Vergleich des hochauflösenden MRT und CT mit der Arthroskopie bei Handgelenksverletzungen

  • Bei akuten oder chronischen Handgelenksbeschwerden stellt sich nach Anfertigung einer Röntgenaufnahme oft die Frage, welche diagnostische Maßnahme zur Ursachenklärung angeschlossen werden sollte. Übliche Untersuchungsmethoden sind das CT bei Verdacht auf ossäre Läsionen, die MRT bei Hinweise auf ligamentäre Störungen oder die diagnostische Handgelenksarthroskopie. Diese retrospektive Studie hat diese drei diagnostischen Maßnahmen gegenübergestellt und die CT und die MRT mit der diagnostischen Arthroskopie verglichen. Zu diesem Zweck wurden die Untersuchungsdaten von 34 Patienten, die im Zeitraum von 2001 bis 2006 in der Universitätsklinik Frankfurt am Main untersucht wurden ausgewertet. Dabei hat sich bestätigt, dass bei Verdacht auf knöcherne Läsionen, Knochenfehlstellungen oder Knochenanomalien ein Untersuchung mittels CT am sinnvollsten zur sichern Diagnosestellung ist. Im Vergleich von der CT und der diagnostischen Arthroskopie konnten alle 5 gesehenen ossären Schäden in beiden Verfahren erkannt werden. Die diagnostische Arthroskopie scheint also abhängig von der Lokalisation der Pathologie und dem gewählten arthroskopischen Zugang gleichwertig in der Diagnostik knöcherner Schädigungen zu sein. Zur Beurteilung von ligamentären Störungen, Knorpeldestruktionen oder Synovialitis, ist die CT im Gegensatz zur diagnostischen Arthroskopie aufgrund der eigenen Ergebnisse ungeeignet. Im Vergleich von MRT und diagnostischen Arthroskopie in der Bewertung von Knochenläsionen, können Bone bruise ausschließlich in der MRT, Frakturen der distalen Handwurzelreihe, aber in der MRT und der diagnostischen Arthroskopie erkannt werden. Störungen des Knorpels unterschiedlichen Ausmaßes, zeigten sich in der MRT doppelt so oft wie in der diagnostischen Arthroskopie, so dass die MRT in der eigenen Studie bei der Beurteilung des Knorpels der Arthroskopie überlegen war. Bei der Beurteilung von Ligamenten sind MRT und diagnostische Arthroskopie in der Lage gleichgut Schädigungen zu erkennen, sofern das Ligament im Zugangsbereich der Spiegelung liegt. Die MRT bietet also eine sehr gute Übersicht über wichtige Strukturen des gesamten Handgelenkes und lässt Pathologien oft schon früher erkennen als die diagnostische Arthroskopie. Vorteil der diagnostischen Arthroskopie und gleichzeitig Nachteil der MRT ist die Möglichkeit der anschließenden Therapie in derselben Sitzung. Nachteile der Arthroskopie sind die Invasivität, der Aufwand, die Kosten und dass je nach gewähltem Zugang nur ein Teil des Handgelenkes beurteilbar ist. Wichtig erscheinen zusammengefasst eine gute Anamnese, eine gezielte körperliche Untersuchung und die damit verbundene möglich exakte Verdachtsdiagnose. Dadurch ist es möglich unter Berücksichtung der Untersuchungsrisiken die Diagnostik und Therapie kostengünstig zu beeinflussen. Bei Verdacht auf ossäre Schäden wäre nach der Röntgenaufnahme ein CT sinnvoll. Finden sich auf dem Röntgenbild indirekte Anzeichen für Verletzungen anderer Genese und ist die Verdachtsdiagnose sehr wahrscheinlich und mittels Arthroskopie behandelbar, sollte sich direkt eine diagnostische Arthroskopie anschließen. Ist keine genaue Lokalisation der Handgelenksbeschwerden mit Erstellung einer Verdachtsdiagnose möglich, ist die Durchführung der MRT anzustreben. Zeigen sich hierbei verletzte Strukturen, die mittels Arthroskopie therapiert werden können, sollten beide Untersuchungen durchgeführt werden. Für die Zukunft wäre die Durchführung weiterer Studien unter Beachtung der zunehmend notwendigen Einsparungen im Gesundheitswesen sinnvoll. So könnten kostensparende Richtlinien aufgestellt und die Durchführung der bildgebenden Verfahren optimiert werden.
  • Having acute or chronic wrist pain, usually common x-ray evaluation is performed. If further diagnostic methods are needed the question arises, which should be used. Usually the method is chosen according to the kind of disorder assumed. In a case of bone lesion computer tomography (CT) or assuming ligament disorders Magnetic resonance imaging (MRI) or diagnostic wrist arthroscopy is used. In this retrospective study those three methods were evaluated; CT and MRI in comparison to diagnostic arthroscopy. Thirty-four patients at the Johann Wolfgang Goethe University Hospital in Frankfurt am Main were analyzed over a period of 6 years between 2001 and 2006. It has been proven that in a case suspicious to bone lesions, disarranged bones or other kinds of bone anomalies, the use of the CT appears to be the most appropriate solution. The comparison of CT and diagnostic arthroscopy revealed, that both methods can be used to diagnose bone disorders. The diagnostic arthroscopy seems to be comparable to CT for detection of bone disorders, depending on the location of the pathology and the chosen arthroscopic portal. To evaluate disorders of ligaments, cartilage destructions or synovialitis the use of CT is not useful according to the results of this study. The Comparison of MRI and diagnostic arthroscopy shows that bone bruises can only be found with MRI. Fractures of the carpal bones can be found with both methods. Concerning disorders of the cartilage to various extents, the detection rate using MRI was twice as high, compared to arthroscopy. Regarding the ligaments, both, MRI and diagnostic arthroscopy, could equally identify disorders, presuming that ligament and region of arthroscopy are close to each other. Thus, MRI gives a very good and useful overview of the wrist structures and therefore disorders can often be identified early. The major advantage of the diagnostic arthroscopy is that diagnostic evaluation and therapy can be done at the same time. Whereas, the MRI is only useful for diagnostic means, the disadvantages of the diagnostic arthroscopy are invasiveness, complexity, high costs and that only the area around the chosen portal can be examined. Summarizing, it seems to be crucial to have a good anamnesis, a well directed physical examination to achieve an exact initial diagnostic. Therefore the next diagnostic step can be chosen and expenses minimized. If bone disorders are suspected a CT should be done after routine X-ray evaluation. If the X-rays show signs of injuries, that most likely can be treated with an arthroscopy this should be the therapy of first choice. If there is no specific localization of the disorder identified, a MRI is most suitable. If defects were identified, they can be cured using arthroscopy. Considering the urging pressure to reduce costs in healthcare, further studies seem to be desirable. Using these guidelines, as well as optimized procedures for imaging, costs and time until definitive treatment, will be reduced effectively.

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Metadaten
Author:Andrea Bausch
URN:urn:nbn:de:hebis:30-59564
Referee:Martin Mack
Document Type:Doctoral Thesis
Language:German
Date of Publication (online):2008/10/31
Year of first Publication:2008
Publishing Institution:Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg
Granting Institution:Johann Wolfgang Goethe-Universität
Date of final exam:2008/09/09
Release Date:2008/10/31
HeBIS-PPN:207544905
Institutes:Medizin / Medizin
Dewey Decimal Classification:6 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften / 61 Medizin und Gesundheit / 610 Medizin und Gesundheit
Licence (German):License LogoDeutsches Urheberrecht