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Thema der vorliegenden Arbeit ist es, das von Hirst & Weil (1982) durchgeführte Experiment, in dem das Verständnis epistemisch und deontisch modalisierter englischer Äußerungen bei 3;0 - 6;0 Jahre alten Kindern getestet wurde, im Deutschen nachzuvollziehen. Im Rahmen dieser Arbeit wird nur das Verständnis epistemisch verwendeter MV untersucht. Das Experiment bestand aus einer Vorstudie mit 13 erwachsenen Sprechern […] und einer Hauptstudie mit 40 Kindern, die einen Kindergarten in Solingen-Ohligs besuchten. Die Kinder waren zwischen 3;0 und 6;0 Jahre alt. Durch die Reaktionen der Kinder in einer entsprechend der von Hirst & Weil für die epistemische Verwendung der MV entwickelten Spielhandlung wurde ihr Verständnis modalisierter oder faktischer Aussagen ermittelt. Entscheidend für die Auswertung war die erste spontane Reaktion des Kindes auf die Aufforderung der Puppen, ein Bonbon zu suchen. Dem Satzpaar, mit dem das Kind konfrontiert wurde, lag folgendes Muster zugrunde: "Das Bonbon (MV 1) unter der Dose sein" vs. "Das Bonbon (MV 2) unter der Tasse sein". Getestet wurden die MV "wird", "muß", "kann". Diese waren jeweils miteinander und mit ist kombiniert, so daß die Oppositionspaare "muß:wird", "muß:kann", "wird:kann" und "ist:muß", "ist:wird", "ist:kann" entstanden. […] Das Experiment setzte sich aus zwei Serien zusammen, wobei sich die zweite von der ersten dadurch unterschied, daß die Abfolge der MV in den Satzpaaren vertauscht war. Die Anordnung der Oppositionspaare und die Kombination der MV erfolgte nach dem Zufallsprinzip. Die mit Hilfe der Untersuchung zu beantwortenden Fragestellungen lauten: Mit wieviel Jahren versteht das Kind den Unterschied zwischen faktischer und modaler Äußerung? Wie vollzieht sich die Differenzierung innerhalb des modalen Feldes muß, wird, kann?
Der Aufsatz analysiert die Sudelbuchaufzeichnung J 528 als Modellstudie zu grundsätzlichen aufklärerischen Fragen und als Beispiel für Lichtenbergs besonderes Denk- und Schreibverfahren in drei Hinsichten: 1) in epistemologischer beleuchtet Lichtenbergs Text das Verhältnis der Vernunft zu anthropologischen und sozialen Faktoren und gibt eine Art Genealogie des Rationalen; 2) in methodologischer und poetologischer ist der Text ein Paradigma für den Transfer wissenschaftlicher Methodik auf nichtwissenschaftliche Gegenstände; 3) in rezeptionstheoretischer findet diese Poetik ihr Pendant in einer von Lichtenberg ebenfalls bedachten aktiven, gegenstandgenerierenden Lektüre. In anderen Notaten in den Sudelbüchern ist er wahrnehmungsphysiologischen und -psychologischen Problemen auf der Spur, die die Gestalttheorie des 20. Jahrhunderts beschäftigen werden. Kritisch gegen selbstverschuldete Unmündigkeit wie gegen Rationalismus betreibt er Aufklärung über Aufklärung.
Im Feldversuch von Future Fleet wurde einer Vielzahl von Fragestellungen nachgegangen. In
Bezug auf das Verkehrsverhalten und die Akzeptanz von Elektroautos standen folgende Forschungsfragen
im Vordergrund:
·Welches sind Faktoren für Attraktivität und Akzeptanz von Elektrofahrzeugen im Rahmen
einer betrieblichen Nutzung?
·Wie entwickelt sich das Verkehrsverhalten der Nutzerinnen und Nutzer?
·Wie wirken sich die veränderte Technik und Poolkonzepte auf das Verkehrsverhalten
und die Einstellungen der Nutzer/innen aus? Wie integrieren Nutzer und Nutzerinnen die
veränderten Eigenschaften in ihre Alltagsroutinen?
Es bestand ein sehr großes Interesse der SAP-Mitarbeiter/innen am Feldtest. Es konnte nur ein
Bruchteil der Interessierten am Feldtest teilnehmen. Zwei Nutzungsszenarien wurden entwickelt.
Das Szenario 1 "wochenweise Überlassung" für eine mehrtägige Nutzung der Elektrofahrzeuge
durch eine Person auf beruflichen und privaten Wegen. Das Szenario 2 "Dienstliche Nutzung
(Poolfahrzeug)" für Dienstfahrten von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu einem anderen Standort
oder Außenterminen. ...
Der Beitrag arbeitet d’Alemberts Absicht heraus, durch eine mathematisch begründete Wissensordnung, die einen universellen Geltungsanspruch erhebt, die Dogmatik des religiösen Glaubens genauso wie die Autoritätshörigkeit der ständischen Gesellschaft zu diskreditieren und somit die bestehenden Machtverhältnisse zu destabilisieren. Mit der universalistischen Wissensordnung der Enzyklopädie soll schließlich auch eine neue normative Ordnung etabliert werden. Dabei ist die Rolle der Enzyklopädisten als Aufklärer der unaufgeklärten Gesellschaft Teil der universalistischen Wissensordnung. Obwohl sich die beanspruchte emanzipative Wirkung des enzyklopädischen Universalismus im historischen Kontext von Dogmatismus und Despotismus nachvollziehen lässt, stellt sich die Frage, inwieweit dieser universalistische Anspruch tatsächlich eine ‚kritischen Haltung’, wie sie von Foucault anhand Kants Schrift „Was ist Aufklärung?“ definiert wird, genügt oder doch nur eine ‚Wissenskritik’ bleibt. Die Haltungsfrage verweist auf d’Alemberts ambivalentes Verhältnis zu den politischen Autoritäten seiner Zeit.
Der 1723 in Schottland geborene und 1794 in Princeton, New Jersey, verstorbene John Witherspoon hat eine Sonderstellung in der amerikanischen Kulturgeschichte, denn er gilt als Urheber der "ersten umfassenden amerikanischen Rhetorik". Diese konstituiert sich im Wesentlichen in seinen Lectures on Eloquence, seinen Lectures on Moral Philosophy sowie seiner politischen und homiletischen Redepraxis im Kontext der amerikanischen Revolution (1763-1789). Die vorliegende Studie untersucht die historiographisch-kulturwissenschaftliche Bedeutung dieses einflussreichen, fast vergessenen Gründervaters und seiner produktiven Rezeption (imitatio atque aemulatio) ciceronianisch-republikanischer Rhetorik.
Im Zentrum steht die Frage nach Witherspoons imitatio Ciceronis und inwieweit diese für den Calvinisten mit der imitatio Christi im revolutionären Prozess vereinbar war. Tatsächlich zeigt sich bei der Untersuchung ein fundamentaler Habitus-Konflikt zwischen dem ursprünglich polytheistisch und republikanisch orientierten Ciceronianus und dem monotheistischen zur Monarchie tendierenden Christianus. Dieser Konflikt erklärt zum Teil die erheblichen Diskrepanzen zwischen Witherspoons rhetorischer Praxis und Lehre. Diese beziehen sich insbesondere auf die rhetorische inventio, die Witherspoon in seinen Vorlesungen als der Lehre nicht würdig erachtet. In seinen Reden nutzt er jedoch inventive Techniken wie die Status- und Chrienlehre zur effektiven Strukturierung. Dies wird anhand von drei bedeutsamen Reden verdeutlicht (The Dominion of Providence Over the Passions of Men, "Speech on the Convention with Burgoyne" und "Sermon Delivered at a Public Thanksgiving After Peace").
Von großer Bedeutung ist die dezidierte Hochschätzung des agonistischen ciceronianischen Rednerideals. Dieses Leitbild spielt im Prozess der Konstituierung der jungen amerikanischen Republik eine vitale Rolle und taucht insbesondere als republikanische Leidenschaft auf, die Witherspoons Anverwandlung der Catilinarien Ciceros zugrunde liegt. Andererseits findet sich das Festhalten an streng konservativ-calvinistischen Prinzipien. Auch im Bereich der Rhetorik bestätigt sich daher das als "doppelköpfig" erkannte Antlitz Amerikas, insofern heidnische und christliche Tradition eine besondere Verbindung eingehen. Witherspoon konnte, als erster akademischer Vertreter des Common-Sense-Realismus in Amerika, die sich ergebenden Spannungen zwar nicht lösen, aber offenbar mit seiner proto-pragmatistischen Philosophie verdecken.
Um ein besseres Verständnis der Stellung der ciceronianischen Rhetorik bei Witherspoon zu ermöglichen, wird sie auf dem Hintergrund tiefgreifender neuzeitlicher Humanismen wie des christlichen Humanismus und des Bürgerhumanismus rekonstruiert und im Bildungshorizont der "Neuen Rhetorik" des 18. Jahrhunderts gesehen. Mit diesen Paradigmen lässt sich die Rhetorik des Princetoner Professors als zivistisch-theistische Variante gegenüber der belletristisch-theistischen Ausprägung des Schotten Hugh Blair und der zivistisch-deistischen Entwicklung Thomas Jeffersons abgrenzen.