Simulationsmodelle

  • Mit der Entwicklung elektronischer Computer in den 1940er Jahren und höheren Programmiersprachen in den 1950er Jahren hält ein neuer Modelltyp Einzug in die Wissenschaften: Simulationsmodelle. Bekannteste Vertreter sind wohl Klima- und Wettermodelle, die mittlerweile Teil der Alltagskultur geworden sind. Kaum eine Natur- oder Technikwissenschaft kommt heute noch ohne Simulationsmodelle aus und neben der traditionellen Einteilung in Theorie und Empirie fügt sich die Simulation als 'dritte Methode' im Rahmen von 'Computational Departments' in die Wissenschaftslandschaft ein. Dabei ist der Begriff des Simulierens durchaus nicht eindeutig definiert. In einem weiten Sinne kann er im wissenschaftlichen Kontext für jegliche Form des Nachahmens und Imitierens verwendet werden: ein Crashtest im Labor simuliert einen Autounfall, ein Schiffsmodell im Strömungskanal bildet maßstabsgerecht ein Containerschiff nach und ein Ball-Stick-Model imitiert ein Molekül. Dennoch hat sich im wissenschaftlichen Kontext der Begriff des Simulierens auf die Computersimulation zentriert und in unterschiedliche Subkategorien ausdifferenziert: – deterministische Simulationen basierend auf Differentialgleichungen – stochastische Simulationen basierend auf stochastischen Differentialgleichungen oder Zufallsläufeerzeugungsmethoden wie der Monte-Carlo-Simulation – ereignisbasierte Simulationen, in denen bestimmte Ereignisse andere Ereignisse auslösen – sogenannte 'Soft Computing'-Methoden wie Agentenbasierte Simulationen, Genetische Programmierung, Evolutionäre Algorithmen oder Neuronale Netze. Im vorliegenden Zusammenhang soll der Begriff des Simulierens jedoch einzig auf deterministische Simulationen bezogen werden. Diese Simulationsart ist nicht nur die weitest verbreitete in den Natur- oder Technikwissenschaften, sie ist auch die älteste und damit klassische Form der Simulation.

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Metadaten
Author:Gabriele Gramelsberger
URN:urn:nbn:de:hebis:30:3-429854
URL:http://www.zfl-berlin.org/tl_files/zfl/downloads/publikationen/forum_begriffsgeschichte/ZfL_FIB_5_2016_1_Gramelsberger.pdf
ISSN:2195-0598
Parent Title (German):Forum Interdisziplinäre Begriffsgeschichte
Publisher:Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin (ZfL)
Place of publication:Berlin
Document Type:Article
Language:German
Year of Completion:2017
Year of first Publication:2016
Publishing Institution:Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg
Release Date:2017/03/20
GND Keyword:Simulation; Begriff; Mathematik; Naturwissenschaften; Ingenieurwissenschaften; Prognose; Änderung; Wissenschaftsphilosophie
Volume:5
Issue:1
Page Number:10
First Page:71
Last Page:77
HeBIS-PPN:424940949
Dewey Decimal Classification:1 Philosophie und Psychologie / 10 Philosophie / 100 Philosophie und Psychologie
5 Naturwissenschaften und Mathematik / 50 Naturwissenschaften / 500 Naturwissenschaften und Mathematik
6 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften / 60 Technik / 600 Technik, Technologie
Sammlungen:CompaRe | Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft
CompaRe | Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft / Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung, Berlin
Zeitschriften / Jahresberichte:Forum Interdisziplinäre Begriffsgeschichte / Forum Interdisziplinäre Begriffsgeschichte. 5. Jahrgang [Heft] 1
:urn:nbn:de:hebis:30:3-444358
Licence (German):License LogoDeutsches Urheberrecht