Osnabrücker Naturwissenschaftliche Mitteilungen, Band 26 (2000)
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Neue Fundorte seltener Gefäßpflanzen aus dem Emsland (Niedersachsen) werden aufgeführt als Ergänzung zur Flora vonWeber (1995). Siewurden vomAutor in den Jahren 1998 und 1999 ermittelt. Hierbei wurden 26 teilweise neuerdings eingeschleppte Arten erstmalig imEmsland gefunden, beispielsweise Allium vineale, Amaranthus powellii, Anthriscus caucalis, Bromus carinatus, Chaerophyllum bulbosum, Coronilla varia, Erucastrum gallicum, Papaver argemone, Sisymbrium loeselii und Tragopogon dubius. Davon scheinen 14 fest eingebürgert zu sein. Als einheimische Arten, die zwischenzeitlich verschollen waren, wurde an neuen Wuchsorten Filago arvensis und Myosurus minimus wiederentdeckt. Sechs Neophyten wurden erstmals im Emsland gefunden: Centaurea nigra, Coincya cheiranthos, Eragrostis curvula, Fumaria capreolata, Geranium purpureum und Verbascum pulverulentum. Alle Funddaten sind dem Viertelquadranten-Raster der Topografischen Karte 1: 25 000 zugeordnet.
Es werden aus bodenbiologischer Sicht die Funktion, Bedeutung und Gefährdung unserer Böden dargestellt und die Ziele einer nachhaltigen Bodenbewirtschaftung angesichts der allgemeinen Diskussion um "Sustainable Development" erläutert. Die Neuerungen des Bundes-Bodenschutzgesetzes von 1998 werden diskutiert und anhand der Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie zum Thema "Erlebnisbereich Boden" dargelegt, wie die Ziele einer nachhaltigen Bodenbewirtschaftung gerade in einer neuen Dauerausstellung im Museum am Schölerberg, Natur und Umwelt - Planetarium in Osnabrück umgesetzt werden.
Als abschließende Glieder regressiver Sedimentationsphasen treten im westlichen Wiehengebirge innerhalb oberjurassischer Sand-, Mergel- und Tonstein-Wechselfolgen "Bröckeltonsteine" auf, die sich durch große Mächtigkeit (bis über 10 m), homogene schluffig-tonige Textur, auffallend grobpolyedrische Struktur, glänzende, mit etwa 20°–40° Grad geneigte Gleitflächen ("Slickensides") und domartige, einander randlich durchschneidende Aufwölbungs-Strukturen von 1,5 - 3 m horizontaler Ausdehnung auszeichnen. Die in semiariden bis subhumiden Überflutungs- Landschaften gebildeten Sedimente wurden synsedimentär durch Peloturbation beeinflusst. Dies erklärt die teilweise extrem große Mächtigkeit der vertischen Merkmale. Mikromorphologisch zeigt das Material deutlich ausgeprägte Bioturbations-Merkmale sowie Stress-Kutane. Erhöhte Temperaturen durch die Aktivität eines Plutons in der Kreide-Zeit scheinen eine Smektit-zu-Illit-Umwandlung und eine diagenetische Kornvergrößerung bewirkt zu haben. Im Verlauf der synsedimentären Bodenbildung kam es zu einer deutlichen Kompaktierung, sodass Groß-Dinosaurier über die Flächen hinweg schreiten konnten, ohne tiefer als etwa 5 cm einzusinken. Im Quartär dürfte es zu teilweise intensiver Eisen-Umverteilung, zum Eindringen von Ton in Spalten sowie zur Freilegung der bereits im Jura präformierten Polyeder ("Bröckel") gekommen sein.