CompaRe | Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft
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Is there something like a 'scientific' approach to the reading or interpretation of literary texts as is suggested by the German term 'Literaturwissenschaft'? This essay argues that genuinely scientific criteria such as the intersubjective verifiability of a given reading do not apply to the reading of literary texts. The reason is that such texts enable a quasi infinite range of different readings the preconceptions of which are contingent upon the individual readers, their previous experiences, literary as well as non-literary, and their expectations. — What, then, are the tasks of a scholarly reading of literary texts? Firstly, the theoretical reflection upon the status of such texts in comparison to pragmatic texts; secondly, the attempt at reconstructing their historical context (in terms of discursive history), and thirdly, a reading with regard to present-day problems. The 'quality' of a scholarly reading of a literary text would thus be dependent not on its 'objectivity', but rather on its capacity to produce resonances amongst other present-day readers, scholarly and non-scholarly.
In den Kursen, die eine Seminararbeit als Prüfungsleistung erfordern, stellt sich folgende Frage für die Lehrenden besonders akut: Wie lassen sich vielfältige Schreibübungen in das Kursprogramm sinnvoll und effizient integrieren, die gleichzeitig als Werkzeuge des Denkens bei der Vermittlung der Seminarinhalte helfen und den Lernprozess insgesamt fördern? Unter den aktuellen Umständen lässt sich die Frage ergänzen: Wie kann die Umstellung auf den digitalen Fernunterricht von der Einführung prozessorientierter Schreibaufgaben profitieren? In meinem Vortrag werde ich einige methodische Vorschläge zum Umgang mit diesen Herausforderungen machen. Dabei werde ich mich auf meine Lehrerfahrungen allgemein sowie speziell auf studentische Rückmeldungen im Rahmen des von mir im SoSe 2020 an der Humboldt-Universität gehaltenen Seminars 'Bild und Körper in der religiösen Literatur des deutschen Mittelalters' im BA Studiengang Deutsche Literatur stützen.
Im digitalen Sommersemester 2020 hat der Fachschaftsrat des Fachbereichs 02 der Universität Kassel zwei Umfragen unter den Studierenden des Fachbereichs durchgeführt. Während die erste Umfrage vor Beginn des eigentlichen Lehrbetriebs an die Studierenden herangetragen wurde und dabei das Ziel verfolgte, die Erwartungen, Lernvoraussetzungen und Bedenken dieser Gruppe zu erfassen, lag der Fokus der zweiten Befragung, die ca. fünf Wochen nach Semesterbeginn verschickt wurde, mehr auf der Evaluierung der Arbeitsbelastung und der Zufriedenheit mit den digitalen Lehrangeboten am Fachbereich. Aus dem Institut für Germanistik nahmen 318 Studierende an der Umfrage teil, diese bilden damit die größte Gruppe unter den insgesamt 521 Teilnehmer*innen.
In works of Maghrebi authors like Tahar Ben Jelloun (Morocco), the body is the central medium that generates and constitutes the narration. The authors stand in the tradition of oral folk literature, which increasingly has been displaced by French written literature. Hence there is a tendency in postcolonial Maghrebi texts to reintegrate the performative act of narrating via the body into the literary structures of the novels. This becomes manifest in poly-phonic and poly-perspectival narrative experiments in which, with recourse to the halqa (the typical oral narrative situation), a re-territorialization (Deleuze/Guattari) of the body is performed.
In this context the body in literature plays a central role on the level of the metadiegesis: it is presented as the medium of narration. Using as an example Tahar Ben Jellouns novel L’enfant de sable (1985), the aim of this essay is to show how halqa elements and narrative influences from The Arabian Nights structure the text, which becomes a hybrid between medium and embodiment (Fischer-Lichte) by simulating eventfulness.
On the level of the diegesis, the body plays likewise a decisive role as subject of the storyline, becoming the most important medium for the expression of emotions, thoughts or attitudes. Body language is deliberately utilized by the authors to discuss ways of dealing with traditions, the negotiation of social relations and the (de-)construction of identity. Social order, power structures, hierarchies, existing values and norms are communicated and constituted via body language.
Virtuelle statt realer Präsenz : Begriffe und Konzepte für die digitale Lehre in der Germanistik
(2021)
Angesichts der Neuheit und Vielfalt digitaler Lehr-Lernformate im Sommersemester 2020, dem sog. Corona-Semester, zielt der Beitrag auf einen Überblick über Begriffe, Konzepte und Formate von digitaler Lehre, der sowohl aktuelle Erfahrungen als auch frühere Entwicklungen des E-Learnings berücksichtigt und abschließend digitale Gestaltungsoptionen für virtuelle Präsenzphasen empfiehlt.
Verpackt in Feedbackschleifen : Einblicke in Digitale Lehrformate des digitalen Sommersemesters
(2021)
Mit der pandemiebedingten Notwendigkeit im Sommersemester ausschließlich digital zu unterrichten ging eine große Frage einher: "Wie komme ich in Kontakt mit unseren Studierenden?" und mehr noch "Wie halte ich diesen Kontakt?" Studierende sind untereinander im Idealfall durch Messenger-Gruppen verbunden, für uns Dozierende bleibt häufig nur ein Kanal: die traditionelle E-Mail. Viele Studierende fragen ihre universitätseigene E-Mail nicht ab oder leiten sie nicht auf eine private E-Mail-Adresse um, was für uns im Grunde bedeutete, dass nur unsere Homepage als sicherer aber eben auch einseitiger Informationskanal zur Verfügung stand. "Wegweiser" zu den neuen digitalen Räumen konnten hier zwar aufgestellt werden, was in diesen Räumen aber angeboten wurde, sollte m.E. interaktiv an die Bedarfe unserer Studierenden angepasst werden. Es brauchte also eigentlich sogar mehr Interaktion als in analogen Lehrveranstaltungen. Daher war für mich bei der Transformation der für das Sommersemester geplanten Lehrveranstaltungen die Integration von Interaktionsmöglichkeiten ein zentraler Aspekt, ein Prozess der selbst aber eben auch ein Trial and Error-Verfahren war, der ohne Feedback ins Leere gelaufen wäre. Nachfolgend möchte ich ein Seminar und drei Formate vorstellen, die Feedback und Interaktion auf unterschiedliche Weise integrieren.
Im Zeitraum vom 7. bis zum 9. Dezember 2017 fand an der Universität Breslau (Wrocław) in Kooperation mit der Ruhr-Universität Bochum die Winterschool "Europa: Poetik und Politik" statt. Die gut zwanzig Teilnehmerinnen und Teilnehmer – darunter Professor*innen, wissenschaftliche Mitarbeiter*innen und Studierende beider Universitäten – diskutierten die neuere Geschichte von Europa-Diskursen von der Romantik bis in die Gegenwart. Ausgangspunkt der Tagung war die gegenwärtige Krise der Europäischen Union, die – so zeigte sich im Verlauf der Tagung – als Fortführung der leitmotivischen 'Schwellensituationen' zu verstehen ist, die als das Gemeinsame der diskutierten Texte und somit in gewisser Weise als konstitutiv für den Europa-Diskurs erkannt wurden.
Wir leben in einer Welt voller Bilder. Unser Denken funktioniert in Bildern, die menschliche Kommunikation bedient sich verschiedener Sprachbilder und das mediale Zeitalter überrollt uns mit einer wahren Flut aus bewegten und unbewegten Bildern. Die Moderne greift dabei nicht nur auf den reichen Bilderschatz vergangener Jahrhunderte zurück, sondern es werden auch traditionelle Motive variiert, verändert und verworfen. Das ursprüngliche Bild wird ergänzt durch Gegenbilder und Alternativkonzepte. Letztlich ringen sie alle, Bilder und ihre Gegenbilder, um die Deutungshoheit. Die Veranstalter Corina Erk, M.A., und Christoph Naumann, M.A., eröffneten als Promovierendenvertreter der Bamberger Graduiertenschule für Literatur, Kultur und Medien den Workshop „Gegenbilder – literarisch/filmisch/fotografisch“ und stellten das anspruchsvolle Tagungsprogramm vor, das sich in fünf Sektionen gliederte. Jedes Panel näherte sich aus einer anderen Perspektive dem Themenbündel „Gegenbild“ an.
Um den vielfältigen und komplexen Wechselbeziehungen zwischen Literatur und Architektur nachzugehen, versammelte die School of Language & Literature des Freiburg Institute for Advanced Studies (FRIAS) unter Federführung von Dr. Robert Krause und Jun.‐Prof. Dr. Evi Zemanek Wissenschaftler aus philologischen und kunsthistorischen Disziplinen zu einer dreitägigen Tagung (1.‐3. Dezember 2011). Die Breite der Annäherungen an die „Baukunst (in) der Literatur“, wie sie sich in den Vorträgen abzeichnete, verdeutlichte nicht nur, wie stark das – selbst mit dem 'spatial turn' – nicht unbedingt systematisch perspektivierte Forschungsfeld sich unabhängig und dezentral ausdifferenziert hat sondern auch inwiefern ein endliches Zusammentreffen versierter Forscher längst überfällig gewesen ist.