Refine
Year of publication
Document Type
- Article (13)
Language
- German (13)
Has Fulltext
- yes (13)
Is part of the Bibliography
- no (13)
Keywords
- Ackerunkräuter (1)
- Austria (1)
- Beweidung (1)
- Botanischer Garten (1)
- Bremen-Niedervieland (1)
- Chamaerops humilis (Zwergpalme) (1)
- Dauerbeobachtungsflächen (1)
- Diasporenvorrat (1)
- Ex situ conservation (1)
- Garigue (1)
Institute
- Extern (1)
Samen-Genbanken dienen zum Erhalt der Genressourcen und stellen daher einen bedeutenden Beitrag zum Artenschutz dar. In dieser Arbeit wird eine Übersicht über die Situation in Österreich gegeben. Während die Sicherung von landwirtschaftlichen und forstlichen Genressourcen durch die AGES betrieben wird, ist eine dezentralisierte ex situ Samen-Genbank für Wildpflanzen-Arten in Zusammenarbeit der Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Botanischer Gärten Österreich in Aufbau, wobei die Mitarbeit im von der EU geförderten Netzwerk ENSCONET eine wichtige Rolle spielt. Die geplante ex situ-Samenbank ist auch ein wesentlicher Beitrag der Botanischen Gärten Österreichs zur Global Strategy for Plant Conservation der Biodiversitätskonvention.
1985 wurde zwischen Lingen und Meppen an der B 70 bei Geeste ein Sekundärbiotop angelegt. Es handelt sich dabei um aquatische und terrestrische Bereiche (BERNHARDT1987a). Seit 1986 wird die Entwicklung des Biotopes wissenschaftlich begleitet. An dieser Stelle sei dem Landkreis Emsland für die Finanzierung des ersten Untersuchungsabschnittes gedankt. Es stellt sich nach der Untersuchung von zwei Vegetationsperioden heraus, daß sich neben zahlreichen Arten der potentiell natürlichen Vegetation zahlreiche Kulturbegleiter und eingeschleppte Arten ansiedeln, die bisher im Emsland selten oder noch gar nicht gefunden wurden. Hierbei sind insbesondere die offenen Bereiche auf Sand- und Kiesrohböden für die Besiedlung interessant.
Es werden einige Pflanzen der synantropen Vegetation beschrieben, die als Gartenpflanzen in herrschaftlichen oder Bauerngärten des Artlandes eingebracht wurden und sich mittlerweile in der natürlichen Vegetation behaupten können. Dabei liegt ein Schwerpunkt bei der Darstellung der Vergesellschaftung dieser eingebürgerten Gartenpflanzen. Zu den stetigsten Pflanzen dieser Gruppe gehören: Calanthus nivalis, Narcissus pseudonarcissus, Narcissus poeticus, Rhododendron catawbiense, Rubus spectabilis und Lamiastrum galeobdolon var. florentinum, Variegatum'.
Im Botanischen Garten Osnabrück wurden 1986 Dauerflächen zur Beobachtung von Vegetationsveränderungen bei verschiedenen Bewirtschaftungsformen angelegt und bis 1992 erfaßt. Ein Schwerpunkt lag in der Untersuchung des Diasporenvorrates im Boden, seiner Zusammensetzung sowie vertikalen Schichtung. Über das Auffangen von Samen wurde der Sameneintrag bei verschiedenen Fallengrößen festgestellt. Der Diasporenvorrat im Boden zeigt die zeitlichen Veränderungen der Vegetation an. Alle untersuchten Bodenproben weisen hohe Arten- und Diasporenzahlen auf. In allen Bodenschichten sind Diasporen vorhanden. Der Haupteintrag der Samen erfolgt mit Hilfe des Windes.
Die fünf im Ems- sowie im Osnabrücker Land festgestellten Notonecta-Arten zeichnen sich durch unterschiedliche Anforderungen an ihr Habitat aus. Während N. glauca als eurytope Art schwerpunktmäßig eutrophierte Gewässer besiedelt, bevorzugt N. viridis nährstoffarme und N. obliqua saure Gewässer. Notonecta lutea ist als eurosibirische Art am Rande des Verbreitungsgebietes und wird in saurem Gewässer gefunden. Dieser Rückenschwimmer muß als gefährdet gelten. Dagegen ist Notonects maculata in Nordwestdeutschland in der Ausbreitung begriffen. Hierbei ist besonders die Eigenheit, die Eier an felsige Strukturen abzulegen, von Bedeutung, da künstlich angelegte Beton- und andere steingefaßte Becken dieser Art eine günstige Möglichkeit zur Besiedlung bieten.
In verschiedenen Sandabgrabungen Nordwestdeutschlands wurde die Vegetation der Uferbereiche pflanzensoziologisch untersucht. Dabei konnten gut ausgebildete Assoziationen und fragmentarische Gesellschaften aus den Klassen Isoëto-Nanojuncetea, Littorelletea und Bidentetea festgestellt werden. Es handelt sich dabei immer um Pioniergesellschaften. Neben der pflanzensoziologischen Charakterisierung sind die Aspekte des Naturschutzes von großem Interesse. Auf die Bedeutung von Sekundärstandorten für diese Gesellschaften wird eingegangen.
Der vermehrte Einsatz von Herbiziden und Großmaschinen hat zur Änderung der Florenzusammensetzung der Getreidefelder in Sizilien geführt. Weniger robuste Pflanzen verschwinden aus dem Arteninventar, Pflanzen mit großem Adaptationsvermögen breiten sich aus. Anhand von 194 Vegetationsaufnahmen wurde die Segetalflora untersucht. Es fällt auf, dass der Anteil gut ausgebildeter Assoziationen an der Gesamtvegetation sehr gering ist. Nur ca. 10% der Aufnahmen entfallen auf das Legousio-Biforetum testiculati und das Capnophyllo-Medicaginetum ciliaris. Zu 90% gehören die Aufnahmen der Sinapis arvensis var. orientalis-Avena sterilis-Fragmentgesellschaft an.
Es lässt sich eine Korrelation zwischen der Ausbreitung zweier Frühjahrsgeophyten und dem Einsatz von Tiefpflügen feststellen. Anhand des Bodensamenspeichers von Kulturarten kann der Einfluss des Rotationsverfahrens am Auftreten der Wechselfrüchte in der aktuellen Vegetation belegt werden. Unter dem Stichwort "crop-mimicry" laufende Anpassungen werden an einigen Therophyten gezeigt. Insbesondere bei Sinapis arvensis var. orientalis wirkt eine Selektion auf das Blühverhalten.
Bei Bremen wurde die Vegetationsbesiedlung von Spülfeldern untersucht. Dabei wurde die floristische Zusammensetzung von Samenspeicher und aktueller Vegetation verglichen.
Die Pioniervegetation des fragmentarischen Ranunculetum scelerati der ersten Vegetationsperiode wird im zweiten Jahr durch eine hochwüchsige Vegetation abgelöst. Es verringern sich dabei die Artenzahlen, und die Bedeckungsgrade einzelner Arten nehmen zu. Dabei sind insbesondere die Pflanzen mit hoher Samenproduktion im Vorteil.
Der Großteil der Pionierbesiedler wird durch den Wind verbreitet, wobei die umliegenden Ruderalflächen einen deutlichen Einfluss zeigen.
In Südwestsizilien wurden mit der Zwergpalme (Chamaerops humilis) bewachsene Flächen pflanzensoziologisch analysiert. Das Problem der Degradation stand dabei im Mittelpunkt. Die strukturelle Zusammensetzung, die Lebensformtypen sowie das phänologische Spektrum wurden mit dem Grad der anthropogenen Beeinflussung in Zusammenhang gebracht.