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Keywords
- Eurasian Curlew (1)
- Numenius arquata (1)
- Upper Rhine Valley (1)
- satellite telemetry (1)
- Meldungen aus den Beringungszentralen (2011)
- Diese kleine Auswahl an Ringfunden mit Bezug zu Deutschland oder Österreich soll über die interessanten, vielfältigen und teilweise auch überraschenden oder ungewöhnlichen Einblicke informieren, die heute noch durch die Vogelberingung gewonnen werden. Da die Angaben auf das Wesentliche reduziert wurden, sind diese Funddaten für die weitere Auswertung nicht in allen Fällen geeignet. Interessenten, die Ringfunde für Auswertungen verwenden möchten, wenden sich bitte an eine der drei deutschen Beringungszentralen.
- Woher stammen in Deutschland auftretende Silberreiher Casmerodius albus? : Erste Hinweise aus der Satellitentelemetrie eines Vogels und aus neuen Ringfunden (2010)
- Der Silberreiher trat bis zum Ende des 20. Jahrhunderts in Deutschland nur als Ausnahmeerscheinung auf, zählt seither jedoch zu den regelmäßigen Gastvögeln im Winterhalbjahr. Vereinzelt kommt es auch zu Übersommerungen. Die Herkunft dieser Vögel ist weitgehend unbekannt. Erstmals in Mitteleuropa konnte von uns ein Silberreiher mit einem Satellitensender versehen und von Februar 2007 bis zum Ende der Datenaufnahme für diesen Bericht im April 2010 verfolgt werden. Der Vogel überwinterte dreimal in Ostdeutschland und hielt sich 2008 und 2009 während der Brutzeit sehr ortstreu über mehrere Monate in der Ukraine auf. Diesen ortstreuen Phasen zur Brutzeit folgten jeweils nachbrutzeitliche Wanderungen über mehrere 100 km, die als Mauserzug interpretiert werden. Erst im Laufe des Oktobers fand der eigentliche Zug ins Überwinterungsgebiet statt. Ringfunde aus der Zeit nach dem deutlichen Bestandsanstieg in Deutschland geben außerdem erste Hinweise darauf, dass die im Nordosten Deutschlands als Gastvögel auftretenden Silberreiher auch aus Westfrankreich und Polen stammen können und dass zumindest in Süddeutschland Vögel aus den traditionellen ungarischen Brutgebieten auftreten.
- Kontakte zwischen Wildvögeln und Hausgeflügel - ein ernst zu nehmender Faktor bei der Verbreitung von Vogelgrippe? (2011)
- Wasservögel gelten als Hauptreservoir für viele Subtypen niedrig pathogener Influenza A Viren. Auch auf eine mögliche Verbreitung hoch pathogener Formen durch Wasservögel gibt es Hinweise. Daher wird die Übertragung von Geflügelpest-Erregern von Wildvögeln auf Hausgeflügel und umgekehrt bei Kontakten zwischen beiden Gruppen (z.B. in Freilandhaltungen) als Risikofaktor für die Ausbreitung der Seuche angesehen und Aufstallungsgebote zählen zum Standardrepertoire der Reaktion auf eine mögliche Geflügelpest-Gefahr. Daten zum tatsächlichen Ausmaß solcher Wildvogel-Geflügel-Kontakte waren jedoch bislang nur in Form einzelner Anekdoten verfügbar. Im Rahmen des Projektes „Constanze“ zur Untersuchung des Geflügelpest-Risikos am Beispiel des Bodenseeraumes wurden von Oktober 2007 bis einschließlich Januar 2008 im Rahmen einer Diplomarbeit schweizerische Geflügel-Freilandhaltungen auf Kontakte von Wildvögeln mit Hausgeflügel untersucht. Ziel dabei war, das Ausmaß dieser Kontakte hinsichtlich eines möglichen Übertragungsrisikos von Geflügelpest-Erregern abzuschätzen. Die Beobachtungen wurden an 21 Geflügelhaltungen mit Freilauf in den Kantonen Thurgau und Sankt Gallen durchgeführt. Während der Gesamtbeobachtungszeit von 65 Stunden wurde abgesehen von Besuchen von einmal drei und einmal einer Lachmöwe kein Fall eines Auftretens von Wasservögeln in den Geflügelhaltungen festgestellt. Es gab lediglich Kontakte zu Landvögeln urbaner Lebensräume wie Haussperling, Buchfink oder Rabenkrähe und indirekte Kontakte zu bzw. Anwesenheit von Greifvögeln, Lachmöwen, Tauben und einigen weiteren Arten in der näheren Umgebung. Die beobachteten Vogelarten sind nach derzeitigem Kenntnisstand nicht an der Übertragung der Vogelgrippe beteiligt. Obwohl die Beobachtungen im Winter zu einer Zeit stattfanden, als mehrere zehntausend Entenvögel am Bodensee anwesend waren, wurde kein einziger Kontakt mit dieser für das Vogelgrippegeschehen relevanten Gruppe beobachtet. Insgesamt kann geschlossen werden, dass das Risiko einer Übertragung der Geflügelpest von einem Wildvogel auf Hausgeflügel oder umgekehrt durch die direkten Kontakte aufgrund von deren Seltenheit im Bodenseeraum eher vernachlässigbar ist.
- Das Usutu-Virus als Ursache von Massensterben bei Amseln Turdus merula und anderen Vogelarten in Europa: Erfahrungen aus fünf Ausbrüchen zwischen 2001 und 2011 (2012)
- Das Usutu-Virus (USUV) ist ein durch Stechmücken der Gattung Culex übertragenes Flavivirus. Es wurde wahrscheinlich durch Zugvögel oder Stechmücken nach Europa eingeschleppt und hat sich inzwischen dauerhaft in der einheimischen Stechmücken-und Vogelfauna etabliert. Seit seinem Erstnachweis 2001 in Österreich hat das USUV fünf größere Ausbrüche mit USUV-assoziierten Vogelsterben, vor allem unter Amseln und in Volieren gehaltenen Eulen, sowie vermutlich kleinere Ausbrüche ohne augenfälliges Vogelsterben verursacht. In unserer Übersicht stellen wir das aktuelle Wissen zum Erreger, den Stechmücken als Vektoren und den Vögeln als Hauptwirten vor. Die Auswertung bislang publizierter Studien ergab, dass in der letzten Dekade in Europa, im Zusammenhang mit USUV-Ausbrüchen, über 3050 Vogelindividuen aus 129 Arten und unterschiedlichsten Ordnungen auf USUV-Infektionen untersucht worden sind. Davon wurden 48 Arten positiv getestet, überwiegend Singvögel, Eulen und Greifvögel. Am häufigsten war die Amsel, danach Haussperling, Mönchsgrasmücke, Bart- und Habichtskauz betroffen. Unter den 48 USUV-positiven Arten betrafen 39 frei lebende und neun in Gefangenschaft gehaltene Arten. Mögliche Ausbreitungswege des Erregers von Afrika nach Europa sowie innerhalb Europas werden diskutiert. Amseln und andere Singvögel sind anscheinend besonders anfällig für USUV. Möglicherweise sind sie zur Hauptflugzeit der Stechmücken aufgrund ihres Mauser- und Ernährungszustandes immungeschwächt und anfälliger für einen Virenbefall.
- Zug in den Süden : wohin fliegen Große Brachvögel vom badischen Oberrhein nach der Brutzeit? (2009)
- Die Mauser- und Überwinterungsgebiete der süddeutschen Brutvögel des Großen Brachvogels liegen an der Atlantikküste Frankreichs und der Iberischen Halbinsel, individuelle Unterschiede sowie Populationsunterschiede sind jedoch nicht bekannt. Daher wurde in einem Pilotversuch am 20. Mai 2008 ein brütendes Weibchen in einem Brutgebiet am badischen Oberrhein mit einem Satellitensender versehen. Das Weibchen zog am 8. Juni 2008 vermutlich in einem Direktflug von 1020 km in west-süd-westlicher Richtung an die kantabrische Atlantikküste. Signale wurden bis zum 9. Oktober 2008 empfangen.