Colour us blood red

  • Im Zuge der neuerlichen Hyperrealisierung des Kinos durch 3D-Technologien zeigt sich wieder einmal, dass Film eben erst in zweiter Hinsicht als ästhetisches Artefakt verstanden wird. Oft wird er als ein Affekt-Spektakel gesehen, das wirken soll. Unter diesen Gedanken ließe sich seine komplette Technikgeschichte subsumieren: Von der Erhöhung der Bildfrequenz von 16 auf 24 Bilder pro Sekunde, über die Einführung von Farbe, Ton, größere Tiefenschärfe, 3D-Optiken und anderen Mitteln zur Überlappung von Film- und Zuschauerraum ist die Stoßrichtung des Films der Körper seines Zuschauers. So ist es zu erklären, dass frühe Stummfilme heute nicht mehr bei den Zuschauern wirken, wie sie es in der Vergangenheit vermochten, wo das Publikum angeblich vor dem stummen und schwarzweißen Abbild eines sich nähernden Zuges geflüchtet sein soll. Die Geschichte stimmt nicht, sie sagt aber viel über unser Verhältnis zum Medium Film und welche Macht wir seiner Ästhetik zusprechen.

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Metadaten
Author:Stefan Höltgen
URN:urn:nbn:de:hebis:30-1144686
URL:http://www.f-lm.de/colour-us-blood-red/
ISSN:0176-2044
Parent Title (German):F.LM - Texte zum Film
Publisher:Pressebüro T3XT3.DE
Place of publication:Berlin
Document Type:Article
Language:German
Year of Completion:2009
Date of first Publication:2009/09/05
Publishing Institution:Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg
Release Date:2010/01/13
GND Keyword:Film
Issue:05.09.2009
Page Number:3
Source:http://www.f-lm.de/?p=2795 ; (in:) F.LM – Texte zum Film, posted 5. September 2009
HeBIS-PPN:223612669
Institutes:keine Angabe Fachbereich / Extern
Dewey Decimal Classification:7 Künste und Unterhaltung / 79 Sport, Spiele, Unterhaltung / 790 Freizeitgestaltung, darstellende Künste, Sport
Sammlungen:Sammlung Musik, Theater, Film / Literatur zum Film
Licence (German):License LogoDeutsches Urheberrecht