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Das Handschriftenfragment Bergen, Universitetsbiblioteket, MS 1550.5 (im Folgenden: MS 1550.5) veranschaulicht das Schicksal vieler Mittelaltercodices der frühen Neuzeit in Norwegen. Die meisten für liturgische Zwecke genutzten Codices wurden als Palimpseste für verschiedene Aktenstücke, Verstärkung in Buchrücken, Fütterung von Brieftaschen u.ä. wiederverwendet. Das hier vorgestellte Pergamentstück mit den Maßen 305 × 175 mm erhielt in der Forschung bereits weitreichende Aufmerksamkeit. Der Fokus lag allerdings auf der lateinischen Textüberlieferung. Der vorliegende Artikel zielt nun darauf ab, das Fragment in Zusammenhang mit seiner Wiederverwendung als altnorwegische Urkunde zu kontextualisieren und mittels einer vollständigen Beschreibung des Fragments dessen Rezeptionsgeschichte zu beleuchten.
Den gegenstand unserer untersuchung bildet das märchen von dem sich deckenden tischtuch, dem goldesel und dem von selbst schlagenden Knüppel, das zu den häufigsten und weitverbreitetsten aller volksmärchen gehört. Das tischtuch und der esel werden dem helden des märchens mit anderen, gleich aussehenden, wiewohl in ihrer art gewöhnlichen gegenständen vertauscht, aber er befiehlt dem Knüppel den betrüger durchzuprügeln und zwingt diesen so ihm die zaubergegenstände zurückzugeben. Neben dieser märchenform hat sich eine andere verbreitet, in der zwei zaubergegenstände: ein essenspendender und ein schlagender auftreten, doch ist die haupfabel der geschichte sohst ähnlich. Das erstgenannte zauberding wird einer anderen person überlassen und mit hilfe des letztgenannten zurückgewonnen. Es existiert auch noch eine dritte form von unserem märchen. Darin erscheint als zaubergegenstand nur eine essen u. a. mahöende mühle, die dadurch auch die aufgabe des Knüppels erfüllen muss, dass ihr neuer besitzer sie nicht einzuhalten weiss und infolge der ungeheuren menge des essens in not gerät.
Sorbus cordigastensis N. Mey. (Kordigast-Mehlbeere) ist eine Rote-Liste-Art aus dem Komplex hybridogener Sippen von Sorbus aria und S. torminalis, die endemisch am Kordigast, einem Zeugenberg des Oberen Jura in der Weismainalb (Naturraum „Nördliche Fränkische Alb“) vorkommt. Ziel der Untersuchung war es, die Verbreitung und Größe der Population sowie den Zustand ihrer Verjüngung zu erfassen. Zu diesem Zweck wurden sämtliche im Gebiet vorkommenden Individuen mit einer Wuchshöhe über 1,3 m punktgenau kartiert. In drei etwa 0,35–0,4 ha großen Waldbeständen wurden mittels Stichprobenverfahren die Anzahl und Wuchshöhe der Jungpflanzen sowie das Ausmaß der Wildschäden ermittelt. Sorbus cordigastensis ist mit etwa einem größeren (> 1,3 m hoch) Individuum pro Hektar im untersuchten Gebiet selten, kommt aber lokal und insbesondere an Waldrändern gehäuft vor. In Beständen mit fruktifizierenden Altbäumen verjüngt sich die Art gut. In den drei untersuchten Waldbeständen konnten, bezogen auf einen Hektar Fläche, im Durchschnitt etwa 1500 Jungpflanzen mit einer Wuchshöhe < 1,3 m nachgewiesen werden. Der Großteil davon ist weniger als 30 cm hoch, Jungpflanzen über 90 cm Höhe fehlen jedoch. Eine der Ursachen dafür sind starke Wildschäden. Bei zwei Drittel aller Jungpflanzen ist der Leittrieb ein- oder mehrmals verbissen. Verschiedene Beobachtungen weisen darauf hin, dass darüber hinaus Lichtmangel in den relativ dichten Beständen die dauerhafte Etablierung der Verjüngung beeinträchtigt. Die Population der Kordigast-Mehlbeere ist derzeit an ihrem Naturstandort noch relativ groß und gut zur Reproduktion fähig. Da sich ihre Verjüngung aber nicht ausreichend etablieren kann, ist der Bestand auf längere Sicht vom Aussterben bedroht. Schutzmaßnahmen müssen darauf abzielen, die Bedingungen für das Aufwachsen der Verjüngung durch Verringerung der Wildschäden und Auflichtung der Bestände zu verbessern.
Endokrin inaktives Hypophysenadenom und sekundäre Nebennierenrindeninsuffizienz : ein Fallbericht
(2021)
Das Hypophysenadenom als Ursache einer sekundären Nebennierenrindeninsuffizienz, nur mit isoliertem ACTH-Defizit, ist außergewöhnlich. Ein ACTH-Mangel tritt in der Regel nicht isoliert, sondern zusammen mit dem Ausfall anderer Hypophysenfunktionen auf. Besonders bei Patienten mit Kinderwunsch sollte den Erkrankungen der Hypophyse und der Nebennieren große Aufmerksamkeit geschenkt werden.
In “Fern von Aleppo”, the Syrian author Faisal Hamdo, who left his home in 2014 and sought refuge in Germany, tells of his very personal integration experiences. The book represents a kind of intercultural communication. In his book, Faisal Hamdo, who sees himself as a “mediator between the worlds”, tries to give the German reader answers to many questions regarding Syrian culture. From a text linguistic point of view, this book identifies the narrative development that seems to be tailored to the in-tercultural context. Accordingly, the present article raises the following questions: Does the structure of classic narration differ from the structure of narration in an intercultural context? Which intercultural information units are presented in the text? How are they embedded in the narrative text? Which constituents of the narrative structure are suitable for realizing intercultural communication? Which communicative functions do the constituents of the narrative structure fulfill in an intercultural context? The contribution sets itself the goal of analyzing the narrative structure to investigate how intercultural communication comes about through narration, how the intercultural information units are integrated into the constituents of the classic narrative structure so that they fulfill their communicative function, and to developa suitable analysis model.
Der Deutschunterricht in den ersten Jahrzehnten nach 1800 versuchte durch Stilübungen und aus der Rhetorik übernommene Techniken die Schüler zu befähigen, Texte verschiedener Art zu verfassen und sie, wie in Bismarcks Zeugnis vermerkt ist, zur sprachlichen Gewandtheit zu befähigen. Ob die Lektüre literarischer Werke in deutscher Sprache eine der Voraussetzungen dazu sei, war umstritten. Erst in den auf das Jahr 1830 folgenden Jahrzehnten setzte sich die Ansicht durch, daß literarische Bildung, vor allem vermittelt durch die Werke 'klassischer' Schriftsteller, eine der Aufgaben des deutschen Unterrichts sei. Man könnte die Gleichzeitigkeit der Epoche "Vormärz! und des genannten Vorgangs der Aufnahme klassischer deutscher Literatur in den Unterricht der Schulen, zunächst des Gymnasiums, dann aber auch der anderen Schularten, als zufällig ansehen.
Ein Zell-Atlas des kranken Herzens : Einzelzelltechniken ermöglichen neue Einsichten auf Zellebene
(2019)
Herz und Gefäße bilden ein hochkomplexes Organsystem, in dem unterschiedlichste Zellen korrekt zusammenarbeiten müssen, um alle Organe mit Blut zu versorgen. In den vergangenen Jahrzehnten hat die Herzbiologie ganze Gewebe oder Zellisolate in den Blick genommen. Doch jetzt erlauben neue Technologien, die Vielfalt der Zelltypen und ihre individuelle Antwort auf Signale bis auf die Ebene von Proteinen und Genen zu verfolgen. Forscher hoffen, kranken Herzen dadurch besser bei der Regeneration helfen zu können.
Aus Nistkästen wurden nach dem Ausfliegen der Vögel etwa
500 Nester entnommen und die darin vorhandenen Insekten
herausgesucht oder mit einem Eklektor abgesammelt. Die gefundenen
Arten lassen sich den in Nestern bekannten Gilden
zuordnen: Parasiten, Saprophage, Räuber oder Parasitoide
(Schlupfwespen i.w.S. und Raupenfliegen). Für die cyclorrhaphen
Dipteren und ihre Parasitoide wird ein Nahrungsnetz als
Bild eines Teils der Choriozönose im Vogelnest dargestellt. Es
konnten 32 Arten in 10 Familien gefunden werden. Nidikol
sind die Vogelblutfliegen (Protocalliphora azurea, Calliphoridae)
mit ihrem Parasitoiden (Nasonia vitripennis, Pteromalidae), der
durchschnittlich 40% der Puparien abtötet und dadurch für die
Vögel eine besondere Bedeutung hat. Eine zweite Vogelblutfliegenart
(P. falcozi) konnte nur in Süddeutschland gefunden
werden. Bei dieser Art ist der größte Teil der Puparien mit einer
Hülle aus Nistmaterial vor der Parasitierung geschützt. Die
wenigen nicht geschützten Puparien werden ähnlich häufig
parasitiert wie die von P. azurea. Zwei weitere Parasitoide (Dibrachys
cavus und D. lignicola, Pteromalidae) konnten in Puparien
von Raupenfliegen (Triarthria setipennis und Ocytata
pallipes, Tachinidae) gefunden werden, die ihrerseits als Parasitoide
in Ohrwürmern (Forficula auricularia, Forficulidae)
leben. Die Arten der Nahrungskette Ohrwurm → Raupenfliege
→ Dibrachys gehören zu einer anderen Choriozönose, die sich
in Verstecken bildet und sich im Nistkasten mit der der Nester
überschneidet. Bei den Flöhen (Ceratophyllus gallinae, Ceratophyllidae)
konnte das Verlassen des Nestes nach dem Ausfliegen
der Jungvögel bis zur folgenden Brutsaison mit einem Eklektor
ermittelt werden. Im Herbst erscheinen zunächst die im Nest
vorhandenen adulten Flöhe, im folgenden Frühjahr die Individuen
der neuen Generation.
Die in Nistkästen gefundenen saprophagen Insekten werden
erstaunlich wenig parasitiert. Sie fressen Mikroorganismen
und sind am Abbau des Nistmaterials beteiligt. In Nistkästen
spielen sie allerdings eine untergeordnete Rolle, weil das Nistmaterial
normalerweise entfernt wird. Es wird diskutiert, dass
sie in natürlichen Höhlen eine Bedeutung beim Abbau des
Nistmaterials haben. Die Wirkung der Keratin fressenden
Arten, die Haare und Federn abbauen, wird an Hand von
Fängen der Kleistermotte (Endrosis sarcitrella, Oecophoridae)
gezeigt.