Evaluation der SSRI-Medikation bei Kindern und Jugendlichen bezüglich ansteigender Suizidalität

  • Zielsetzung dieser Arbeit war die Klärung der Frage, inwieweit eine SSRI-Medikation bei Kindern und Jugendlichen mit dem Ansteigen der Suizidalität in Zusammenhang steht. Es sollte untersucht werden, ob Suizidgedanken und Suizidverhalten im Verlauf eines stationären Aufenthaltes allgemein ansteigen, diese nur bei vorliegender Medikation mit SSRI ansteigen, etwa nur bei bereits vorliegender Suizidalität ansteigen, oder ob suizidales Gedankengut allein unter einer Wechselwirkung der Faktoren „SSRI-Medikation“ und „vorliegende Suizidalität“ entsteht. Zur Klärung der Fragen wurden im Rahmen einer klinischen Studie Patienten zwischen 12 und 19 Jahren über ein Fragebogeninventar befragt. Die Stichprobe wurde konsekutiv im Zeitraum von Juni 2004 bis Dezember 2006 aus den aufgenommen Patienten im Zentrum der Kinder- und Jugendpsychiatrie des Klinikums der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main rekrutiert. Sie umfasste 44 Patienten. Ausgeschlossen wurden hierbei hochgradig geistig retardierte Patienten, Patienten mit ausgeprägter Lese- und Rechtschreibschwäche, sowie psychotisch erkrankte Patienten. Zur Teilnahme an der Studie war eine Einverständniserklärung von Seiten der Eltern nötig. Zur Untersuchung der Fragestellung wurde ein spezielles Fragebogeninventar erstellt zu dem der SBQ, BSI, JTCI 12-18, YSR, EWL, die Achse V und die wöchentliche Erhebung externaler Stressoren gehört. Die Suizidalität wurde so hinsichtlich eines Zusammenhangs mit Depressivität, Impulsivität, Ängstlichkeit, Aggressivität, externalen sozialen Faktoren und einer SSRI-Medikation in einem Gesamtzeitraum von fünf Wochen untersucht. Das Gesamtkollektiv teilte sich in 14 männliche und 30 weibliche Patienten. Der jüngste Patient war 12 Jahre, der älteste 19 Jahre (mittleres Alter 15,68). Anhand des SBQ (d = 1,83) und des BSI (d = 2,09) Fragebogeninventars konnten Suizidgedanken und -verhaltensweisen (Erhängen, Vergiften, etc.) sehr gut zwischen „Suizidalen“ und „Nicht-Suizidalen“ trennen. Die SSRI haben keinen signifikanten Effekt auf die Befindlichkeit (EWL), auf die pathologiebezogene Aggressivität und Ängstlichkeit (YSR) und die persönlichkeitsbezogene „Impulsivität“ und „Ängstlichkeit“ (unter 1%- Niveau). Abschließend kann somit geschlossen werden, dass kein signifikanter Zusammenhang zwischen der Gabe von SSRI und Suizidalität besteht.
  • The goal of this study was to explore to what extent pediatric SSRI medication use is associated with increased patient suicide. We included in our study four patient populations admitted to the pediatric psychiatric ward of the Johann Wolfgang Goethe University in Frankfurt: suicidal patients in therapy with and without SSRI’s and non-suicidal patients in therapy with and without SSRI’s. Patients admitted to the clinic between June 2004 and December 2006, pending parental consent, received a questionnaire, which was filled out during a five week period. 44 patients participated in the study. The evaluated patient population included 14 male and 30 female patients. Ages ranged from 12 to 19 years of age (median age was 15.68 years). Excluded from the study were mentally handicapped patients, patients who couldn’t read or write as well as psychotic patients. We utilized the following previously published questionnaires: SBQ, BSI, JTCI 12-18, YSR, EWL and the Axis V. Included was a weekly inventory of external patient sources of stress. In this way suicidality was evaluated in the context of depression, impulsivity, anxiety, aggressiveness, social factors and the use of SSRI medication. On the basis of the results of the questionnaires SBQ (d = 1.83) and the BSI (d = 2.09) sucidal and non-suicidal patient populations were clearly differentiated. The there was no significant effect of the SSRI medications on the mental state (EWL), on pathologic aggressiveness, anxiety (YSR) as well as personal impulsivity and anxiety (under 1%). In conclusion there is no significant association between SSRI medication use and pediatric suicidality.

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Metadaten
Author:Leonie Carow
URN:urn:nbn:de:hebis:30:3-246188
Referee:Fritz PoustkaGND, Irmgard TegederORCiD
Document Type:Doctoral Thesis
Language:German
Year of Completion:2012
Year of first Publication:2012
Publishing Institution:Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg
Granting Institution:Johann Wolfgang Goethe-Universität
Date of final exam:2012/02/10
Release Date:2012/06/14
Note:
Diese Dissertation steht außerhalb der Universitätsbibliothek leider (aus urheberrechtlichen Gründen) nicht im Volltext zur Verfügung, die CD-ROM kann (auch über Fernleihe) bei der UB Frankfurt am Main ausgeliehen werden.
HeBIS-PPN:425320243
Institutes:Medizin / Medizin
Dewey Decimal Classification:6 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften / 61 Medizin und Gesundheit / 610 Medizin und Gesundheit
Sammlungen:Universitätspublikationen
Licence (German):License LogoArchivex. zur Lesesaalplatznutzung § 52b UrhG