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Felshöhlen, d.h. unterirdische Hohlräume einschließlich eventuell vorhandener Gewässer, die von spezialisierten und/oder endemischen Tierarten bewohnt sind. Für diesen LRT ist keine vegetationskundliche Zuordnung möglich, da außer Moosen und Algen im Eingangsbereich keine typische Vegetation und keine Pflanzengesellschaften auftreten.
3180* Turloughs
(2002)
Dieser Lebensraumtyp beinhaltet temporär wasserführende Karstseen inklusive periodisch wasserführender Erdfallseen. Die Gewässer bilden sich in Dolinen und Poljen, die über sogenannte Ponore (Schlucklöcher) mit zeitweise wasserführenden unterirdischen Hohlräumen verbunden sind. In Zeiten starker Wasserführung dieser Hohlräume tritt Wasser in der Doline bzw. im Polje aus, so dass es zur Seebildung kommt. Bei nachlassender Wasserführung des Hohlraumsystems läuft das Wasser wieder in die Hohlräume ab.
In Sachsen-Anhalt wurden bei der Auswahl der FFH-Vorschlagsgebiete bislang 42 Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie berücksichtigt. Die Gesamtflächen der gemeldeten Lebensräume sowie die Anzahl der FFH-Vorschlagsgebiete, die den jeweiligen Lebensraumtyp enthalten, sind untenstehend aufgelistet. Die flächenmäßig größte Ausdehnung innerhalb der FFH-Vorschlagsgebiete haben die vier Waldtypen Waldmeister-Buchenwald (LRT 9130), Hartholzauenwald (LRT 91F0), Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald (LRT 9170) und der Hainsimsen-Buchenwald (LRT 9110). An fünfter Stelle folgt der Lebensraumtyp 6430 (Feuchte Hochstaudenfluren) gefolgt von den mageren Flachland-Mähwiesen (LRT 6510).
Einleitung
(2002)
Im vorliegenden Sonderheft der Zeitschrift „Naturschutz im Land Sachsen-Anhalt“ werden, nachdem im Sonderheft des Jahres 2001 bereits die nach Anhang II der FFH-Richtlinie geschützten Tier- und Pflanzenarten des Landes vorgestellt und ihre Verbreitung sowie geeignete Methoden für ein Monitoring ausführlich erläutert wurden, die in Sachsen-Anhalt vorkommenden, nach Anhang I der genannten Richtlinie geschützten Lebensraumtypen dargestellt. Die einzelnen Lebensraumtypen werden ausführlich unter Berücksichtigung wertbestimmender Faktoren beschrieben.
Silikatfelskuppen mit Pioniervegetation, auf flachgründigen Felsstandorten und Felsgrus (Polytricho-Festucion pallentis) vorkommend, eingeschlossen sind auch Felsbandrasen sowie Silikatfelskuppen und -simse mit artenreichen Silikatflechtengesellschaften. Der Verband Sedo-Scleranthion beinhaltet nur alpine Gesellschaften. Der Verband Sedo albi-Veronicion dillenii ist Bestandteil des Polytricho-Festucion pallentis.
Der Lebensraumtyp (LRT) umfasst natürliche und naturnahe Felsen und Steilwände auf kalkreichem (zumindest basenreichem) Gestein mit Vorkommen charakteristischer Felsspaltenvegetation (Potentilletalia caulescentis) sowohl in Sonn- als auch Schattlage. Er zeichnet sich durch das Vorkommen von Vegetation der Potentilletalia aus. Dabei kommt es zur Differenzierung in trockene, oftmals besonnte und lichtere Bestände, in Bestände schattiger, feuchter und luftfeuchter Standorte sowie in Bestände auf basenreichem, aber relativ kalkarmem Gestein. Es zählt nicht nur die besiedelte Felsspalte sondern jeweils die gesamte Felswand mit Vorkommen der charakteristischen Vegetation zum LRT.
7230 Kalkreiche Niedermoore
(2002)
Der Lebensraumtyp umfasst basen- und oft kalkhaltige, feuchte bis nasse Niedermoore mit Seggen- und Binsenvegetation sowie Sumpfmoosen oder zumindest Arten des Verbandes Caricion davallianae. Es sind Standorte mit anstehendem oder oberflächennah anstehendem Wasser. Kalkreiche Niedermoore können vor allem mit Pfeifengraswiesen (Molinietalia, Großseggenrieden (Magnocaricion) und Röhrichten (Phragmition) in Kontakt stehen.
Übergangs- und Schwingrasenmoore des LRT sind Moore und Schwingrasen auf Torfsubstraten mit oberflächennahem oder anstehendem, oligotroph-saurem, teils dystrophem Grundwasser, die nie rein ombrogen sind. Sie müssen einen Moorkern aufweisen. Die Vegetation ist neben der charakteristischen Hochmoorbultvegetation durch das Vorkommen minerotraphenter Arten und je nach Vernässung durch fehlende bis fast geschlossene Gehölzbestockung gekennzeichnet. Der Biotoptyp wird durch das Randlagg begrenzt.
Dieser Lebensraumtyp enthält ausschließlich vom Niederschlagswasser gespeiste Hochmoore, die anthropogen in ihrem Wasserhaushalt beeinträchtigt oder teilweise abgetorft, aber noch regenerierbar sind. Hochmoortypische Pflanzenarten sollten noch wesentliche Teile der Vegetation ausmachen und hochmoorfremde Arten noch keine Dominanzbestände bilden oder nur in Teilflächen vorhanden sein. Als renaturierungsfähig werden Moore eingestuft, deren Hydrologie soweit wiederhergestellt werden kann, dass voraussichtlich innerhalb eines Zeitraums von wenigen Jahrzehnten ein Wiedereinsetzten der Torfakkumulation erwartet werden kann. Im Moorkomplex sollten noch, zumindest in großen, zusammenhängenden Teilbereichen, mächtige Torfkörper vorhanden sein.
7110* Lebende Hochmoore
(2002)
Der Lebensraumtyp (LRT) umfasst unbeeinträchtigte und wachsende, ausschließlich vom Niederschlagswasser gespeiste Moore, in humiden Gebieten. Die Vegetation ist extrazonal, d.h. von Pflanzenarten geprägt, die ihre Verbreitungsschwerpunkte außerhalb der nemoralen Zone haben. Häufig ist eine charakteristische, von Torfmoosen (div. Sphagnum spec.) dominierte Hochmoorbulten-Vegetation vorhanden. Die Moorfläche kann locker mit Einzelbäumen oder mit Gebüschen bestandene Bereiche aufweisen. Zum Hochmoorkomplex gehören alle innerhalb des Randlaggs gelegenen Bereiche sowie das Randlagg selbst.