Formanalyse rupturierter und nichtrupturierter intrakranieller Aneurysmen mit Hilfe der 3D-Rotationsangiographie

  • Verschiedene Studien haben sich mit dem Spontanverlauf intrakranieller Aneurysmen beschäftigt mit dem Ziel, Risikofaktoren für eine Ruptur für die Nutzen-Risiko-Abwägung der primärpräventiven Aneurysmabehandlung zu identifizieren. Beachtung fand dabei in erster Linie die Größe und Lokalisation der Aneurysmen. Die Analyse der Aneurysmamorphologie spielte bei den Untersuchungen bisher eine untergeordnete Rolle, war sie doch mit der digitalen Subtraktionsangiographie nur unzureichend zu beurteilen. Durch die Entwicklung der 3D-Rotationsangiographie Ende der neunziger Jahre wurde die Form von Aneurysmen detailgenau erfaßbar. Im klinischen Alltag wird Aneurysmen mit unregelmäßiger Morphologie von den beurteilenden Neuroradiologen und Neurochirurgen ein erhöhtes Rupturrisiko zugeschrieben. Mit dem Ziel diese subjektive Einschätzung mittels einer systematische Formanalyse zu überprüfen, untersuchten wir im Rahmen einer prospektiven Pilotstudie die Form rupturierter (46) und nichtrupturierter (45) intrakranieller Aneurysmen an 70 konsekutiven Patienten. Neben der subjektiven Beurteilung durch zwei erfahrene Neuroradiologen unternahmen wir den Versuch, meßbare morphologische Daten zu erheben. Dazu verwendeten wir ein digitales, auf der Fourier-Analyse basierendes Bildanalysesystem. Die Darstellung der Aneurysmen erfolgte mit Hilfe der 3D-Rotationsangiographie. In der 3D-Darstellung fand sich eine Unregelmäßigkeit der Oberfläche bei 78% der rupturierten und bei 42% der nichtrupturierten Aneurysmen (p<0,05). Die quantitative Formanalyse zeigte bei rupturierten Aneurysmen einen kleineren Rundheitsfaktor (p<0,02) und höhere Werte der Fourieramplituden 2, 3 und 7 (p<0,025) als bei nichtrupturierten Aneurysmen. Diese Kriterien deuten auf eine unregelmäßigere Form rupturierter Aneurysmen hin. Unsere Formanalyse ergab signifikante Unterschiede zwischen rupturierten und nichtrupturierten Aneurysmen. Die Fourier-Analyse erwies sich dabei als hilfreiche Methode, um diese Formunterschiede quantitativ zu dokumentieren. Die Ergebnisse dieser Pilotstudie müssen jedoch anhand von Untersuchungen mit größerer Fallzahl sowie einer multiplanaren quantitativen Formanalyse überprüft werden.
  • The natural history of intracranial aneurysms has been the subject of several studies in order to investigate the risk of rupture and assess the risk benefit ratio of preventive treatment of unruptured intracranial aneurysms. Most studies have focused on the size and location of aneurysms. So far the aneurysmal morphology has been of lower interest since conventional digital subtraction angiography did not permit its accurate visualization. Three-dimensional rotational angiography was developed by the end of the nineties and gives now more detailed information about aneurysmal morphology. In clinical everyday life neuroradiologists and neurosurgeons associate aneurysms of irregular morphology with a higher risk of rupture. In order to put to the test this subjective assessment we performed a systematic morphologic analysis on ruptured (46) and unruptured (45) intracranial aneurysms in 70 consecutive patients. In addition to a subjective evaluation by two experienced neuroradiologists, we attempted to collec measurable morphologic data. Planimetric investigation was performed by means of a digital image analysis system based on Fourier analysis. For the imaging of aneurysms we chose 3Drotational angiography. Irregularities of the surface were found in 78% of the ruptured and 42% of the unruptured aneurysms (p<0,05). Morphometric analysis showed smaller coefficient of roundness (p<0,02) and higher values for Fourier amplitudes 2, 3, and 7 (p<0,025) in ruptured than in unruptured aneurysms indicating a more complex and irregular morphology in ruptured aneurysms. Our morphometric analysis revealed significant differences between ruptured and unruptured aneurysms. Fourier analysis turned out to be a helpful tool to document these differences in morphology objectively. The results of this pilot study need to be verified in further studies with a higher number of patients and a multiplanar morphometric analysis.

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Metadaten
Verfasserangaben:Katharina Lahmann
URN:urn:nbn:de:hebis:30-40758
Verlagsort:Frankfurt am Main
Gutachter*in:Friedhelm Zanella, Andreas RaabeORCiDGND
Betreuer:Friedhelm Zanella
Dokumentart:Dissertation
Sprache:Deutsch
Datum der Veröffentlichung (online):04.04.2007
Jahr der Erstveröffentlichung:2005
Veröffentlichende Institution:Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg
Titel verleihende Institution:Johann Wolfgang Goethe-Universität
Datum der Abschlussprüfung:15.08.2006
Datum der Freischaltung:04.04.2007
Seitenzahl:101
Erste Seite:1
Letzte Seite:95
Bemerkung:
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HeBIS-PPN:333140427
Institute:Medizin / Medizin
DDC-Klassifikation:6 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften / 61 Medizin und Gesundheit / 610 Medizin und Gesundheit
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