Prognostische Bedeutung von "electrical storm" und seinen verschiedenen Formen bei Patienten mit ICD

  • Ziel: Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Unterschiede bezüglich Mortalität, demographischen und klinischen Parametern, zwischen „electrical storm) (ES) und „nicht electrical storm“ (NES) Patienten sowie zwischen den Gruppen mit verschiedenen Formen des ES aufzuzeigen, um Aussagen über die prognostische Bedeutung von ES und dessen verschiedene Formen und den Einfluss der demographischen und klinischen Parameter auf die Entstehung von ES machen zu können. Hintergrund: Es existieren nur ungenügende Daten bezüglich der Entstehung und Prognose von ES bei ICD Patienten. Die prognostische Bedeutung der bei ES auftretenden Herzfrequenzen wurde bislang nur von einer Arbeitsgruppe untersucht und bedarf weiterer Studien. Methoden: In der Studie wurden retrospektiv die Daten von 783 konsekutiven Patienten, denen von Dezember 1989 bis September 2005 in der JWG Universitätsklinik Frankfurt am Main ein ICD implantiert wurde, ausgewertet. Die Nachsorgedauer betrug 40,7 ± 30 Monate. ES wurde als das drei oder mehrmalige Auftreten von anhaltende VTs / VFs innerhalb von 24 h, die mit ATP oder Schock therapiert wurden definiert. In der Studie wurden erstmals ES Patienten mit immer gleichen HF während eines ES mit denen mit unterschiedlichen HF verglichen. Weiterhin wurde die Gruppe der Patienten mit gleichen HF in die Untergruppen HF 100-200/min und > 200/min eingeteilt und ein Vergleich durchgeführt. Ergebnisse: Von den 783 Patienten erlitten 144 (18,39%) während des Beobachtungszeitraumes einen oder mehrere ES. Männliches Geschlecht (p = 0,004), eine sekundäre Indikation zur ICD Implantation (p = 0,000) sowie die fehlende Einnahme von Aldosteron-antagonisten (p = 0,026) zeigten sich in der multivariaten Analyse als unabhängige Faktoren, die die Entstehung von ES begünstigen. Es verstarben höchst signifikant häufiger Patienten der ES Gruppe als Patienten der NES Gruppe (38,88% vs. 21,75%; p = 0,000116). Die Cox Regression zeigte jedoch, dass die Tatsache des Erleidens eines ES keinen unabhängigen Faktor für das Überleben darstellt. Beim Vergleich der Patienten mit unterschiedlichen und gleichen Herzfrequenzen zeigte sich, dass Patienten mit unterschiedlichen Herzfrequenzen häufiger versterben als Patienten mit gleichen Herzfrequenzen (41,18% vs. 27,50%). Die Ergebnisse erlangten jedoch keine Signifikanz. Beim Vergleich der Patienten der unterschiedlichen HF Gruppen zeigte sich, dass signifikant mehr Patienten mit einer HF >200/min eine LVEF unter 30% haben (84,62% vs. 44,44%, p = 0,038310). Es sind mehr Patienten mit einer HF >200/min als mit einer HF von 100-200/min verstorben (38,46% vs. 22,22%), die Ergebnisse erlangten jedoch keine Signifikanz. Schlussfolgerung: ICD Patienten mit ES versterben signifikant häufiger als ICD Patienten, die keinen ES erleiden. ES ist jedoch kein unabhängiger Faktor für das Überleben von ICD Patienten. Zum ersten Mal wurden ES Patienten eingeteilt in verschiedene HF Gruppen verglichen, und es ergaben sich deutliche prozentuale Unterschiede. Um jedoch statistisch signifikante Aussagen über die Auswirkung der verschiedenen HF bei ICD Patienten mit ES machen zu können, bedarf es Studien mit wesentlich höheren Studienpopulationen. Aus den Studienergebnissen des Vergleiches der Baselinedaten lassen sich Risikofaktoren sowie protektive Faktoren, die das Auftreten eines ES beeinflussen, ableiten, wodurch in Zukunft Risikopatienten identifiziert werden und entsprechende Vorsorgemaßnahmen eingeleitet werden können.
  • Aims: The purpose of this study was to analyze the differences between electrical storm (ES) and non electrical storm (NES) patients and between ES patients with different forms of ES with regard to mortality, demographic and clinical parameters, in order to draw conclusions about the prognostic effect of ES and its different forms and the influence of demographic and clinical parameters on the genesis of ES. Background: Data on the origin and the prognostic significance of ES of ICD patients is scarce. The prognostic significance of the different heart rates which occur during electrical storm has been analyzed by one study group so far. Therefore more research was found to be required. Methods: The present study is based on retrospective data of 783 consecutive patients who received an ICD in the university hospital of Frankfurt (Hessen) in the period between December of 1989 and September of 2005. The follow up time was 40,7 ± 30 months. We defined ES as three or more sustained VTs or VFs requiring ICD therapy in a 24 h period. The study distinguished for the first time between ES patients with constant and fluctuating ES heart rates. The patients of the constant heart rates were further divided into one subgroup with a measured frequency from 100-200/min and a second subgroup of more than 200/min. The results of the two subgroups were compared later on. Results: Out of the 783 ICD patients, 144 (18,39%) suffered one or more ES during the period of surveillance. A multivariate analysis turned out three independent factors which are favorable to the incidence of an ES: male sex (p = 0,004), a secondary indication for ICD implantation (p = 0,000) and missing medication by aldosterone antagonist (p = 0,026). The ES group turned out to have a significantly higher rate of mortality than in the NES group (38,88% vs. 21,75%; p = 0,000116). However, Cox regression indicated that suffering an ES does not serve as an independent parameter for overall survival. The comparison between patients with constant and fluctuating heart rates indicated that the mortality of patients with fluctuating heart rates is higher (41.18% vs. 27.50%). However, these results were not found to be statistically significant. Out of the patients with constant heart rates we detected, a significantly higher share of patients with a frequency >200/min were having a LVEF of less than 30% than in the group of patients with a frequency between 100-200/min (84.62% vs. 44.44%; p = 0.038310). The mortality rate of patients with a heart rate >200/min was also higher (28.46% vs. 22.22%) however, the results did not reach a statistical significance. Conclusions: The risk of death of an ICD patient is significantly higher when he suffers ES compared to when he is not. However, the occurrence of ES is no independent factor for the overall survival of ICD patients. Separating ES patients according to their heart rates for the analysis gave a clear indication of having an impact on the parameters under review, nevertheless, in order to gain statistical significance about the effect of the different heart rates studies with larger populations will be required. The study derives a set of risk factors and protective factors for the occurrence of ES from the comparison of the baseline data. These factors are suitable for identifying risk patients, and initiating precautious measures.

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    Diese Dissertation steht außerhalb der Universitätsbibliothek leider (aus urheberrechtlichen Gründen) nicht im Volltext zur Verfügung, die CD-ROM kann (auch über Fernleihe) bei der UB Frankfurt am Main ausgeliehen werden.

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Metadaten
Author:Panja Berkhoff
URN:urn:nbn:de:hebis:30-90487
Publisher:Univ.-Bibliothek
Place of publication:Frankfurt am Main
Referee:Carsten Walter IsraelORCiDGND, Anton Moritz
Document Type:Doctoral Thesis
Language:German
Date of Publication (online):2011/02/16
Year of first Publication:2010
Publishing Institution:Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg
Granting Institution:Johann Wolfgang Goethe-Universität
Date of final exam:2010/12/16
Release Date:2011/02/16
Page Number:70
Last Page:70
Note:
Diese Dissertation steht außerhalb der Universitätsbibliothek leider (aus urheberrechtlichen Gründen) nicht im Volltext zur Verfügung, die CD-ROM kann (auch über Fernleihe) bei der UB Frankfurt am Main ausgeliehen werden.
HeBIS-PPN:349843600
Institutes:Medizin / Medizin
Dewey Decimal Classification:6 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften / 61 Medizin und Gesundheit / 610 Medizin und Gesundheit
Licence (German):License LogoArchivex. zur Lesesaalplatznutzung § 52b UrhG