21 search hits
-
Messen, beschleunigen, anhalten, zurückdrehen : das Zeitmanagment der Russischen Avantgarde
(2014)
-
Margarete Vöhringer
- Die russische Avantgarde ist als Kunst der Vorhut bekannt. Ihr berühmtester Fotograf Alexander Rodtschenko verkündete Anfang der 20er Jahre: "Das konstruktive Leben ist die Kunst der 'Zukunft'" und brachte damit eine Fortschrittshaltung auf den Punkt, wie sie in jenen Jahren auch für den kapitalistischen Westen galt. Anders aber als im Westen kam die Avantgarde-Kunst nach der Oktoberrevolution in Russland in die seltene Position, an dem großen Projekt des Aufbaus der neuen sozialistischen Gesellschaft beteiligt zu sein und setzte dadurch etwas in Bewegung, was anderswo in der Welt noch nicht einmal vorstellbar war: die Flexibilisierung der Zeit - das Spiel mit der Zeit. Hatte das 19. Jahrhundert die zeitliche Synchronisierung in Form der Taktung des industriellen Arbeitstages, der Vereinheitlichung der Eisenbahnzeiten und der Ordnung der Welt in Zeitzonen hervorgebracht, schien es Anfang des 20. Jahrhunderts um mehr zu gehen als das Standardisieren - um die Steigerung von Zeit, also um erhöhte Geschwindigkeiten durch neue Fortbewegungsmittel, um steigende Arbeitsleistung und um zunehmende Lebenserwartungen. Diese ökonomische Haltung erfuhr in den künstlerischen Experimenten der 20er Jahre eine enorme Vervielfältigung: Zeit wurde eine Variable für die verschiedensten Manipulationen wie das Springen in der Zeit oder Collagieren von Zeit, wenn es auch bei diesen Verfahren immer um das Vorwärtsstreben ging. Schließlich galt es, die Zukunft des Neuen Menschen nicht nur zu propagieren, sondern auch herbeizuführen und Beschleunigungsprozesse allein schienen hier nicht effektiv genug. Man musste die ablaufende Zeit irgendwie überlisten oder vielmehr die Zeitwahrnehmung der Bewohner Russlands überlisten, die von all den Modernisierungsprozessen, die sie zu erwarten hatten, noch nicht viel merkten. Das war eine paradoxe Situation: Die Wirklichkeit, die Zukunft, für die die russischen Arbeiter sich anstrengen sollten, kannten sie noch gar nicht, und daher musste diese moderne Wirklichkeit zunächst von den Künstlern entworfen und vor Augen geführt werden. So entstanden Fotografien, Gebäude, Filme und Plakate, die zum einen zeigten, was zu tun war und zum anderen versuchten, zu einer spontanen Entwicklung von Fortschritt beizutragen. Hierzu bedienten sich die Künstler der Praktiken, die auch in den Wissenschaften verbreitet waren – Menschen wurden ebenso vermessen wie Stadtpläne; Fotografien montierten Ereignisse und schienen sie damit anzuhalten und sichtbar zu machen, gerade wie dies die Arbeitswissenschaften mit menschlichen Bewegungen vermochten; im Film liefen die Bilder vorwärts und rückwärts, Zeit schien völlig frei handhabbar, während in der Medizin Verjüngungsexperimente stattfanden, die versuchten, die physiologische Zeit tatsächlich zurückzudrehen. Ich möchte die wichtigsten Beispiele für diese Vorgänge präsentieren und dabei verdeutlichen, wie sehr dieses experimentelle Hantieren mit Zeit nicht nur die Künstler interessierte, sondern sich zeitgleich in der Physiologie antreffen ließ. Und dieser Zusammenhang ist entscheidend, denn er bereitet die Situation vor, die uns heute mit dieser 'wilden Zeit' der 20er Jahre verbindet und auf die ich abschließend zu sprechen kommen werde.
-
[Kiewer Reise] Größenwahn und Armut
(2014)
-
Tim Rühlig
- Kiew, die reichste Region der Ukraine, ist von Armut gekennzeichnet. Die Mittel des Staates – finanziell wie administrativ – sind begrenzt. Korruption und Einflussnahme durch Oligarchen sind allgegenwärtig. Die politische Führung lebt(e) in einer reichen Scheinwelt. Das schier unendliche Anwesen von Ex-Präsident Viktor Janukowitsch zeigt dies. Teil 2 meiner Reiseimpressionen.
-
IB Online (2/5): eine kleine Netzschau
(2014)
-
Janusz Biene
- „Eine neue Woche bringt eine neue Netzschau”. So oder so ähnlich besang es schon Jürgen Marcus, so oder so ähnlich habe ich es auch gehalten. Diese Woche nur „so ähnlich“, da es wenig Blogposts (zu Dschihadismus und dem Wissenschaftsbetrieb), aber dafür viele Artikel (zu Boko Haram, Putins „Kriegspolitik“) und Videos („Art War“, „Die Arier“ etc.) geworden sind. Viel Spaß!
-
IB Online (5/3): eine kleine Netzschau
(2014)
-
Janusz Biene
- Ägypten, Türkei, Syrien und Russland/Ukraine. Die großen Konfliktherde der letzten Monate eröffnen die Netzschau dieser Woche. Doch dahinter lauert spannender Stoff zu Antisemitismus und Deutsch-Rap, Netzneutralität und Kim Jong Uns Haaren.
-
IB Online (2/10): eine kleine Netzschau
(2014)
-
Janusz Biene
- Eine dramatische Woche liegt hinter uns: die Verleihung des Friedensnobelpreises und die Proteste in Hong Kong waren dabei beispielsweise wichtige Themen. Da wir über beides schon (hier und hier) gebloggt haben, fokussiert die Netzschau auf drei (tragische) Klassiker der letzten Monate: Irak und Syrien bzw. YPG gegen IS(IS), die Ukraine und Vladimir Putin, Edward Snowden und der Kampf für Privatsphäre – ergänzt durch einen Blick auf den Zusammenhang von Sport und Emanzipation von Frauen im Mittleren Osten.
-
IB Online (1/3): eine kleine Netzschau
(2014)
-
Stefan Wender
- Die Geschehnisse in der Ukraine und Uganda dominieren die Netzschau in dieser Woche. Zusätzlich dazu: Prostitution, Gewalt und Sklaverei. A sad world, indeed…
-
IB Online (4/5): eine kleine Netzschau
(2014)
-
Stefan Wender
- Diese Woche gab mein Feedreader Diskussionen über die Disziplin der IB, Immigration in Sozialnetze und Artikel zu Sanktionen gegen Russland als empfehlenswert an. Ich linke sie Euch und hoffe, Ihr findet das Ein oder Andere interessant!
-
IB Online (1/5): eine kleine Netzschau
(2014)
-
Stefan Wender
- Auch diese Woche wurde das WorldWideWeb durchstöbert, um für Euch Lesenswertes auf den Bildschirm zu holen: Von russischen Bodendrohnen, japanischen Shoppingcentern, mexikanischen Drogenlords und virtuellen Währungen ist alles dabei. Viel Spaß!
-
IB Online (4/3): eine kleine Netzschau
(2014)
-
Stefan Wender
- Diese Woche bietet die Netzschau Links zur Krim und zur NATO, zum verlorenen Flugzeug und zu allerlei (Ir)Relevantem aus der Welt des sozialwissenschaftlichen Internets. Viel Spaß!
-
IB Online (2/4): eine kleine Netzschau
(2014)
-
Stefan Wender
- Die Netzschau dieser Woche behandelt den Genozid in Ruanda, eine wichtige Entscheidung des US Surpreme Court, die Frage nach sozialer Ungleichheit sowie Neues zur Ukraine und zur Twittersphere. Viele Spaß beim Lesen!