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Metaphern bestimmen nicht nur unser alltägliches Leben, etwa wenn wir vom Rad der Geschichte oder der Bühne des Lebens sprechen, sie geben auch nützliche Orientierung in vielen Bereichen der Wissenschaft, von den schwarzen Löchern der Physiker bis zur Computermetapher des Gehirns in der Kognitionswissenschaft. Eine solche Metapher ist auch die Deutung der Sprache als Werkzeug.
Die drei Bereiche, die hier verglichen werden sollen, entsprechen in etwa der überkommenen Trias von Literatur, Musik und bildender Kunst, einer Gliederung, die im Medienzeitalters mit Videos, CDs, Installationen oder Happenings eigentlich obsolet ist. Allerdings geht es hier nur um die Eigenart der Zeichensysteme, auf denen die verschiedenen Bereiche beruhen, nicht um die Werke, die dadurch möglich werden, obgleich natürlich auch die Kunstwerke im emphatischen Sinn, die bedeutenden und die banalen, die großen und die misslungenen Gestaltungen nur möglich und verstehbar sind aufgrund der Zeichen, auf denen sie beruhen.
Linguistik, Poetik, Ästhetik
(2008)
The paper briefly summarizes the proposal made in 1965 that "Poetic Competence" is the basis for creating and evaluating poetry. That this competence lives on, but is different from linguistic competence is exemplified by a close look at the segmental and supra-segmental, morpho-syntactic, lexical, and conceptual structure of Hölderlin's poem "An Zimmern", revealing a surprisingly complex and balanced structure of the apparently simple four lines. The second part of the paper discusses the question whether judgments about poetry are to be studied as based on the relation between specific properties of poems and persons. Finally the problem is raised, whether literary art is based on a specific Poetic Competence, or instantiates a general aesthetic ability applied to linguistic objects. This is construed as a speculative, but still empirical question.
Daß die Sprache Voraussetzung und Grundlage für die Gesamtheit menschlicher Vollzüge und kultureller Gestaltung ist, dieser Gedanke ist nicht erst in der sprachanalytischen Philosophie des 20. Jahrhunderts zum Thema geworden. Allerdings nimmt er hier mit der These von der Unhintergehbarkeit der Sprache, also der Feststellung, daß nur in der Sprache die Grundlagen der Sprache behandelt und geklärt werden können, einen zentralen Platz ein. Aber die Reihe der Vorläufer ist lang. Herder etwa hatte befunden "Ohne Sprache hat der Mensch keine Vernunft, und ohne Vernunft keine Sprache." (1772), und Heidegger hat in seiner raunenden Art die Sprache zum "Haus des Seins" (1947) erklärt. Über die möglichen Grenzen dieses unhintergehbaren Mediums haben auf sehr unterschiedliche Weise Ludwig Wittgenstein und Samuel Beckett gegrübelt. Die Titelfrage dieses Beitrags beruht auf Wittgensteins These 5. 6 in der Logisch-philosophischen Abhandlung: Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt.