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Am Peischlachtörl (2484 m Meereshöhe, nördliche Schobergruppe, Nationalpark Hohe Tauern) wurden Bültenböden vegetations- und bodenkundlich untersucht und mit einem typischen alpinen Rasen (Caricetum curvulae) verglichen. Insgesamt wurden 380 Vegetationsaufnahmen à 10 x 10 cm entlang von 14 Kleintransekten durchgeführt, um das Vegetationsmosaik von Bülten und Senken darzustellen. Die Untersuchungen umfassten auch die Bestimmung der Bodentypen, pH-Messungen und Korngrößenanalysen. Bodentemperaturmessungen erfolgten in 10 und 50 cm Bodentiefe von 2003 bis 2005. Es zeigte sich eine deutliche Vegetationszonierung von den Bülten zu den Senken. Die Bultkuppen werden von einer Gesellschaft bestimmt, die dem Caricetum curvulae zugeordnet werden kann, mit einer Loiseleuria procumbens-Ausbildung an einer kleineren Anzahl von Kuppen, einer Oreochloa disticha-Ausbildung für den überwiegenden Anteil der Kuppen sowie einer Ligusticum mutellina-Ausbildung im Übergang zu den Senken. Der alpine Rasen (Caricetum curvulae) lässt sich gut mit der Vegetation der Bultkuppen vergleichen, wobei der überwiegende Teil der Rasen-Aufnahmen zur Oreochloa disticha-Ausbildung gezählt werden kann. Die Senken der Bültenböden werden von einer Luzula alpinopilosa-Ausbildung charakterisiert. Eine pflanzensoziologische Zuordnung dieser Gesellschaft ist sehr schwierig, da Schneebodenarten, Gräser der subalpinen Stufe und Caricetum curvulae-Arten vermischt vorkommen. Im Bereich der Bülten wurde eine pseudovergleyte Braunerde bzw. ein Semipodsol festgestellt, in der Senke ein Pseudogley und im alpinen Rasen ein Eisen-Humus-Podsol. Bültenböden und alpiner Rasen unterscheiden sich signifikant hinsichtlich der Korngrößen: der Boden des alpinen Rasens ist wesentlich skelett- und sandreicher. Kuppen und Senken unterscheiden sich nur unwesentlich in ihrer Körnung. - Der erste Winter zeichnete sich durch fehlenden Bodenfrost aus, während im zweiten Winter sowohl der Boden des alpinen Rasens als auch die Bülten tief durchfroren. Die Temperatur in den Senken sank dagegen nur leicht unter 0 °C ab.
The demography of the alpine pioneer species Saxifraga aizoides was investigated along a successional gradient at the Rotmoos glacier foreland (2,330–2,450 m a.s.l., Obergurgl, Ötztal, Austria) from recently deglaciated areas to advanced successional stages. A basic hypothesis of our study was that fecundity might play an essential role for population growth rate on the youngest site and become of minor importance at advanced successional stages. A matrix modelling approach was performed to calculate the main demographic parameters on 6, 33, and 81 year old moraines. Our results partly confirmed the prediction of the larger role of fecundity on the youngest sites. Here, seedling mortality was lower compared to the older sites, and the reproductive success was significantly higher. All in all, Saxifraga aizoides mainly follows a "persistence strategy" from the beginning, characterized by the fact that large individuals did not undergo mortality at the recently deglaciated site. However, in the long term a population decline will occur due to plant age and changes of environmental conditions along the successional gradient.
Plant species diversity and species ranges were investigated in two siliceous mountain regions: the Central Alps (Nature Park Texelgruppe, South Tyrol, Italy) and Central Greater Caucasus (Cross Pass area, Kazbegi region, Georgia). Altitudinal gradients from the treeline ecotone to the upper alpine/ subnival and nival zone, respectively, are compared. The research was carried out within the projects GLORIA-Europe (Global Observation Research Initiative in Alpine Environments) and GLORIA-worldwide. The idea of the GLORIA projects is to describe the actual diversity (= task of the first recording), and to observe diversity changes and migrations of low-altitude species to higher altitudes (= task of the monitoring every 5–10 years). The objective of this paper is to analyse (1) altitudinal gradients from the treeline to the nival zone in the Central Caucasus and in the Central Alps, (2) floristic similarities between the two mountain regions, (3) signs of migrating montane species to higher altitudes in both regions. In each mountain region four summits were selected and 3 x 3 m square clusters were established at the 5 m contour line below the highest summit point in each of the four main compass directions. In the four corner plots (4 x 1 m²) of the square cluster plots frequency analyses were performed and vegetation cover was estimated. Additionally, species sampling was made from the highest summit point down to the 10 m contour line of each summit. The species were classified according to their distribution (endemic vs. non-endemic species) and their altitudinal range (colline-montane-treeline-alpine-subnival-nival species). The total species number of the GLORIA summits in the Central Caucasus was 116, in the Central Alps 140. Differences between the two mountain regions were detected regarding species diversity per summit, number of endemic species and altitudinal ranges of the species. In the Central Alps, a high number of montane species was present at the treeline ecotone in contrast to the Central Caucasus, where species of lower altitudes did hardly occur at the investigated summits.
Im inneren Ötztal (Zentralalpen, Tirol/Österreich) wurden in zwei benachbarten Seitentälern (Obergurgl, Vent) Bürstlingsrasen (Sieversio-Nardetum strictae) und Goldhaferwiesen (Trisetetum flavescentis) syntaxonomisch klassifiziert und hinsichtlich ihrer floristischen Verschiedenheiten sowie ihrer Standorts-, Bewirtschaftungs- und Diversitäts-Unterschiede miteinander verglichen. Die Klassifizierung von 222 Aufnahmen wurde mit dem Programm TWINSPAN durchgeführt, die Ordination mit CANOCO (Detrended Correspondence Analysis DCA, Canonical Correspondence Analysis CCA). Bei den subalpin-alpinen Borstgrasrasen werden ein S.-N. trifolietosum repentis, ein S.-N. callunetosum und ein S.-N. festucetosum halleri unterschieden. Die Goldhaferwiesen untergliedern sich in ein T. nardetosum und in ein T. typicum. Die Differenzierung der beiden Assoziationen entspricht der Bewirtschaftungsweise. Das Sieversio-Nardetum strictae wird überwiegend beweidet, das Trisetetum flavescentis hingegen wird mit verschiedenen Intensitäten gemäht (zwei Mal pro Jahr bis alle zwei Jahre) und gedüngt. Brachflächen spielen beim Sieversio-Nardetum strictae eine bedeutende Rolle. Dieses weist eine deutlich höhere Artenvielfalt auf als das Trisetetum flavescentis, welches im Vergleich zu Goldhaferwiesen anderer Gebiete auffällig artenarm ist. Für die Aufgliederung in Subassoziationen stellen beim Sieversio-Nardetum strictae die Höhenlage gefolgt von der Bewirtschaftung die entscheidenden Größen dar. Das S.-N. trifolietosum repentis weist zahlreiche Elemente der Fett- und Frischwiesen der Klasse Molinio-Arrhenatheretea auf. Seine beiden Varianten stellen verschiedene Ausprägungen in den jeweiligen Seitentälern dar. Das S.-N. callunetosum umfasst überwiegend brach liegende Bestände, das S.- festucetosum halleri hingegen wird fast durchwegs mit Schafen beweidet. Beim Trisetetum flavescentis ist der bestimmende Faktor für die Differenzierung der beiden Subassoziationen die unterschiedliche Intensität der Bewirtschaftung. Das T. nardetosum zeichnet sich durch zahlreiche Arten der Klasse Caricetea curvulae aus. Die Varianten repräsentieren zumeist verschiedene floristische Ausprägungen in den beiden Seitentälern. Die Gesellschaften in Obergurgl weisen im Vergleich zu Vent eine deutlich geringere Artenvielfalt auf. Dafür verantwortlich ist die Art und Intensität der Bewirtschaftung. In Obergurgl erfolgt eine sehr starke Konzentration der Bewirtschaftung auf Gunstlagen, während zahlreiche weniger gut zu bewirtschaftende Flächen aufgelassen wurden und bereits seit Jahrzehnten verbrachen. Beim Sieversio-Nardetum strictae ist die größere Höhenlage in Vent mitentscheidend für die floristischen Unterschiede. Der höhere Artenreichtum in Vent wird vermutlich auch durch die besonders enge Verzahnung mit anderen Gesellschaften verursacht.
In den westlichen Dolomiten (Eggentaler Alm, Südtirol, Italien) wurden alpine und subalpine Rasengesellschaften über basischem und saurem Substrat pflanzensoziologisch untersucht und beschrieben. Tendenzen der Vegetationsentwicklung sollten aufgezeigt werden. Die Gesellschaftsabfolge im Gebiet ist nur teilweise auf natürliche Gegebenheiten (fortschreitende Bodenentwicklung, Meereshöhe) zurückzuführen; im wesentlichen sind Änderungen in der Bewirtschaftungsform (Intensivierung, Extensivierung, Auflassung) ausschlaggebend. Besonders berücksichtigt wurde die Vegetation der Skipisten des Gebietes. Das Ausmaß der floristischen Veränderung auf den Pisten im Vergleich zu den angrenzenden Almwiesen wurde erhoben.