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The bail-in puzzle
(2011)
Under the current conditions of a global financial crisis, notably in Europe’s banking industry, the governance role of bond markets is defunct. In fact, investors have understood that bank debt will almost always be rescued with taxpayers’ money. The widespread practice of government-led bank bailouts has thus severely corrupted the bond market, leading to the underestimation of risk and, as a consequence, the destruction of market discipline. Any feasible solution to the bank-debt-is-too-cheap problem will have to re-install true default risk for bank bond holders.
Stellungnahme zum Antrag der SPD-Fraktion auf Einführung einer Finanztransaktionssteuer in Europa
(2011)
Die Finanztransaktionssteuer ist kein geeignetes Instrument zur Verringerung systemischer Risiken, noch ein Mittel zur Vorbeugung einer Finanzkrise. Da sie zudem nur in Deutschland, Frankreich und einzelnen anderen Staaten eingeführt würde, wäre das Steueraufkommen, aufgrund von Steuerumgehung durch Verlagerung von Finanztransaktionen ins Ausland, gering.
Europa - wohin?
(2011)
Gemäß der Krönungstheorie der europäischen Währungsunion wurde der Euro eingeführt, um die Notwendigkeit gemeinsamen Regierens in der Europäischen Union allen vor Augen zu führen und so ein geordnetes Vorrücken zur europäischen Integration zu ermöglichen. In der gegenwärtigen Phase scheint indes politischer Opportunismus die Integration zu bestimmen.
Die große Herausforderung, um das systemische Risiko im Finanzsektor zu vermindern, besteht darin, kluge Finanzarchitektur zu etablieren, die gewährtleistet, dass ein verbindlicher Anteil von Bankanleihen außerhalb des Finanzsektors gehalten wird. Die Anleihegläubiger von außerhalb des Bankensektors müssen sich dadurch auszeichnen, dass sie kein Refinanzierungsrisiko haben, wenn sie eine plötzliche Verlussituation erleben.
Unternehmen und Ethik
(2010)
Die noch nicht völlig überwundene Finanzmarktkrise hat nicht nur den Gesetzgeber auf den Plan gerufen. Auch die Frage nach der Ethik der Akteure wird vielfach erörtert. Haben von Gier getriebene Finanzmarktakteure nicht nur Rechtsregeln, sondern auch ethische Normen, die Grundsätze des Wirtschaftens ehrbarer Kaufleute, gewissenlos beiseite geschoben, um sich zu bereichern? Wie läßt sich die Beachtung dieser Normen künftig sichern? Diese aktuelle Debatte soll Anlaß zu einigen allgemeineren Betrachtungen zum Thema „Unternehmen und Ethik“ sein.
This note proposes a new set-up for the fund backing the Single Resolution Mechanism (SRM). The proposed fund is a Multi-Tier Resolution Fund (MTRF), restricting the joint and several supranational liability to a limited range of losses, bounded by national liability at the upper and the lower end. The layers are, in ascending order: a national fund (first losses), a European fund (second losses), the national budget (third losses), the ESM (fourth losses, as a backup for sovereigns). The system works like a reinsurance scheme, providing clear limits to European-level joint liability, and therefore confining moral hazard. At the same time, it allows for some degree of risk sharing, which is important for financial stability if shocks to the financial system are exogenous (e.g., of a supranational macroeconomic nature). The text has four parts. Section A describes the operation of the Multi-Tier Resolution Fund, assuming the fund capital to be fully paid-in (“Steady State“). Section B deals with the build-up phase of the fund capital (“Build up“). Section C discusses how the proposal deals with the apparent incentive conflicts. The final Section D summarizes open questions which need further thought (“Open Questions“).
Securities transaction tax in France: impact on market quality and inter-market price coordination
(2014)
The general concept of a Securities Transaction Tax is controversial among academics and politicians. While theoretical research is quite advanced, the empirical guidance in a fragmented market context is still scarce. Possible negative effects for market liquidity and market efficiency are theoretically predicted, but have not been empirically tested yet. In light of the agreement of eleven European member states to implement an STT, this study aims to give a comprehensive overview of the effects of the STT, introduced in France in 2012, on liquidity demand, liquidity supply, volatility and inter-market information transmission. The results show that the STT has led to a decline in liquidity demand, has had a detrimental effect on liquidity supply and negatively influences the inter-market information transmission efficiency. However, no effect on volatility can be observed.
Die Stellungnahme befasst sich mit einem wichtigen Aspekt der Offenlegung der Bezüge von Entscheidungsträgern im Bankensektor. Komplementär zu der Diskussion um die Veröffentlichung der Vergütung von Vorstandsmitgliedern börsennotierter Unternehmen ist auch auf Landeseben versucht worden, die Transparenz der Vergütung von Führungskräften kommunaler oder landeseigener Unternehmen zu erhöhen. Namentlich sind die Träger der Sparkassen durch den neuen § 19 Abs. 6 des Sparkassengesetzes von Nordrhein-Westfalen verpflichtet worden, darauf „hinzuwirken“, dass die „gewährten Bezüge jedes einzelnen Mitglieds des Vorstands, des Verwaltungsrates und ähnlicher Gremien unter Namensnennung“ veröffentlich werden. Diese Vorschrift ist jedoch weitgehend wirkungslos geblieben; nicht zuletzt weil das OLG Köln in einer einstweiligen Verfügung die Vorschrift mangels Gesetzgebungskompetenz des Landes als nichtig behandelt hat. In dieser Situation ist am 8. August 2013 der Vorschlag eines Gesetzes „zur Offenlegung der Bezüge von Sparkassenführungskräften im Internet“ durch die Fraktion der Piraten im Landtag Nordrhein-Westfalen eingebracht worden. Der Entwurf ist Gegenstand der Stellungnahme, die Helmut Siekmann für den Haushalts- und Finanzausschuss des Landtags Nordrhein-Westfalen erstellt hat. Sie stellt maßgebend darauf ab, dass die Sparkassen als Anstalten des öffentlichen Rechts einen öffentlichen Auftrag zu erfüllen haben und den Grundsätzen des Verwaltungsorganisationsrechts unterliegen. Als Teil der (leistenden) Verwaltung müssen sie Transparenz- und Kontrollansprüchen der Bürger und ihren Repräsentanten in den Parlamenten genügen.
In the United States, on April 1, 2014, the set of rules commonly known as the "Volcker Rule", prohibiting proprietary trading activities in banks, became effective. The implementation of this rule took more than three years, as “proprietary trading” is an inherently vague concept, overlapping strongly with genuinely economically useful activities such as market-making. As a result, the final Rule is a complex and lengthy combination of prohibitions and exemptions.
In January 2014, the European Commission put forward its proposal on banking structural reform. The proposal includes a Volcker-like provision, prohibiting large, systemically relevant financial institutions from engaging in proprietary trading or hedge fund-related business. This paper offers lessons to be learned from the implementation process for the Volcker rule in the US for the European regulatory process.
Der vorliegende Artikel analysiert systematisch die Erreichung der MiFID-Ziele anhand der wissenschaftlichen Literatur. Ziel der MiFID ist es, die Rahmenbedingungen für einen effizienten und kostengünstigen Wertpapierhandel zu schaffen. Erreicht werden soll dies durch die Verschärfung des Wettbewerbs, die Integration der Märkte, die Offenlegung von Handelsintentionen und -geschäften sowie die Stärkung der rechtlichen Position der Investoren. Im Ergebnis zeigt sich, dass die Förderung des Wettbewerbes als erfolgreich bewertet wird, aber die regulatorischen Möglichkeiten der Marktintegration nicht ausgeschöpft werden. Ferner wird die Forderung nach einheitlichen Transparenzbestimmungen für alle Ordermechanismen nur teilweise umgesetzt. Der Anleger erfährt letztlich gegenüber Finanzintermediären durch die MiFID keinen höheren Schutz.