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[...] "der Artushof" ist eine Passage, die als Verbindung zweier belebter Straßen in einem Hauptgeschäftsgebiet einer Stadt liegt, sie ist nur dem Fußgänger zugänglich und schützt ihn vor Witterungseinflüssen. Auch wenn im Artushof noch keine, die Passage des 19. Jahrhunderts prägende, nach Innen gekehrte Ladenstraße verwirklicht ist, so ist doch seine seit den 80er Jahren des 18. Jahrhunderts nachweisbare Umwidmung vom Festsaal zur Börse ein Zeichen dafür, daß auch schon in der Danziger Passage "die Kunst in den Dienst des Kaufmanns" getreten ist.
Bei dem Wettstreit zwischen Europas Metropolen spielen spektakuläre Museumsneubauten eine zentrale Rolle. Dieser für die städtische Imagebildung so wichtige Bau-Boom wird nun zum Gegenstand einer Studie, die sich mit Neubauten von Museen in den vergangenen drei Jahrzehnten in Amsterdam, Frankfurt am Main und Prag beschäftigt. Im Zentrum des Interesses stehen die urbane Prägung und die internationale Vermarktung der neuen Häuser durch die Medien. Darüber hinaus gibt der Band einen differenzierten Überblick über die Pläne und Ziele der in diesen drei Städten verwirklichten Museumsbauten, wobei auch die Konzepte der Eröffnungsausstellungen berücksichtigt werden. Die Ergebnisse der materialreichen Studie, die sich gleichermaßen an Kulturpolitiker, Architekten, Stadtplaner und Museumsdirektoren wendet, können einen wertvollen Beitrag dazu leisten, bei zukünftigen Museumsplanungen Fehler zu vermeiden und aus den Erfahrungen der Kollegen zu lernen.
This article suggests a possible meaning of the concept of "Bildungsroman". It analyzes Goethe's "Wilhelm Meister Lehrjahre", a novel that is considered the model of this kind of narrative and argues that Goethe shows how the union of action and contemplation is an ideal required to create a balanced humanist man. It also discusses Novalis' "Heinrich von Ofterdingen" as an anti-model to Goethe.
Ende der 90er Jahre diskutiert die germanistische Literaturwissenschaft über eine "neue deutsche Popliteratur". Der Autor Christian Kracht wird als ein Begründer dieser literarischen Strömung gesehen. Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit Krachts Romanen "Faserland" (1995) und "1979" (2001). Während "Faserland" oft als Prototyp der Popliteratur angesehen wird, scheint "1979" eher einen Ausstieg aus diesem noch schwer zu definierenden Genre anzudeuten. Beide Romane werden in diesem Beitrag interpretiert und hinsichtlich ihrer popliterarischen Elemente diskutiert.
Ähnlich den Romanen "Die Leiden des jungen Werthers" und "Wilhelm Meisters Lehrjahre" von Goethe hat Novalis’ Fragmentroman "Heinrich von Ofterdingen" die Geschichte der deutschen Literatur geprägt. Dieser Roman ist vor allem bedeutsam in der deutschen Literaturgeschichte, weil Novalis eine 'blaue Blume' in den Roman eingefügt hat. Dieser Artikel untersucht die Bedeutung der blauen Blume in Novalis' "Heinrich von Ofterdingen" als Symbol für die Suche nach dem Glück in der deutschen Literatur. Dafür werden die folgenden Fragen behandelt: die Verbindung zwischen dem Menschen und der Natur, die Farbe blau nach Goethes Lehre, die blaue Blume als Motiv der Natur und Heinrichs Träume.
In this essay I want to begin with a short survey on the reception of Schiller in England and Portugal, especially in regard to the impact of the play "The Robbers" and the narrative "The Ghostseer". As a matter of fact, Schiller was not only read and translated, but he actually imprinted his mark on (the) literature outside Germany. His ideas and works made important contributions to the Romantic movement – that of Brazil, where his writings arrived through France and Portugal, but Schiller was read directly in German at least by Gonçalves Dias. Schiller's contribution to the works of Gonçalves Dias can be most clearly seen in the drama "Patkull", in which there are similarities to "Wallenstein", and in the translation of "The bride of Messina", which was unfinished when the Brazilian writer prematurely died.
Diese Miszelle beabsichtigt, durch die Auslegung des Kapitel 62 von Robert Musils "Der Mann ohne Eigenschaften" den Begriff des 'Essayismus' zu erläutern. Sie erhebt nicht den Anspruch, die nahezu unabsehbare Forschungsliteratur zum Roman zu diskutieren, sondern beschränkt sich bewusst auf die von Musil angedeutete Konzeption.
Ungeachtet seines Realitätsgehaltes ist historisches Drama Fiktion. Literatur 'lügt', oder, anders gesagt, sie schafft ihre eigene Wirklichkeit und Wahrheit. Das Burgtheater als historische Institution und als Ort dramatischer Fiktion ist der Stoff von Jelineks historischem Drama. Hinter den im Stück auftretenden Kunstfiguren, die eine künstliche, vom Nationalsozialismus vergiftete Sprache sprechen, sind Mitglieder der Hörbiger Familie erkennbar. Dagegen, dass diese nicht wirklich getroffen werden, da sie in Kunstfiguren und ergo in Fiktion verwandelt sind, spricht, dass die Autorin die im Stück insbesondere gegen Käthe / Paula Wessely erhobenen Vorwürfe der Mitverantwortung an den Verbrechen des Naziregimes jenseits aller Fiktion zu meinen scheint: Die Figur der Käthe in "Burgtheater" hat viel mit Paula Wessely, wie sie Jelinek in ihrem Telefoninterview beschreibt, gemeinsam. Der Kunstcharakter des Stückes scheint ein Schutzmantel zu sein, unter dem die Autorin ungestraft sagen kann, wofür sie ansonsten vor Gericht gestellt werden könnte. Harald Weinrich hat erkannt, dass die Literatur, seit sie nicht mehr "lügen", sondern die wirkliche Wahrheit und die wahre Wirklichkeit sagen will, Gefahr läuft, in den Umkreis der wirklichen Lüge zu geraten. Indem sie, anstatt sich damit zu begnügen mit ihren Fiktionen auf die Nation moralisch einzuwirken, sich höchstpersönlich zu deren Gewissen aufschwingt, kommt Jelinek in "Burgtheater" dieser Gefahr zumindest sehr nahe.
Seit 1890 wird die aus dem westlichen Nordamerika stammende Fabacee Lupinus polyphyllus Lindl. (Stauden-Lupine) in Deutschland beobachtet. Ihre großflächigsten Vorkommen in Deutschland finden sich derzeit in der Hohen Rhön im Gebiet Leitgraben/Elsgellen (407 ha: 1998 10,6 % Lupinus-Bedeckung). Dort werden fast alle Wiesen mit Auflagen des Bayerischen Vertragsnaturschutzprogramms bewirtschaftet. Dies bedeutet, zeitlich gestaffelte Pflegetermine zwischen 10. Juli und 31. Oktober (Abschluss der Pflegearbeiten), die den Zeitraum der Samenbildung von Lupinus vollständig erschließen. Nachweisbar ist, dass dort, wo innerhalb der Vertragsnaturschutzflächen Heugewinnung die primäre Motivation für die Nutzung ist - dies bedeutet Nutzung zum frühest möglichen Zeitpunkt - keine Lupinus-Etablierung nachweisbar ist! Neben rechtzeitiger Mahd ist Beweidung mit (Rhön-)Schafen geeignet, die Ver- und Ausbreitung von Lupinus einzudämmen. Auch dafür gilt, dass sie vor der Samenreife (ab Anfang Juli) von Lupinus durchzuführen ist, da reife Lupinus-Samen durch Schafe endozooisch ausgebreitet werden. Vegetationsaufnahmen von Kleinseggenrieden (Caricetum fuscae), Borstgrasrasen (Polygalu-Nardetum) und Goldhaferwiesen (Geranio-Trisetetum), in denen Lupinus polyphyllus mit höheren Deckungsgraden (> 25 %) vorkommt, belegen, dass die niedrigwüchsigen Arten der Krautschicht zurückgedrängt werden. Parallel dazu nehmen die kräftige Horste ausbildenden Gräser Poa chaixii und Deschampsia cespitosa zu. Eine Trennartengruppe mit den Ruderalarten Cerastium glomeratum, Galium aparine agg., Galeopsis tetrahit, Cirsium arvense und Urtica dioica charakterisiert die Lupinus-Fazies. Die Konkurrenzkraft der Dominanzbestände mit Lupinus erklärt sich über die Biomasseverteilung in Form einer umgekehrten Pyramide, die über Bestandeshöhe (zwischen 70 und 110 cm) und dichte Belaubung stark beschattend auf tiefere Vegetationsschichten (< 30 cm) wirkt, so dass deren Arten ausdünnen, wenn sie nicht die ausreichende Plastizität im Höhenwachstum besitzen, um mit Lupinus mitzuhalten. Auch andere Dominanzbestände-aufbauende Arten wie Impatiens glandulifera, Heracleum mantegazzianum und Reynoutria ssp. besitzen diese Eigenschaft und können aufgrund ihrer Wuchshöhe sogar die Funktion einer fehlenden Strauchschicht übernehmen.