Zur Bedeutung von Nadel- und Laubtotholz in kollinen Buchenwäldern für Landgastropoden am Beispiel des Wässernachtals, Nordbayern

Importance of coniferous and deciduous dead wood in colline beech forests for land gastropods in the valley "Wässernachtal" in Northern Bavaria

  • Die Bewirtschaftung von Waldökosystemen unter Berücksichtigung der natürlichen Lebensgemeinschaften ist heute anerkanntes Ziel der Mehrzahl mitteleuropäischer Forstbetriebe. Dies zeigen auch die verschiedenen forstlichen Zertifizierungssysteme (PEFC, FSC, Naturland). Dass es sich dabei immer um einen Kompromiss zwischen Nutz- und Schutzfunktionen handeln muss, beruht auf der Tatsache, dass einerseits der Rohstoff Holz auf Grund seiner günstigen Ökobilanz zu den umweltfreundlichsten gehört, andererseits entnommenes Holz im Wald immer auch einen Verlust an Nährstoff und Lebensraum darstellt (SPEIGHT 1989, GROVE 2002b). Um so wichtiger ist eine nach Artengruppen und Prozessen differenzierte Analyse zur Bedeutung der verschiedenen Totholzarten und Mengen. Erst diese kann dann in einem optimierten Kompromiss münden. Dass Totholz eine überragende Rolle im Naturnähecharakter von Wäldern spielt ist inzwischen unbestritten. Es hat sich auch gezeigt dass für Strukturspezialisten bestimmte Mengen (BÜTLER ET AL. 2004, MÜLLER 2005a) und Vernetzungen (SCHIEGG 2000), für andere wieder ein ausreichendes Angebot an seltenen Totholzhabitaten wie Mulmhöhlen (RANIUS 2002) notwendig sind. Tatsächlich dominieren im Gegensatz zu Skandinavien in den heutigen mitteleuropäischen Wäldern häufig nicht mehr die Baumarten der natürlichen Waldgesellschaften. Diese standortheimischen Arten wurden durch raschwüchsige Koniferen (meist Fichte, Kiefer oder Lärche, seltener Douglasie) ersetzt (GOßNER 2004). Für spezialisierte Insektenarten wie xylobionte Käfer, zeigt sich dabei, dass letztlich nur weit verbreitete Generalisten hier den Wirtspflanzen gefolgt sind (GOßNER 2004, MÜLLER 2005b). Spezialisten der Nadelbäume, die sich häufig in den Roten Listen wiederfinden, bedürfen aber einer Kombination aus Standortsparametern und Nadelbaumart, an die sie sich im Laufe der Evolution angepasst haben.
  • We investigated the mollusc fauna of the valley „Wässernachtal“ in Northern Bavaria. A number of 64 species was found. For comparing the importance of dead wood in this base-rich soil we sampled 30 standardised plots in each categorie litter cover, deciduous dead wood, coniferous dead wood. We found significant higher numbers of species and specimens in both dead wood categories compared to the litter (p<0.001). The number of specimens was higher in deciduous than in coniferous dead wood (p=0.08) also.

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Metadaten
Author:Christian Strätz, Jörg Müller
URN:urn:nbn:de:hebis:30-1105136
ISSN:1867-710X
Parent Title (German):Waldökologie online : AFSV-Berichte der Arbeitsgemeinschaft Forstliche Standorts- und Vegetationskunde
Document Type:Article
Language:German
Year of Completion:2006
Year of first Publication:2006
Publishing Institution:Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg
Release Date:2008/08/13
Tag:Landschnecken; Totholz
Issue:3
Page Number:13
First Page:43
Last Page:55
HeBIS-PPN:204233046
Dewey Decimal Classification:5 Naturwissenschaften und Mathematik / 57 Biowissenschaften; Biologie / 570 Biowissenschaften; Biologie
Sammlungen:Sammlung Biologie / Sondersammelgebiets-Volltexte
Zeitschriften / Jahresberichte:Waldökologie, Landschaftsforschung und Naturschutz / Waldökologie online, Heft 3 (2006)
:urn:nbn:de:hebis:30:3-285833
Licence (German):License LogoDeutsches Urheberrecht