TY - JOUR A1 - Bohner, Andreas A1 - Grims, Franz A1 - Sobotik, Monika T1 - Die Narzissenwiesen im Steirischen Salzkammergut (Steiermark, Österreich) - Ökologie, Soziologie und Naturschutz T1 - Narcissus radiiflorus-community in the area of the Styrian Salzkammergut (Styria, Austria) - ecology, sociology and nature protection T2 - Tuexenia : Mitteilungen der Floristisch-Soziologischen Arbeitsgemeinschaft N2 - Die Narzissenwiesen werden im Untersuchungsgebiet regelmäßig ein- bis zweimal pro Jahr gemäht oder extensiv mit Rindern beweidet; auch ein bis zwei Schnitte und eine anschließende Weidenutzung sind möglich. Sie werden nicht oder nur sehr schwach vorwiegend mit Wirtschaftsdünger gedüngt. - Die Narzissenwiesen besiedeln im Untersuchungsgebiet mäßig feuchte bis halbtrocken-wechselfeucht veranlagte Standorte. Sie kommen auf Kalkbraunlehmen und Kalklehm-Rendsinen vor; ihr Verbreitungsschwerpunkt liegt allerdings auf tiefgründigen Kalkbraunlehmen. Die Oberböden der Narzissenwiesen weisen einen sehr niedrigen Gehalt an lactat- und wasserlöslichem P auf. Der pH-Wert reicht vom Al-Pufferbereich bis in den Karbonat-Pufferbereich (pH CaCl2: 4.0-7.2). N und P sind die primär limitierenden Nährstoffe für das Pflanzenwachstum. Ein niedriger mineralischer N- und lactatlöslicher P-Gehalt im Oberboden, ein tonreicher Boden, ein schneereiches, subozeanisches, kühl-feuchtes Klima und eine regelmäßige extensive Bewirtschaftung sind Voraussetzungen für die Existenz von Narzissenwiesen. Die Narzissenwiese ist eine an Hemikryptophyten und Geophyten reiche, montane Pflanzengesellschaft; der Therophytenanteil ist relativ gering. - Die Narcissus radiiflorus-Gesellschaft ist ein eigenständiger Vegetationstyp des Verbandes Polygono-Trisetion. Dafür sprechen die spezifischen Standortbedingungen, die besondere Phänologie und Struktur sowie die charakteristische Artenverbindung. Die Gesellschaft kann im Untersuchungsgebiet in zwei Untereinheiten gegliedert werden. Die Untergesellschaft von Trollius europaeus besiedelt überwiegend tiefgründige Kalkbraunlehme auf lokalklimatisch kühleren Standorten. Die Untergesellschaft von Thymus pulegioides besiedelt tiefgründige Kalkbraunlehme bis flachgründige Kalklehm-Rendsinen auf lokalklimatisch wärmebegünstigten Standorten. Die extensiv mit Rindern beweideten Narzissenwiesen unterscheiden sich von den regelmäßig gemähten floristisch kaum. Nährstoffreichere und intensiver genutzte Pflanzenbestände leiten je nach Höhenlage zu einer Alchemillo monticolae-Arrhenatheretum elatioris - Geranio sylvatici-Trisetetum flavescentis-Übergangsgesellschaft oder zum Geranio sylvatici-Trisetetum flavescentis über. In brachgefallenen Narzissenwiesen kann sich vor allem Molinia caerulea ausbreiten und ein artenärmeres, relativ stabiles Molinia caerulea-Stadium bilden. - Die Moosflora der Narzissenwiesen ergibt kein einheitliches Bild. Moose des schwach sauren und mäßig feuchten Waldbodens überwiegen. Die Wurzeln von Narcissus radiiflorus sind mit vesikulär-arbuskulären Mykorrhizapilzen kolonisiert. Der Mykorrhizierungsgrad ist sehr hoch. Die Stern-Narzisse ist somit eine bevorzugte VAM-Wirtspflanze. Die Narzissenwiesen zählen im Untersuchungsgebiet hinsichtlich Gefäßpflanzen zu den artenreichsten Pflanzengesellschaften; es sind wertvolle Rückzugsgebiete und Lebensräume für viele seltene und gefährdete Pflanzenarten. N2 - The Narcissus radiiflorus-community in the research area will be mowed regularly once or twice a year or extensive grazed by cattle; also one or two cuttings with following grazing are possible. There is no or only few application of farm manure. The Narcissus radiiflorus-community occur in the moderate moist to semi-dry - periodical moist sites of the research area (the Styrian Salzkammergut) on Chromic cambisol and Leptosol, but mainly on Chromic cambisol with a low content of lactate- and watersoluble P, in the Al till carbonate buffer range (pH CaCl2: 4.0-7.2). N and P are the main limiting factors for plant growth. A low content of mineral N and lactate-soluble P in the topsoil, a soil rich of clay, a suboceanic climate, cool and humid weather conditions with high snowfall and a regular late mowing or extensive grazing are the requirements for the existence of the Narcissus radiiflorus-comnrnnity. The Narcissus radiiflorus-community is a separate vegetation type of Polygono-Trisetion because of its specific site conditions, phenology, structure and characteristic composition of species. There are two subcommunities in the research area. The subcommunity of Trollius europaeus is typical for cooler sites. The subcommunity of Thymus pulegioides is typical for warmer sites. Extensive grazed stands do not differ floristically from those regularly mowed. Nutrient rich stands lead over to Alchemillo monticolae-Arrhenatheretum eliatoris - Geranio sylvatici-Trisetetum flavescentis transition community or Geranio sylvatici-Trisetetum flavescentis according to altitude. Abandonment leads to a stable Molinia caerulea stage. Mosses of moderate acid and moist forest soils are predominant. The Narcissus radiiflorus-c ommunity is rich of Hemikryptophytes and Geophytes and poor of Therophytes. The roots of Narcissus radiiflorus are highly infected by mycorrhiza. The Narcissus radiiflorus-community is one of the most species-rich plant communities in the research area and an important biotope for many rare and protected plant species. KW - Austria KW - conservation KW - ecology KW - life forms KW - mosses KW - Narcissus radiiflorus-community KW - P-content in topsoil KW - soil properties KW - species richness KW - VA-mycorrhiza Y1 - 2004 UR - http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/44831 UR - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30:3-448311 VL - 24 SP - 247 EP - 264 PB - Floristisch-Soziologische Arbeitsgemeinschaft CY - Göttingen ER -