Untersuchung zum Auftreten von Zementleckagen und intravertebrale Zementverteilung bei CT-gesteuerter Perkutaner Vertebroplastie in Abhängigkeit von der Kanülenlage

  • Die Wirbelkörperfraktur stellt eine der Hauptkomplikationen bei Osteoporose dar, welche die Kosten der Erkrankung um ein Vielfaches steigen lassen. Hinzukommen neurologische Defizite, sowie akute und chronische Schmerzen bei Belastung und in Ruhe, welche die Mobilität des Patienten deutlich einschränken und eine fortführende, bewegungsfördernde Behandlung erschweren. Die Perkutane Vertebroplastie stellt hier eine kostengünstige Behandlungsform dar, betroffene Wirbelkörper in minimal invasiver Technik zu versorgen. Über einen para- oder transpedikulären Zugang wird der frakturierte Wirbelkörper wird mit PMMA-Zement aufgefüllt, sodass ein intravertebraler Zementbolus den Wirbelkörper gleichmäßig stützt. Der Zugang zum intravertebralen Raum wird entweder ein- oder beidseitig mittels zweier Hohlnadeln gewählt, welche von dorsal transpedikulär eingebracht werden. Die Position der Vertebroplastiekanülen wurde während der gesamten Intervention mittels Computertomografie und Fluoroskopie kontrolliert. Die angestrebte Endposition der Kanülen wurde entsprechend den aktuellen Untersuchungen angestrebt. Ausgewertet wurden das Auftreten von Zementleckagen, sowie die intravertebrale Verteilung des applizierten Zementes. Im Zeitraum vom 01.01.2004 bis zum 01.08.2008 wurden dazu 92 Patienten an insgesamt 117 Wirbelkörpern behandelt. In insgesamt 44 Fällen traten Zementleckagen auf, welche klinisch asymptomatisch blieben und keine weitere Intervention erforderten. In den Kontrolluntersuchungen wurden davon 35 Leckagen als diskret, 8 Leckagen als mittelgradig und eine Leckage als deutlich klassifiziert. Die allgemeine Zementleckagerate betrug 37,6 %. Es zeigte sich jedoch, dass bei erfolgreicher Platzierung der Vertebroplastiekanülen entsprechend der angestrebten Lage, die Leckagerate um bis zu 5 % zunimmt. Unabhängig von Hinterkantenbeteiligung, Ausgangshöhe des frakturierten Wirbelkörpers oder Positionierung der Vertebroplastiekanülen zeigte sich eine Häufung der Typ-S-Zementleckagen über die Segmentvenen. An zweiter Stelle trat die Typ-C-Zement-leckage in Erscheinung. Eine Typ-B-Zementleckage konnte nur in wenigen Einzelfällen nachgewiesen werden. Die angestrebte gleichmäßige intravertebrale Verteilung des Zementbolus wiederum zeigte eine Abhängigkeit von der Platzierung der Vertebroplastiekanülen. Bei korrekter Positionierung der Vertebroplastiekanülen konnte in 87,1 % der Fälle eine seitengleiche Verteilung des Zementbolus erreicht werden. Im Gegensatz dazu konnte in nur 70,8 % der Fälle bei abweichender Kanülenlage eine entsprechende seitengleiche Zementapplikation nachgewiesen werden. Die Perkutane Vertebroplastie ist ein sicheres Verfahren, um die osteoporotisch bedingte, sowie die pathologische Wirbelkörperfraktur minimal invasiv zu versorgen. Bei Platzierung der Vertebroplastiekanülen am Kreuzungspunkt zwischen ventralem und medialem, sowie lateralem und medialem Wirbelkörperdrittel wird eine seitengleiche Verteilung des intravertebralen Zementbolus erreicht. Die Abstützfunktion des Zementbolus im frakturierten Wirbelkörper kann auf diese Weise verbessert werden. Im Gegensatz dazu hat sich die Leckagerate bei korrekter Kanülenpositionierung um 5 % erhöht. Bezug nehmend auf die Abstützfunktion sollte nun überprüft werden, ob das Auftreten von Anschlußfrakturen durch die konsequente genaue Platzierung der Vertebroplastiekanülen unter computertomografischer Kontrolle gemindert werden kann.
  • Osteoporosis, vertebral tumors and trauma are the most common reasons for a vertebral fracture. Beside the conservative therapy there are a lot of invasive therapies to stabilize a fractured vertebra. One of the less invasive procedures is the percutaneous vertebroplasty. During this procedure the fractured vertebra will be filled with bone-cement (usually based on PMMA) and stabilized. A hollow canula is used to applicate the bone-cement in transpedikulär technique. The most common complication during this intervention is the leakage of bone-cement into the intervertebral disc or the vertebral venes. Those complications can initiate cardiac embolism or central and peripherally thrombosis. To reach a sufficient axial stabilization the cementbolus should be placed in the midline of the vertebra. During the interventions the canulas are placed with the needletip pointing at the crossline between the middle and lateral vertebral third and the ventral and middle vertebral third. In this study we compare the positioning of the vertebral canulas with the rate of the extravertebral cementleakage and the intravertebral cementplacement using a ct- and fluoroscopy-guided technique. The results were compared with results of the current literature. From 2004/01/01 to 2008/08/01 92 patients underwent a percutaneous vertebroplasty. Alltogether 117 vertebras were treated using 234 canulas. The results showed an increase of the cement-leakage-rate about 5 % in comparison to other studies. Meanwhile the intravertebral cementplacement showed a positive dependency from the canulaposition. In 87,1 % of all treated cases the cementbolus was placed in the midline of the vertebral body. The percutaneous vertebroplasty is a safe treatment procedure to stabilize the vertebral body after a traumatic or pathologic fracture.

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Metadaten
Author:Christian Fiebig
URN:urn:nbn:de:hebis:30-74671
Referee:Martin Mack
Document Type:Doctoral Thesis
Language:German
Date of Publication (online):2010/02/08
Year of first Publication:2009
Publishing Institution:Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg
Granting Institution:Johann Wolfgang Goethe-Universität
Date of final exam:2009/11/19
Release Date:2010/02/08
HeBIS-PPN:22131590X
Institutes:Medizin / Medizin
Dewey Decimal Classification:6 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften / 61 Medizin und Gesundheit / 610 Medizin und Gesundheit
Licence (German):License LogoDeutsches Urheberrecht