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Das ebenso schnelle wie unspektakuläre Ende der fast ein halbes Jahrhundert andauernden globalen Auseinandersetzung zwischen den divergierenden Gesellschaftssystemen im Rahmen des Kalten Krieges hat das wissenschaftliche Interesse der Geschichtsforschung zunehmend auf die Phase der Entstehung und Formierung dieses Konflikts gelenkt. Ein wichtiger Teilaspekt in der Formationsphase des Kalten Krieges war die Planung und Durchführung der Aufstellung von Streitkräften in der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik und deren Integration in die antagonistischen Bündnissysteme NATO und Warschauer Pakt, die fast zeitgleich Mitte der 50er Jahre ihren völkerrechtlich verbindlichen Abschluß fanden. ...
... Die drei Unternehmen, aus deren Geschichte hier erzählt wird, Bayer, Hoechst und Schering, waren bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges Chemiekonzerne, die u.a. auch Arzneimittel herstellten und verkauften. Als erste Firma hat sich Schering nach dem Zweiten Weltkrieg weitgehend auf Pharmazeutika konzentriert und sich wie Hoechst am Ende des Jahrhunderts ganz von seinen Chemieaktivitäten getrennt. Allein Bayer bietet weiterhin eine breite Palette von chemischen Produkten an. ...
Auf den ersten Blick wirkt der zur Besprechung vorliegende Sammelband uneinheitlich, weil eine große Zahl von unterschiedlichen Themen angesprochen wird, denen scheinbar nur gemeinsam ist, dass sie sich mit der unmittelbaren Vorgeschichte des Ersten Weltkrieges und mit dem Jahr 1914 befassen. Dies ist bei näherer Betrachtung aber kein Manko: Gerade diese Diversität zeigt, wie uneinheitlich und widersprüchlich sich Europa im Sommer 1914 präsentiert hat. Aus vielen Beiträgen wird deutlich, dass es die eine Vorkriegszeit nicht gegeben hat, sondern dass sehr unterschiedliche Erfahrungen und Wahrnehmungen, die sich zum Teil widersprachen, direkt nebeneinander existierten. Diese Pluralität stellt einen untrennbaren Bestandteil der unmittelbaren Vorkriegszeit dar. Der Band ist in die drei Hauptsektionen Kriegserwartungen, Friedenshoffnungen und Mobilisierungen unterteilt. Abgerundet werden diese durch einen abschließenden Ausblick von Christoph Cornelissen, in dem knapp aber präzise auf die neuen Kontroversen um die Kriegsursachen, auf die Globalgeschichte des Weltkrieges und auf das erhebliche Medienecho im Epochenjahr 2014 eingegangen wird. ...
Der westdeutsche Arbeitsmarkt war zwischen den Jahren 1960 und 1990 einem Pendeln zwischen zwei Extremen ausgesetzt. Nach dem 2. Weltkrieg und dem sich anschließenden Wiederaufbau folgte durch die Früchte des so genannten Wirtschaftswunders eine Periode der Vollbeschäftigung, in der Arbeitskräfte zu einem so raren Gut geworden waren, dass Produktionsengpässe durch die Anwerbung von migrationswilligen Ausländern gelöst werden mussten. Zum Ende der 1960er Jahre und mit dem Einsetzen der Ölkrise 1973 zeichnete sich der Beginn der heute noch vorhandenen Massenarbeitslosigkeit ab. Gerade durch diesen letzte Punkt gewinnt die vorliegende Arbeit an Aktualität, da sich das wiedervereinigte Deutschland, legt man die Arbeitsmarktzahlen zugrunde, immer noch in einer Phase der Massenarbeitslosigkeit befindet. Der zeitlich aktuelle Bezug birgt aber gleichzeitig die Gefahr den Rahmen der historischen Betrachtung zu verlassen. Aus diesem Grund soll diese Arbeit aus einer gegenwärtigen Perspektive räumlich und zeitlich differenziert werden. Diese Arbeit beschränkt sich räumlich auf das Gebiet der alten Bundesrepublik Deutschland. Da in der Deutschen Demokratischen Republik von 1949 bis 1990 nach offiziellen Angaben keine Arbeitslosigkeit herrschte, bzw. der Arbeitsmarkt durch Planwirtschaft staatlich gesteuert war, fällt dieses Territorium für die in dieser Arbeit vorliegende Betrachtung heraus. Zeitlich bezieht sie sich auf die Phase der einsetzenden Vollbeschäftigung in den 1960er Jahren. Die 1950er Jahre werden dabei nur kurz als Ausgangspunkt beleuchtet, da diese Dekade mehr von der Restauration als von Strukturwandelprozessen geprägt ist. Die Betrachtung des westdeutschen Arbeitsmarktes endet mit der Erweiterung der alten Bundesrepublik durch die Wiedervereinigung 1990, die wiederum eine Zäsur darstellt: Einerseits liegt dieses Ereignis für eine historische Betrachtung zeitlich noch zu nahe und ist als Prozess nicht abgeschlossen. Andererseits ist der Arbeitsmarkt der neuen Bundesrepublik durch das Hinzukommen der ehemaligen planwirtschaftlich organisierten östlichen Bundesländer nicht unmittelbar mit den bis zu diesem Zeitpunkt vorliegenden Daten vergleichbar. Strukturell spaltet sich die Arbeit in drei große Blöcke. Zunächst sollen Definitionen, Arbeitsfragen und Methoden zur Beleuchtung des Arbeitsmarktes in den Jahren zwischen 1960 und 1990 aufgestellt werden. Anschließend wird mittels dieser Voraussetzungen der Arbeitsmarkt analysiert. Dafür werden statistische Erhebungen sowie Literatur aus der Arbeitsmarktforschung vor allem der 1970er und 1980er Jahre verwendet. Die vorliegende Arbeit konzentriert sich dabei auf die Abwägung zwischen Arbeitsmarktnachfrage sowie Angebot an Arbeitskräften mit Bezug auf Bildung, Entlohnung, Branchen und Sektoren. Gleichzeitig wird in diesem Kontext die Migration ausländischer Arbeitskräfte nach Deutschland analysiert. Im dritten Teil werden gezielt die verschiedenen Theorien der Arbeitslosigkeit dargestellt und die dazugehörigen Prozesse aufgezeigt. Aus der Betrachtung des Arbeitsmarktes und den Theorien zur Arbeitslosigkeit soll schließlich ein Modell entwickelt werden, das die verschiedenen Mechanismen des Arbeitsmarktes und der Arbeitslosigkeit für den analysierten Zeitraum darstellt. Der Fokus der Arbeit ist dabei ein sozialwissenschaftlich-historischer. Wirtschaftswissenschaftliche oder mathematische Erwägungen spielen dabei nur eine untergeordnete Rolle. Wirtschaftsmathematische Formeln zur Darstellung der Bewegung auf dem Arbeitsmarkt werden folglich nicht konzipiert. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es vielmehr, die verschiedenen Strukturwandelprozesse und ihren Einfluss auf den Arbeitsmarkt in positiver, gegebenenfalls auch negativer Richtung darzustellen. Zusätzlich soll die Semantik verschiedener Begriffe aus dem Bereich des Arbeitsmarktes und deren Wandel in der Zeit berücksichtigt werden. ... Strukturell gliedert sich die Arbeit in insgesamt fünf Teile. Zunächst werden verschiedene methodische Vorüberlegungen angestellt. Da zu dem Thema Strukturwandel und Beschäftigung bereits Veröffentlichungen vorliegen, die im Kapitel 1.3 beleuchtet werden, muss eine Abgrenzung zu diesen vollzogen werden. Danach erfolgen Begriffsdefinitionen und relevante Arbeitsfragen, die zum Abschluss der Arbeit verifiziert oder falsifiziert werden. Im zweiten Kapitel erfolgt eine kurze Darstellung der Nachkriegssituation bis zum Jahr 1960; sie demonstriert die Ausgangslage für den betrachteten Zeitraum von 1960 bis 1990. Den ersten Block des Hauptteils bildet das drittel Kapitel, das sich den Veränderungen des Arbeitsmarktes von 1960 bis 1990 widmet. In ihm wird das Zusammenspiel zwischen der Nachfrage nach Arbeitskräften seitens der Arbeitgeber und dem Angebot seitens der Arbeitnehmer dargestellt. Grundlage dafür bildet die Auswertung von statistischem Material. In diesem Kontext werden demographische Daten mit Bezug auf die Arbeitnehmer und deren Bildung und Alter ausgewertet und mit den Vorstellungen der Arbeitgeber verglichen. Zusätzlich werden Themen wie Mismatch3 zwischen den angeführten Vorstellungen, regionalen Unterschieden in der alten Bundesrepublik und der in den 1960er Jahren einsetzenden Migration relevant. Weiterhin erfolgt eine Darstellung des Einfluss der im Verlauf der Arbeit noch zu analysierenden Strukturwandelprozesse auf den bundesdeutschen Arbeitsmarkt im Wandel der Zeiten. Als zweiter Block erfolgt die spezielle Betrachtung des Übergangs der beiden Extremzustände Vollbeschäftigung in den 1960er Jahren und Massenarbeitslosigkeit seit den 1970er Jahren. Dabei wird die Entwicklung der Arbeitsmarktstatistik in Zusammenhang mit verschiedenen Theorien von neoklassischen Ansätzen über die Ansätze von Keynes bis hin zur These vom Ende des Kapitalismus zur Arbeitslosigkeit dargestellt. Auch in diesem Zusammenhang erfolgt eine Analyse des Einflusses von Strukturwandelprozessen, die im Bereich der Arbeitsmarkttheorien von besonderer Bedeutung sind. Ein Umstand, der sich leicht daran erkennen lässt, dass in Form der strukturellen Arbeitslosigkeit eine eigene Theorie vorliegt. Zum Ende dieses Kapitels werden die gewonnenen Erkenntnisse in Form eines grafischen Modells aufbereitet. Abschließend wird die Beziehung zwischen Strukturwandel und Beschäftigungsverhältnissen in Form eines Fazits zusammengefasst. Ziel ist, einen sozialhistorischen Erklärungsansatz für die Arbeitslosigkeit zu finden und ihn mit anderen Theorien, wie dem neoklassischen oder keynesianischen Ansatz, zu vergleichen.
Der vorliegende Band widmet sich für den Zeitraum von 1815 bis heute dem deutsch-französischen Verhältnis in 15 Einzelstudien, die entweder kulturwissenschaftlich ausgerichtet sind oder die dem Thema vor Ort in regionalen Fallbespielen nachgehen. Gemeinsame Klammer ist dabei der Rhein und dessen Anliegerregionen, womit die Herausgeber sich an neuere historische Forschungstrends anschließen. Anders als bisher wird der Rhein allerdings weder als deutschnationaler Fluss noch als natürliche französische Grenze wie vor 1945, aber auch nicht wie heute vielfach als europäisches Symbol verstanden, sondern als hybrider Raum, in dem verschiedene Akteure mit unterschiedlichen Interessen unter gegebenen Rahmenbedingungen aufeinandertrafen, was zu speziellen Prozessen und hybriden Strukturen in den jeweiligen Regionen führte. Das Ziel, die bisher dominierenden politisch motivierten Interpretationen in Frage zu stellen und die regionalen Besonderheiten und Widersprüche genauer wahrzunehmen, um die vorherrschenden nationalen und europäischen Interpretationen besser einzuordnen, erreicht der Band dabei vor allem durch die auf breiter Archivalienbasis erstellten Beiträge. ...