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There is a growing debate about complementing the European Monetary Union by a more comprehensive fiscal union. Against this background, this paper emphasizes that there is a trade-off in designing a system of fiscal transfers ("fiscal capacity") in a union between members of different size. A system cannot guarantee symmetric treatment of members and simultaneously ensure a balanced budget. We compute hypothetical transfers for the Eurozone members from 2001 to 2012 to illustrate this trade-off. Interestingly, a symmetric system that treats shocks in small and large countries symmetrically would have produced large budgetary surpluses in 2009, the worst year of the financial crisis.
Steueroasen besitzen drei wichtige Merkmale, die aus der Sicht von Steuerhinterziehern und Steuervermeidern anderer Länder besondere Anziehungskraft haben. Sie bieten niedrige Steuersätze für alle oder für bestimmte Kapitaleinkommen. Sie weisen eine hohe politische Stabilität und funktionierende Institutionen auf. Schließlich verbinden sie dies mit einem hohen Maß an faktischer Intransparenz in den Besitzstrukturen von Briefkastenfirmen sowie einer ausgeprägten Vertraulichkeit von Bankdaten. Unter Führung der OECD hat sich in den letzten Jahren der politische Druck auf die internationalen Steueroasen erhöht und zu einer Reihe von bilateralen und multilateralen Abkommen zum Informationsaustausch geführt. Da diese Abkommen nicht alle Steueroasen umfassen, haben sie die Gesamtanlagen in den Steueroasen allerdings bisher nur in sehr geringem Umfang reduzieren können. In Deutschland werden die internationalen Abkommen der letzten Jahre von Seiten der Steuerpolitik aber bereits als Erfolg verbucht und eine stärker progressive Besteuerung von Kapitaleinkünften diskutiert. Falls weiterhin ein Teil der einschlägigen Steueroasen dem Informationsaustausch fernbleibt, bietet es sich an, auf bilateralem Wege Verhandlungen aufzunehmen oder den Druck über multilaterale Verfahren und Sanktionen zu erhöhen.
Da Public Private Partnerships (PPPs) nicht den Beschränkungen der deutschen Schuldenbremse unterliegen, können diese der Politik als Mittel dienen, Lasten in die Zukunft zu verschieben, ohne dabei den Verschuldungsgrad zu erhöhen. Der vorliegende Beitrag beschreibt Vor- und Nachteile von PPP-Konstrukten im Rahmen der öffentlichen Auftragsvergabe. Alfons Weichenrieder argumentiert, dass bei der Wahl von PPP-Instrumenten die Effizienz der Bereitstellung von öffentlicher Infrastruktur und Dienstleistungen im Vordergrund stehen sollte. Die Budgetregeln könnten so angepasst werden, dass das Motiv der Schuldenverschleierung nicht vordergründig die Wahl von PPP-Konstrukten bestimmt.
This paper studies the distributional consequences of a systematic variation in expenditure shares and prices. Using European Union Household Budget Surveys and Harmonized Index of Consumer Prices data, we construct household-specific price indices and reveal the existence of a pro-rich inflation in Europe. Particularly, over the period 2001-15, the consumption bundles of the poorest deciles in 25 European countries have, on average, become 10.5 percentage points more expensive than those of the richest decile. We find that ignoring the differential inflation across the distribution underestimates the change in the Gini (based on consumption expenditure) by up to 0.03 points. Cross-country heterogeneity in this change is large enough to alter the inequality ranking of numerous countries. The average inflation effect we detect is almost as large as the change in the standard Gini measure over the period of interest.
Seit 2006 haben die Bundesländer das Recht, den Steuersatz der Grunderwerbsteuer selbst zu bestimmen. Von diesem Recht wurde in den meisten Bundesländern – mit Ausnahme von Bayern und Sachsen – ausgiebig Gebrauch gemacht. Mit dieser Entwicklung sind verschiedene negative Begleiterscheinungen der Steuer weiter in den Vordergrund gerückt. Ausweichreaktionen und Preiseffekte auf dem Immobilienmarkt führten dazu, dass aus jedem Prozent, um das der Steuersatz erhöht wurde, schätzungsweise nur rund 0,6 Prozent zusätzliche Steuereinahmen resultierten, während ohne Ausweichreaktionen und Preiseffekte eine Einnahmenerhöhung um ein Prozent zu erwarten gewesen wäre. Hinter diesem unterproportionalen Aufkommenseffekt sind verschiedene Mechanismen zu vermuten, wie etwa die Umgehung durch den Kauf des Grundvermögens als Teil einer Kapitalgesellschaft.
In Anbetracht der gestiegenen Steuersätze wurde im letzten Bundestagswahlkampf aus CDU sowie FDP der Ruf laut nach einem Freibetrag für Immobilienkäufer, die erworbenes Wohneigentum selbst nutzen möchten. Die Kinderzahl soll den Freibetrag je nach Vorschlag erhöhen.
Der Beitrag diskutiert kritisch die Forderung nach einer Familienkomponente der Grunderwerbssteuer und zeigt darüber hinaus mögliche Alternativen zur Einschränkung der Steuergestaltungen durch Share Deals auf.
Retained earnings and foreign portfolio ownership: implications for the current account debate
(2023)
In some countries, a sizable fraction of savings is derived from corporate savings. Although larger, traded corporations are often co-owned by foreign portfolio investors, current international accounting standards allocate all corporate savings to the host country. This paper suggests a framework to correct for this misleading attribution and applies this concept to Germany. For the years 2012 to 2020, our corrections retrospectively reduce German savings and consequently the German current account surplus by, on average, €11.5bn annually. This amounts to approximately five percent of Germany’s average official current account surplus (€226.6bn) across these years.
This policy letter collects elementary economic statistics and provides a very basic look on Russian public finances (i) to inform the reader’s opinion on a possible planning process behind the war against Ukraine and (ii) to discuss prospects of an energy embargo and its capability to affect the stability of the Russian economy.
Die deutsche Steuerpolitik kombiniert hohe Steuersätze mit zahlreichen Ausnahmen. Das reißt Gerechtigkeitslücken, lenkt Investitionen in die falschen Zwecke und verkompliziert das Steuersystem mitunter bis zur Unkenntlichkeit. Bei der Erbschaftsteuer ist dies besonders augenfällig. Der Versuch mit minimalinvasiven Korrekturen Konsistenz in die Erbschaft- und Schenkungsteuer zu bringen ist fast zwangsläufig zum Scheitern verurteilt. Vieles spricht stattdessen für deutlich abgesenkte Steuersätze und eine gleichzeitige Abschaffung der Vergünstigungen für Betriebsvermögen.
Stimmzettel als Denkzettel
(2017)
The paper analyses the financial structure of German inward FDI. From a tax perspective, intra-company loans granted by the parent should be all the more strongly preferred over equity the lower the tax rate of the parent and the higher the tax rate of the German affiliate. From our study of a panel of more than 8,000 non-financial affiliates in Germany, we find only small effects of the tax rate of the foreign parent. However, our empirical results show that subsidiaries that on average are profitable react more strongly to changes in the German corporate tax rate than this is the case for less profitable firms. This gives support to the frequent concern that high German taxes are partly responsible for the high levels of intracompany loans. Taxation, however, does not fully explain the high levels of intra-company borrowing. Roughly 60% of the cross-border intra-company loans turn out to be held by firms that are running losses. JEL - Klassifikation H25 , F23 .