ausgemacht werden, liegt in ihrem homoerotischen bzw. androgynen Gehalt. An zahlreichen, auch über die expressionistische Ära hinausreichenden Beispielen wird klar, daß es sich um eine epochale, keineswegs biographisch begrenzbare Phantasie der Selbstzeugung handelt. Der Künstler setzt sich in seiner Vorstellung vom künstlerischen Akt als weibliches und männliches Prinzip, d.h. die materiellen, der Autonomie von Kunst entgegenstehenden gesellschaftlichen Bedingungen (z.B. der Gebrauchszweck in der Architektur) werden in das Ich als weibliches verlegt. Nur im Rahmen dieser extrem idealistischen Denkhaltung bezeichnet Taut 1924 "die Frau als Schöpferin".

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Metadaten
Author:Regine Prange
URN:urn:nbn:de:hebis:30-55758
ISBN:3-496-01108-4
Parent Title (German):Die weibliche und die männliche Linie : das imaginäre Geschlecht der modernen Kunst von Klimt bis Mondrian / hrsg. von Susanne Deicher
Publisher:Reimer
Place of publication:Berlin
Document Type:Part of a Book
Language:German
Date of Publication (online):2008/08/06
Year of first Publication:1993
Publishing Institution:Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg
Release Date:2008/08/06
First Page:113
Last Page:140
Source:in: Die weibliche und die männliche Linie. Das imaginäre Geschlecht der modernen Kunst von Klimt bis Mondrian, hg. von Susanne Deicher, Berlin 1993, S. 113-140
HeBIS-PPN:386233977
Institutes:Sprach- und Kulturwissenschaften / Kulturwissenschaften
Dewey Decimal Classification:7 Künste und Unterhaltung / 75 Malerei / 750 Malerei, Gemälde
Licence (German):License LogoDeutsches Urheberrecht